laut.de-Kritik
Live in Wacken 2011.
Review von Giuliano BenassiMotörhead-Fans können sich glücklich schätzen: Ihre Band ist nicht nur seit fast 40 Jahren ohne qualitative Einbuße aktiv, sie ist auch jedes Jahr irgendwo in der Nähe live zu erleben. Mittlerweile sind die Mitschnitte auf DVD und CD so gut, dass man es sich sogar auf dem Sofa gemütlich machen und Lemmys Bassläufen in einer Qualität lauschen kann, die vor 20 Jahren undenkbar gewesen wäre.
Das gilt auch für die vorliegende Sammlung, die in verschiedenen Formaten erhältlich ist und drei Auftritte aus dem Jahr 2011 enthält: Wacken in voller Länge plus Auszüge vom Sonisphere in Großbritannien und Rock in Rio.
Auf DVD gibt es nicht nur die bewegten Bilder zur Musik, sondern auch noch das "Abenteuer der Superfans Richard und Mick", die aussehen wie in die Jahre gekommene Wayne und Garth (aus "Wayne's World"). Zum Schluss treffen sie mit dem obligatorischen Bier in der Hand Rudolf Schenker von den Scorpions und Motörhead komplett, Schlagzeuger Mikkey Dee, Gitarrist Phil Campbell und seine Heiligkeit Lemmy. Der Backstage wortkarg an einem Spielautomaten sitzt und nun schließlich doch so aussieht wie jenseits der 60, mit schwindendem Haar an Stirn und einer großen kahlen Stelle am Hinterkopf.
Dass ist im Prinzip die einzige eher traurige neue Erkenntnis aus dieser Veröffentlichung, denn vor einem Jahr ist ja bereits ein Werk mit fast demselben Titel erschienen – Vol. 1. Damals handelte es sich um einen Indoor-Auftritt in Chile mit Auszügen aus Manchester und London, diesmal kommen Open-Air-Gigs zum Zuge. Der Unterschied ist minimal, denn die Setlists sind weitgehend identisch, wie auch die schalen Witze auf der Bühne.
In Chile startete das Konzert mit "We Are Motörhead", in Wacken mit "Iron Fist". Das ist der einzige Unterschied, bis auf das abschließende "Bomber", das in Chile nicht auf der Liste stand. Was daran liegt, dass Motörhead zum 25. Jubiläum des Festivals ihre legendäre Lichtanlage in Form eines Kampfflugzeugs mit nach Norddeutschland brachten und das entsprechend würdigen wollten.
Längere Interviews wie auf "Vol. 1" sind hier nicht enthalten, die Qualität der Bilder und des Tons reicht auch nicht ganz an die der ersten Veröffentlichung ran. Da stellt sich die Frage, was das Ganze soll. Vielleicht ein Souvenir für diejenigen, die bei einem der Gigs dabei waren?
Sinnhaftigkeit ist bei dieser Band allerdings Nebensache, denn schließlich weiß man, was man kriegt: Schweiß, auf die Ohren und 90 Minuten Vollgas. "We are Motörhead. We play Rock'n'Roll", verkündet Lemmy zu Beginn des Wacken-Auftritts wie eh und je. Davon gibt es auch hier zur Genüge.
9 Kommentare
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Ich bin wirklich enttäuscht von Motörhead!
Was bringen mir die Titel auf The Wörld Is Ours Vol. 2", wenn diese schon auf "The Wörld Is Ours Vol. 1" in der exakten Reihenfolge zu finden sind!?
Legendärer Wacken-Auftritt hin oder her, aber abgesehen von der DVD kann man auf dieses Album meiner Meinung nach auch verzichten.
der olle Lemmy braucht die Kohle - ist doch nicht neues. Die Motörhead-Fans sind kaufstark und merken doch gar nicht, die Lemminge, wie man sie ausnimmt. Die denken auch noch, dass Motörhead und Kommerz zwei verschiedene Paar Schuhe wären. Tja ...support the band!
Ist doch niemand gezwungen das Teil zu kaufen. Und es soll ja Fans geben, die soviele offizielle Livemitschnitte ihrer Lieblingsband haben möchten wie nur geht.
" Ihre Band ist nicht nur seit fast 40 Jahren ohne qualitative Einbuße aktiv ... " kann man aus anders ausdrücken: Diese Band klingt seit 40 Jahren immer gleich, von den Verbesserungen in der Ton- und Aufnahmetechnik mal abgesehen.
Das ist wirklich nur was für Fans/Lemminge/Lemmynge, warum wird sowas hier überhaupt rezensiert? Und wo bleibt die Rezi des aktuellen Outputs der Ms. Amos und die Künstlerseite der ganz grossartigen Veronica Falls, liebe laut.de Redaktion?
@Quetschkommodeee (« " Ihre Band ist nicht nur seit fast 40 Jahren ohne qualitative Einbuße aktiv ... " kann man aus anders ausdrücken: Diese Band klingt seit 40 Jahren immer gleich, von den Verbesserungen in der Ton- und Aufnahmetechnik mal abgesehen.
Das ist wirklich nur was für Fans/Lemminge/Lemmynge, warum wird sowas hier überhaupt rezensiert? Und wo bleibt die Rezi des aktuellen Outputs der Ms. Amos und die Künstlerseite der ganz grossartigen Veronica Falls, liebe laut.de Redaktion? »):
Du kannst das Management der großartigen Veronica Falls ja mal bitten, laut.de Promo-Material zu schicken. Oder glaubst du, dass die alle CDs kaufen, die sie rezensieren?
Außerdem gibt es nach Live-Touren so großer Bands immer wieder Arschgeigen, die verwackelte Bootlegs übers Internet für viel zu viel Geld verticken, warum sollen Bands den Fans, die daran Interesse haben, nicht die Möglichkeit geben, einen vernünftigen Mitschnitt der Tour zu erwerben?