Porträt

laut.de-Biographie

Maniac

Der rappende Part des Ein-DJ-Ein-MC-Gespanns Demograffics hat sich mittlerweile zum Herz der bayerischen Hip Hop-Szene gemausert. Maniac begeistert auch weit über die Grenzen des Freistaates hinaus.

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Den auf den bürgerlichen Namen Achim Schneemann hörenden Niederbayern verschlägt es im zarten Alter von sieben Jahren in die USA, genauer gesagt: nach South Carolina. Sein Vater bekommt dort ein Jobangebot, das er nicht ausschlagen kann. So kommt der junge Achim, oder auch Ac genannt, nur ein paar Jahre später mit Hip Hop in Kontakt.

Es entwickelt sich eine unerschütterliche Liebe. Trotz aller Schwierigkeiten: Als Maniac, der auch unter dem Namen Mr. Demo unterwegs ist, seine ersten Freestyle-Battles bestreitet, sind nicht alle begeistert. "Es gab fast nur Crunk in South Carolina. Mit Punchlines hatten manche ein echtes Problem, die nahmen das viel zu persönlich."

Auf den Battles lernt er Demo von Psycho Realm kennen, über den er ins Vorprogramm von Copywrite und Cage kommt. Sein Debüt lässt noch bis 2004 auf sich warten und trägt den bezeichnenden Namen "Demograffics".

Mit dem Erreichen seiner Volljährigkeit weiß Maniac nicht so richtig wohin mit sich. In den USA ist er noch zu jung für die Clubs. Ausbildung findet er auch keine. Also geht es zurück nach Landshut, wo eine Lehre und jede Menge Lokalitäten auf ihn warten.

Während er so um die Häuser zieht, lernt er DJ Rufflow kennen, und das Team ist perfekt: 2008 erscheint "Bird's Eye View", das die Demograffics auch hierzulande in aller Munde bringt. Mittlerweile ist man übrigens im oberpfälzischen Regensburg daheim, wo Diggi Dexter sein Medizinstudium absolviert.

Dass die beiden nicht nur im deutschsprachigen Raum mit Mono & Nikitaman, DJ Vadim oder Immortal Technique auf der Bühne stehen, liegt vor allem daran, dass Maniac der englischen Sprache treu geblieben ist:

"Ich kann Texte auf Englisch einfach besser aufs Papier bringen" sagt er selbst. Kollege Rufflow, der nebenbei übrigens noch Haus-DJ bei den Tribes Of Jizu ist, mutmaßt aber eher anderes: "Warum rappt er nicht auf Deutsch? Weil ers nicht kann!" Ganz unrecht hat er damit nicht, denn Hochdeutsch ist im Maniac'schen Vokabular eher ein Fremdwort.

Einen Nachteil stellt das aber nicht dar, denn der MC und begnadete Produzent feiert den Golden Era-Sound genauso wie Jazz und Funk. Auch, wenn die autobiografischen Texte mal keine heiteren Themen behandeln, würzt der Maniac sie doch immer mit einer ordentlichen Portion Humor. Stehen bleiben will allerdings nicht. "Man muss die Kultur am Leben halten und Respekt zeigen. Vom Althergebrachten lernen, um etwas Neues zu erschaffen."

So kommt es, dass der Mundart-Rap immer mehr Einzug in Maniacs Style hält. Gemeinsam mit Kumpel Liquid bastelt der Niederbayer am "Slang Funk Slam Dunk", das mit "Allor Dahoam" oder "Bavarian Squad" glänzt. Den für 'Fischköppe' nur schwer verständlichen 'Rübenbauern'-Dialekt zelebriert das Duo drei Jahre später erneut auf einer gemeinsamen und überaus treffend betitelten Langrille: "The Gaudi Is Real".

Nebenbei steht Maniac bei den Loop Sessions der Tribes Of Jizu neben Moop Mamas Keno als Host mit auf der Bühne, organisiert eigene Jams und legt hier und da ein paar seiner Produktionen auf den Plattenteller. Wenn nicht gerade Kumpel Dexter anruft, weil er ein paar Vocals braucht. Ein wahrer Hustler.

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