Während saarländische Landtagspolitiker Kritik üben, steigt der Berliner in der Gunst seiner Fans: Das für Ende Februar geplante Saarbrücken-Konzert wurde aufgrund der hohen Nachfrage in eine größere Location verlegt.
Saarbrücken (mk) - Die Diskussion um den Berliner Rapper Bushido und dessen gewaltverherrlichende Texte reißt nicht ab. Der für den 22. Februar in Saarbrücken geplante Gig bleibt heftig umstritten. Nun melden sich auch Fans zu Wort. Eine Unterschriftenaktion soll verhindern, dass das Konzert doch noch abgesagt wird. Währenddessen fordert SPD-Politiker Heiko Maas eine weitere Überprüfung.
Saarländische Bushido-Anhänger setzen sich dagegen zur Wehr und sammeln fleißig Unterschriften, damit ihr Idol auftreten kann. Diese wollen sie heute im Landtag überreichen. Zuvor hatten Bushido-Gegner gefordert, das Konzert gänzlich zu canceln. Auch mehrere Politiker meldeten sich zu Wort und entfachten eine anhaltende Debatte um die Lyrics des 28-Jährigen.
Gegenüber der Saarbrücker Tageszeitung stufte Maas die Songs des Rappers als "frauenverachtend, homosexuellenfeindlich und gewaltbefürwortend" ein. Nun forderte er das ansässige Ordnungsamt zur Klärung der Lage auf. Die Behörde solle entscheiden, ob Rechtsverstöße gegen den Auftritt sprächen. Die Stadtverwaltung hat bereits eine Altersbeschränkung verhängt: Besucher müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Wer jünger ist, darf nur in Begleitung eines Erwachsenen ins Konzert.
Bushido selbst lässt die Debatte kalt. "Diese Diskussion ist nichts Neues. Liest man sich die jeweiligen Berichte durch, zeigt dies nur zu gut, wie wenig sich die jeweiligen "Ankläger" mit meiner Musik und mir als Person auseinander gesetzt haben", so der Berliner im 20cent-Interview. Gleichwohl: Der Medienwirbel nützt Bushido. Aufgrund der enormen Nachfrage wurde das Saarbrücken-Konzert nun von der Garage in eine größere Location verlegt.
"Gut, im Endeffekt ist dies Promo für mich", gibt Bushido zu. Dennoch wäre es ihm lieber, seine Kritiker würden sich ernsthaft mit seiner Musik auseinandersetzen und diese nicht vorschnell verurteilen. "Auch wenn ich manchmal rüde Worte benutze: Wir essen keine kleinen Kinder und schlachten auch keine Ziegen hinter der Bühne", kommentierte er das Gezerre am Wochenende bei einem Auftritt in Chemnitz.
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