laut.de-Biographie
Marissa Nadler
Im Oktober 2008 gibt der amerikanische Schauspieler Joaquin Phoenix bekannt, dass er sich aus dem Filmgeschäft zurückzieht und nur noch Musik macht. Das ist nicht ungewöhnlich in dieser Branche. Gerne wechseln die Künstler ihre Tätigkeiten und konzentrieren sich auf ein völlig neues Genre. So entdecken erfolgreiche Malerinnen die Liebe zur Musik. Marissa Nadler gehört seit 2004 zu den talentiertesten amerikanischen Songschreiberinnen und tauscht zuvor ihren Pinsel gegen eine Gitarre aus.
Ihre künstlerische Ader entdeckt Marissa in ihrem Elternhaus in Needham, Massachusetts, wo sie nach ihrer Geburt, 1981 in Washington, aufwächst. Ihre Mutter Pamela ist abstrakte Malerin und ihr Bruder Gitarrist und später Schriftsteller. In dieser Umgebung wird Marissa auf drei verschiedene Tätigkeiten aufmerksam und lässt diese Erfahrungen später in ihre aktive Kunst einfließen. Ebenso das Interesse an übernatürlichen Wahrnehmungen, die besonders in ihren Bildern und Liedern ihre Wirkung zeigen.
Mit vierzehn Jahren greift sie zur Gitarre und bringt sich selbst das Spielen und Singen bei. Nach ihrem Kunststudium an der "Rhode Island School Of Design" arbeitet Nadler zunächst als Kunstlehrerin in New York. Nebenbei präsentiert sie erfolgreich ihre Bilder in verschiedenen Ausstellungen. Während der Studienzeit entdeckt sie ihre Leidenschaft zur Musik und bemerkt, dass sie sich als Songschreiberin noch mal ganz anders ausdrücken und präsentieren kann. Mit ihrer ersten Veröffentlichung "Ballads Of Living And Dying" taucht sie 2004 ganz offiziell als Musikerin auf. Ihr melancholischer Gesang und die düster, angehauchten Melodien werden sofort positiv von der Presse ausgezeichnet.
Marissas Mezzosopran wird mit den Stimmen von Kate Bush, Sandy Denny und Hope Sandoval verglichen. Einprägsam ist auch ihr Fingerspiel auf der Gitarre. Abgeschaut hat sie sich den Stil von ihrem amerikanischen Folk-Kollegen John Fahey, der für sein subtiles Fingerpicking berühmt ist. Neben ihren eigenen Stücken erhält Marissa viel Zuspruch für diverse Coverversionen, die auf verschiedenen Compilations zu hören sind. Darunter sich bekannte Titel wie "I'm On Fire" von Bruce Springsteen, "No Surprises" von Radiohead oder Leonard Cohens "Famous Blue Raincoat".
Nadlers magischer und märchenhafter 'Dream-Pop' passt in keine Schublade. Mit ihrem variantenreichen Instrumentenwechsel reiht sie sich in die Kategorien Folk und Americana ein. Billie Holiday, Nina Simone, Patti Smith und Tom Waits gehören zu ihren ganz persönlichen Einflüssen.
Das Thema Trauer und Tod interpretiert die Künstlerin bereits deutlich in ihren Bildern. Ihre Texte beinhalten ebenfalls dunkle Geschichten über das Ableben und weisen Motive des Okkultismus auf. Darüber hinaus bezieht sie sich immer wieder auf Ereignisse der Literaturgeschichte oder behandelt den Tod der Schriftstellerinnen Virginia Woolf und Sylvia Plath.
Trotz Konzertreisen mit Künstlern wie José Gonzaléz gibt Marissa Nadler zu, dass sie nicht gerne auf der Bühne steht. Nichtsdestotrotz wird sie weiterhin Songs komponieren und Platten aufnehmen. Demnach besteht keine Gefahr, dass sie ihren eigentlichen Beruf als Malerin wieder professionell ausübt und der Musik für immer den Rücken kehrt.
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