In der achten Mottoshow von "Deutschland sucht den Superstar" fällt der Vorhang für Annemarie Eilfeld. Sarah Kreuz und Daniel Schuhmacher erreichen das Finale.
Köln (dani) - 30.000 Kandidaten versuchten sich in der sechsten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". Drei überlebten das Hauen und Stechen der vergangenen Wochen und traten am Samstagabend als "Die Besten der Besten" an. Die gewohnt ausgiebige Schützenhilfe seitens der Bild-Zeitung nützte Annemarie Eilfeld diesmal so wenig wie der Umstand, dass sie just am Samstag ihren 19. Geburtstag feierte: Sarah Kreuz und Daniel Schuhmacher zogen an ihr vorbei ins Finale ein.
Die Jury gruppierte sich optisch diesmal spiegelverkehrt um ihre musikalisch vollkommen unbeleckte Quotenfrau. Moderator Marco Schreyl lief in grellrotem Anzug Dieter Bohlen den Rang des Fashion Victims ab. Abgesehen von derlei Kosmetik blieb auch in der achten Mottoshow alles beim Alten. Sogar die Themen - je eine Runde Nummer-1-Hits, Balladen und Uptempo-Nummern - wirkten schwer vertraut. Hatten wir nicht für jedes Thema bereits eine eigene Mottoshow? Egal.
Sarah suhlt sich im Kitsch
Gewohnt stimmgewaltig präsentierte sich Sarah Kreuz in den ersten beiden Runden und suhlte sich dabei in Kitsch und Theatralik. Auf einer Rosenschaukel intonierte sie erfreulich unverbissen Yvonne Catterfelds "Für Dich". Zwar hätte es nicht gleich eine schauderhafte Bohlen-Schnulze sein müssen. Trotzdem begrüßenswert, dass Sarah zur Abwechslung einmal in einer Sprache sang, die sie auch versteht. Der Gewinn an Sicherheit blieb der Jury nicht verborgen: Es regnete Lob.
Ohnehin in der Balladen-Abteilung zu Hause, jonglierte Sarah anschließend in "One Moment In Time" von Whitney Houston mit großen Gefühlen. Auch dieses riskante Spiel gewann sie mühelos, während der dritte Durchgang vollkommen in die Hose ging. Stimmlich stellte Anastacias "I'm Outta Love" für Sarah keine Hürde dar - aber die Frau kann nicht tanzen und sollte es auch besser nicht versuchen. Einmal mehr müssen die Juroren anhand ihrer Kommentare ("Du hast abgegroovt!", "Die Balladenqueen rockt jetzt!") eine andere als die ausgestrahlte Performance gesehen haben.
Daniel: Geschmacksicher, aber hüftsteif
Daniel Schuhmacher glänzte als einziger nicht nur mit seiner Gesangsleistung, sondern auch mit überaus geschmacksicherer Songauswahl. Seine warme Stimme ließ mit Ben E. Kings "Stand By Me" das Geheimnis eines Sommers wieder aufleben. Sarahs Schaukel setzte er zu "Get Here" von Oleta Adams ein Kerzenmeer entgegen.
Rhythmische Patzer wie einst bei "Sexual Healing" gehören der Vergangenheit an. Nicht nur der letzte Woche ausgeschiedene Dominik Büchele applaudierte sich Seite an Seite mit Omma Schuhmacher in Daniels Fanblock einen Wolf. Wen stört es da schon, dass sich der Pfullendorfer in der Uptempo-Runde ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckerte? Gesanglich: topp. Eine hüftsteifere Darbietung von Amy Winehouse' "Rehab" dürfte allerdings schwer zu kriegen sein. Vielleicht wäre "I'm Still Standing" die treffendere Wahl gewesen.
Quittung für Effekthascherei
Die schnellen Titel galten eigentlich als Domäne Annemarie Eilfelds, die in der Vergangenheit - ob man es nun mochte oder nicht - mit Nummern von Kid Rock oder Nena durchaus die Hütte rockte. Die Blondine aus Dessau verzichtete diesmal dummerweise auf dieses Talent. Dabei hätte ihre wie üblich originalgetreue Wiedergabe von "My Life Would Suck Without You" von Kelly Clarkson durchaus ein bisschen mehr als halbmotiviertes Auf-der-Stelle-Hüpfen vertragen.
"The Voice Within", erneut ein Titel aus dem Fundus Christina Aguileras, gelang gut. Das Ei legte sich Annemarie in der dritten Runde, als sie mit umgelegter Schlange eine völlig verunglückte Version von Nelly Furtados "Maneater" ablieferte. Manchmal ist das Leben fair, und Effekthascherei geht nach hinten los. Ich hoffe übrigens, dass Tierrechtler diese Nuss für die überflüssige Zirkusnummer teeren und federn. Dass das arme Viech das Rampenlicht gewohnt ist und bereits durch sämtliche Castings von "Deutschland sucht den Superstar" bis "Germany's Next Topmodel" gezerrt wurde, macht die Sache eigentlich nur noch schlimmer.
Wunschfinale der Jury
Von Dieter Bohlen zurecht als "mit weitem Abstand schlechteste Sängerin des Abends" gescholten, verlor Annemarie auch in der Gunst des Publikums. Eine im Dreierpack wie die Springteufel bouncende Jury ließ keinen Zweifel an ihrer Überzeugung: Mit Sarah Kreuz und Daniel Schuhmacher erreichten die beiden Richtigen die Final-Show. Die steigt kommenden Samstag. Auf ein letztes!
66 Kommentare
Ich fand ja die Schlange am besten. So ruhig muss man erst mal bleiben, wenn man genötigt wird, sich um den Körper einer gruselig "singenden" Trulla zu wickeln. Großes Kompliment!
Ne, ernsthaft: Zum Glück haben sich die beiden Besten durchgesetzt! Alles andere wäre extremst peinlich geworden...
Und Annemarie hat ja bestimmt ihren Platz als Dauernackedei in der Bild sicher, ist doch auch was Schönes und entspricht eher ihrem, äh, Talent.
P.S.: Wieder mal ein sehr schöner & sehr zutreffender Artikel!
Ich find' AnMie trotzdem immer noch toll.
Sie geht auf jeden Fall ihren Weg. Alles Gute.
Ich würd' sie auf jeden Fall unter Vertrag nehmen und nehmen.
Dann wird wohl Daniel Schumacher gewinnen und sein Song wird wahrscheinlich "Anything But Love" (Dieter Bohlen-Komposition) heißen.
http://www.youtube.com/watch?v=M1nctqz4ELo
@Little15 (« bist du es, papa eilfeld? »):
Einfach geniale Antwort auf den vorangegangenen Artikel! Kompliment!
Kristin Wachenfeld
@Spinnchen (« Das Halbfinale muss definitiv wiederholt werden!!!!
Das hat sich ja nun erledigt.Fräulein Eilfeld stand bereits vor dem Versprecher weit hinten bei nur 19%. Und: Drei Kandidaten, drei Ziffern.
Und da Fräulein Eilfeld ihre ausgestreckten Zeige-und Mittelfinger immer mit verheißungsvollem Schulterzucken kombiniert auseinander -und zusammenschlug, war die Nummer Zwei unverwechselbar. Aber wer da glaubt, Daniel Schumacher habe zwischen drei und vier Minuten Annmies Stimmen bekommen, der muss auch zugeben, dass während dieser kurzen Phase das Fräulein Buhmarie Schumacher`s Stimmen wider Willen abkassiert hat. So what?
Eilfeld hat ihr "Ende" mit "endlich "kommentiert" , am nächsten Tag RTl verklagt, dann einen Trostpflasterjob bei "GZSZ" ergattert und nun schlagen die Schlagzeilen um die Schlangenmarie allmählich Ebbe.
"Bohlen war so gemein zu mir" , oder "Trauer um Annmies Hündchen". Vielleicht erfahren wir ja demnächst über die "Bild" , wann Fräulein Billig einen Furz gelassen hat...
Kristin Wachenfeld
@Kristin Wachenfeld (« @Spinnchen (« Das Halbfinale muss definitiv wiederholt werden!!!! »):
Das hat sich ja nun erledigt.Fräulein Eilfeld stand bereits vor dem Versprecher weit hinten bei nur 19%. Und: Drei Kandidaten, drei Ziffern.
Und da Fräulein Eilfeld ihre ausgestreckten Zeige-und Mittelfinger immer mit verheißungsvollem Schulterzucken kombiniert auseinander -und zusammenschlug, war die Nummer Zwei unverwechselbar. Aber wer da glaubt, Daniel Schumacher habe zwischen drei und vier Minuten Annmies Stimmen bekommen, der muss auch zugeben, dass während dieser kurzen Phase das Fräulein Buhmarie Schumacher`s Stimmen wider Willen abkassiert hat. So what?
Eilfeld hat ihr "Ende" mit "endlich "kommentiert" , am nächsten Tag RTl verklagt, dann einen Trostpflasterjob bei "GZSZ" ergattert und nun schlagen die Schlagzeilen um die Schlangenmarie allmählich Ebbe.
"Bohlen war so gemein zu mir" , oder "Trauer um Annmies Hündchen". Vielleicht erfahren wir ja demnächst über die "Bild" , wann Fräulein Billig einen Furz gelassen hat...
Kristin Wachenfeld »):
ich erfahre von annemarie recht wenig, weil ich dieses schundblatt gar nich lese
wäre ne idee, wenns dich so nervt.