Max Buskohl ist raus! Ob gefeuert oder zurückgetreten, der 18-jährige Berliner wird bei der nächsten DSDS-Folge nicht mehr dabei sein. Stattdessen darf Samstags-Loser Martin Stosch noch einmal ran.

Köln (rai) - "Wüste Beschimpfungen und weitere Skandale blieben diesmal leider aus", schloss laut.de-Beobachterin Anja Lindenlaub ihren Bericht von der samstäglichen Castingshowfront. Alles lief in geregelten DSDS-Bahnen: ein wenig Bohlen-Pöbelei, mediokre Gesangsdarbietungen, und die Kritikerin sah sich gar zu einem Lob für einen der Sangesdarsteller genötigt: mit dem Song "All Right Now" von Free habe Max Buskohl "alles richtig" gemacht. "Schade nur, dass der Bursche, der bereits in einer Rockband spielt, es bei dieser marketinggesteuerten Show versucht." Mit Martin Stosch verlor genau der Richtige, kurzum: es drohte recht dröge zu werden.

Höchste Zeit für ein ordentliches Skandälchen: "RTL wirft Superstar Max raus", titelt die Bildzeitung am Montagmorgen und jazzt den Vorgang zum "TV-Skandal des Jahres" hoch. Streitigkeiten über Verträge und geplatzte Termine seien der Grund. Buskohl habe einen Plattenvertrag nicht nur für sich sondern auch für seine Band Empty Trash raushandeln wollen. "Ich habe bei Max das Gefühl, dass er DSDS nur als Trittbrett benutzt", klagte Bohlen. Oh, wie gemein. Der arme Dieter fühlt sich benutzt. Skandal aber auch.

Im offiziellen RTL-Kommuniqué klingt das Ganze naturgemäß etwas anders. Von freiwilligem Rücktritt ist da die Rede: "Nach reiflicher Überlegung und langem Ringen mit mir selbst ist mir so kurz vor dem Finale klar geworden, dass mein Weg als Künstler mit meiner Band in eine andere Richtung führt. Bei DSDS wird ein Solokünstler gesucht und ich möchte niemandem den Platz wegnehmen", lässt man den Scheidenden sagen und sich artig bei "allen meinen fantastischen Fans und dem Team von DSDS" bedanken.

Die Bild weiß dagegen von einem "brutalem Streit" hinter den Kulissen. Bohlens Äußerung in der Show, es sei ihm "scheißegal", was Buskohl singe, erscheint nun natürlich in neuem Licht. Als "asozial" soll der Max den Dieter vor Beginn der Show beschimpft haben. Auch embedded laut.de-Fotograf Peter Wafzig hatte bereits während der Generalprobe merkwürdige Spannungen ausgemacht.

Tatsächlich wäre ein freiwilliger Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt aus Buskohls Sicht nicht unclever, denn gegen den unterhaltsamen Medlock und die letzte verbliebene Frau im Feld, Lisa Bund, ist ein Weiterkommen in der nächsten Runde deutlich schwieriger als gegen den fleischgewordenen Dackelblick Martin Stosch. Lieber noch mal eine volle Ladung Aufmerksamkeit generieren und dann die eigene Band promoten. Dass die berüchtigten RTL-Verträge eine solche einseitige Kündigung gegen den Willen des Senders zulassen, ist allerdings mehr als unwahrscheinlich.

Statements der direkt Beteiligten liegen bislang noch nicht vor, dürften aber kaum lange auf sich warten lassen.

Fotos

Mark Medlock

Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig)

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47 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Ich muss mich sowieso immer fragen warum Musiker zu DSDS gehen. Dort wird dann mal kurz aus einem ach so dunklen Rocker ein schleimtropfender Schmalzbubi gemacht. Tja wer das mitmacht ist selbst schuld. Ich spiele selbst Gitarre und versuche Texte zu schreiben. Für mich als angehender Musiker wäre es das schlimmste nicht meine eigenen Sachen sonder irgendeinen Scheiß von Herrn Bohlen spielen zu müssen.

  • Vor 16 Jahren

    Lang lebe die Ironie @ Gast! ^^

    Aber mal ernsthaft, der gute Max hat das genau richtig abgezogen, erstmal ordentlich promotion für seine Person machen, dann gegen Ende da abspringen und nebenbei erwähnen: "Ach, ich hab da übrigens noch ne Band...". Das ist wirklich ziemlich klug, also zumindest theoretisch.
    Praktisch erscheint es natürlich absolut unwahrscheinlich, dass RTL ihm dabei nicht irgendwie im Weg steht. Zudem stellt sich die Frage ob er überhaupt noch als "richtiger" Musiker angesehen wird. Also bei Elli (Erl, Siegerin der zweiten Staffel von DSDS [Name grad extra nochmal bei Wikipedia gesucht])ist der Versuch als eigenständige Musikerin angesehen zu werden ja ziemlich nach hinten losgegangen, zumindest hat man von ihr nie wieder was gehört...

  • Vor 16 Jahren

    ät Meister Mumpitz. Dein Text ist witzig. Nun hast du 1 zu 1 widergegeben, was wir im laut.de Text lesen konnten. Samt Thesen!

    ;)

  • Vor 16 Jahren

    @pezke (« JEtzt hier mal butter bei die fische: wer häts denn nicht so gemacht »):

    Wahrscheinlich Tausende von Bands, denen ihre Musik erstmal wichtiger ist als schnelle Prominenz um jeden Preis.

    Musiker, die lieber ihr musikalisches Schaffen vor einem Publikum darbieten als sich für kurzlebige Publicity zum lebenslangen Vollidioten zu machen.

    Die lieber ein Leben lang erfolgloser Musiker sind als ein halbes Jahr lang Bohlens Lachnummer und danach ein Leben lang erfolgloser DSDS-Abschaum.

  • Vor 16 Jahren

    ...wenn das nicht ein guter Abschluss sinnloser Streitereien ist...

  • Vor 16 Jahren

    @Anonymous (« Das Konzept von DSDS ist nicht, dass der Sieger eine große Nummer im Musikgeschäft wird. Das Konzept sind die Einschaltquoten. Was das angeht, klingeln jedes Jahr die RTL-Kassen. Und daran hat Herr Bohlen sicherlich keinen geringen Anteil. »):

    Stimme vollkommen überein. Schon allein durch das ganz Angerufe wird soviel Kohle von seitens RTL gescheffelt...
    Da ist der "Star" der im Nachhinein rauskommt wirlich nur Nebensache. Der spielt dann noch ein bischen Zubrot für ne Plattenfirma ein und dann is der Käse auch schon wieder gegessen.

    "Deutschland sucht DEN Superstar" heißt es doch?! Und da gibts mittlerweile schon 4... jaja... von wegen DER Superstar, dass ich nicht lache!