laut.de-Kritik

Ausgerechnet P. Diddy darf hier seine Champagner-Gucci-Styles nuscheln ...

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Die beinhart bornierten Wu-Fans kotzen seit Monaten. Method Man möchte mit seinem dritten Soloalbum in den Club. Unbedingt. Für dieses "hehre" Ziel verzichtete das Clanmitglied bewusst auf Beats und Gastauftritte des eher Ruffneck orientierten Shaolin-Camps. Abgesehen vom typisch hypnotischen RZA-Banger "The Turn" mit Slangmaster Raekwon erinnert nur noch das Intro an alte "Tical"-Zeiten. "Strong Wu-Tang-Brother Number One. M-E-T-H-O-D Man ... Fourty Million Albums sold. And The Sage Continues", predigt Wu-Boss RZA zum x-ten Mal.

Doch bereits der von Westcoast-Schattenmann Rick Rock produzierte Opener "The Prequel" startet als wirrer Synthie-Spalter mit Clap-Snare. Meth flowt heiser cool und inhaltlos wie auf dem "Blackout"-Album mit Redman. "If she don't smoke, get her trunk", lauten seine wertvollen Tipps.

Auch das folgende Missy Elliott-Feature "Say What" treibt den wutang'schen Die Hard-Dauernörglern wohl die Zornesröte ins picklige Gesicht. Kein Geringerer als P. Diddy darf nach zehn Jahren wieder auf einem Wu-Soloalbum seine Champagner-Gucci-Styles durchnuscheln. Der "Timbalandfür Arme"-Beat stammt zudem von Puffys Protegé Tony Dofat und bounct recht dünn über die Tanzfläche. Clifford Smith weiß auch hier wieder Nennenswertes zu berichten: "Ladies love to play like ladys love Cool J".

Den ersten Banger bringt Kollege Busta Rhymes aus seinem Flipmode Studio mit. "What's Happenin'" lautet die Frage, Club-Hektik durch Krishna-Sample die Antwort. Da kommen auch die Wu-Stans auf ihre Kosten, die vom folgenden Alibi deepen Track "The Motto" doch wieder enttäuscht werden. Aber auch für alle anderen gilt in diesem Fall, kein RZA, keine Klasse.

Dann lieben wir doch den neuen, inhaltslos clubtauglichen Meth auf "We Some Dogs" mehr. Zusammen mit Redman und Snoop Dogg nutzt er die "Licence To Dog", die sich so anhört: "Like Snoop said It ain't nutin but a g-thang. Got a bitch in my bed with nutin but G-string." Alles klar, Tical. Den lässig abhangenden G-Funk-Beat lieferte übrigens Denaun Porter aus dem Shady Camp, der bereits 50 Cents Single-Hits "Stunt 101" und "P.I.M.P." zusammen schraubte.

Ansonsten setzt sich der Method Man nicht in die Nesseln, sondern 'nur' im gehobenen Durchschnitt fest. Kanye West-Mentor No.ID verliert mit "Tease" den Lenny Williams' "Cause I Love You"-Samplingcontest gegen seinen Schüler, dessen Produktion für Twistas "Overnight Celebrity" etwas vielschichtiger klingt.

Mit Dirty South-Schelm Ludacris geht es zum rockigen "Rodeo"-Reiten, und der Rocwilder legt mit futuristischen Killersnares einen okayen "Da Rocwilder"-Nachfolger aufs Parkett. Wu-Fans ride this rodeo? Come on, wenigstens das. Zu 'guter' Letzt chillt Meth bei der "The Afterparty" mit Wu-Kumpel Ghostface, der auf dem Track sowie mit seinem fast parallelen "Pretty Toney"-Release beim internen Emcee-Wettkampf gegenüber Meth locker die Nase vorn hat.

Method Man geht den Weg des geringsten Widerstands, sieht einmal von dem der Wu-Fans ab. Diese hätten natürlich lieber das den Gerüchten nach fertige, von RZA produzierte, von Def Jam jedoch abgelehnte Method Man-Album in den Händen gehalten. Mit "Tical O: The Prequel" ist Meth neben Cassidy, Dipset, G-Unit usw. nur noch einer von vielen, die kein tightes Album, sondern nur einige tighte Tracks auf die Reihe kriegen. Gute Zeit, für kurze Zeit.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. The Prequel
  3. 3. Say What
  4. 4. What's Happenin'
  5. 5. The Motto
  6. 6. We Some Dogs
  7. 7. The Turn
  8. 8. Tease
  9. 9. Rodeo
  10. 10. Baby Come On
  11. 11. Who Yall Rollin Wit
  12. 12. Never Hold Back
  13. 13. The Show
  14. 14. Act Right
  15. 15. Afterparty
  16. 16. Crooked Letter I
  17. 17. Ridin' For Outro

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