Mit der Parole "Freiheit für Max Buskohl" trieb Stefan Raab die RTL-Provokation gestern Abend bei TV Total auf die Spitze. Vertraglich ist Buskohl nämlich noch acht Wochen an RTL gebunden und darf nicht bei anderen Sendern auftreten. Außerdem ist die Teilnahme des eigentlichen Max-Ersatzes, Martin Stosch, offenbar gefährdet.

Köln (al) - Da hat er sein goldenes Näschen wohl mal wieder kurz in den Wind gehalten. Überall wo es was zu holen gibt, taucht Stefan Raab auf. Am Dienstag hatte er dem 18-jährigen Buskohl die Bühne seiner Fernsehshow "TV Total" angeboten. "Max Buskohl, du kannst ab morgen hier bei uns auftreten."

Der bekanntermaßen durchaus aufrichtige Förderer von Popmusik im deutschen Fernsehen ging sogar noch weiter: "Max Buskohl und seine Band können so lange bei uns auftreten, bis die Platte auf Eins ist. Diese Strafe hat RTL verdient."

Es hätte so schön werden können ... Doch leider gibt es die berüchtigten DSDS-Verträge, die dafür sorgen, dass ausgeschiedene Kandidaten nicht unkontrolliert durch die TV-Landschaft trällern. Auch Max darf nun für die nächsten acht Wochen nur in RTL-eigenen Sendungen auftreten, es sei denn, der Sender stimmt einem Auftritt bei der Konkurrenz zu.

Gestern Abend machte sich Raab in seiner Sendung nochmals in einem flammenden Appell für einen Auftritt des DSDS-'Rock'n'Rollers' stark: "Wenn RTL Größe zeigen will, dann sollten sie Max hier mit seiner Band Empty Trash spielen lassen." Anderenfalls droht er mit einer Pro-Max-Demo während der DSDS-Liveshow am kommenden Samstag: "Wir haben 120 Eintrittskarten erworben. Hinzu kommen noch weitere Tickets von Max' Fans. Wir wären dann ungefähr 300 Mann vor Ort. Das würde ich mir genau überlegen, RTL."

Und so kündigte der Spaßmacher siegesgewiss die Darbietung des Ex-'Superstar'-Kandidaten für den heutigen Abend an, denn er sei sich sicher, dass RTL einlenken werde. Notfalls sei man sogar bereit, allfällige Vertragsstrafen für Buskohl zu übernehmen. Und um RTL endgültig auf 180 zu bringen, skandierte er mit seinem Publikum: "Freiheit für Max Buskohl!"

Heute meldet sich Max' Vater Carl Carlton bei der Bildzeitung zu Wort: "RTL verbietet meinem Jungen den Auftritt. Die Schadensersatzforderungen wären in den sechsstelligen Bereich gegangen." Doch RTL stellt sich stur. RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer findet: "Warum sollten wir mit DSDS den schwachen Quoten von TV Total auf die Sprünge helfen?"

Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich die DSDS-Verantwortlichen herumärgern müssen: Zwei ehemalige Kandidaten wollen Buskohls Nachfolge in der achten Mottoshow antreten. Eigentlich wurde der vom Publikum rausgewählte, fleischgewordene Dackelblick Martin Stosch zurück ins DSDS-Boot geholt, doch dagegen wollen nun Arcangelo Vigneri und Dennis Haberlach angehen.

Warf nämlich einer der Kandidaten in den vorherigen Staffeln das Handtuch, nominierte RTL den jeweils besten aus der Vorrunde, den Top-20-Shows. Nun aber soll der letzte Woche ausgeschiedene Stosch eine weitere Chance bekommen. Haberlach hat bereits eine Frankfurter Anwältin engagiert, um sich zur Not in die Show einzuklagen.

Die beiden wollen eine Erläuterung für die geänderten Spielregeln der erfolgreichen Castingshow: "RTL soll erklären, warum jetzt anders gehandelt wird", sagte Vigneri am Dienstag dem Kölner Express. Eine RTL-Sprecherin erklärte dazu: "Es bleibt gemäß internationaler Regeln bei Martin Stosch."

Weiterlesen

Stefan Raab Contest-Teilnehmer im laut.de-Check

Es ist wieder so weit: Stefan Raab lädt zum Bundesvision Song Contest (Freitag ab 20:15 Uhr live auf ProSieben) und laut.de sagt euch, wer die besten Chancen hat, als Sieger aus dem Wettbewerb hervor zu gehen.

laut.de-Porträt Stefan Raab

Eine Kultfigur der Spaßgesellschaft: Ob als Komponist, Produzent, Interpret oder Moderator - Stefan Raab hat ein untrügliches Gespür für Marktbedürfnisse …

laut.de-Porträt Carl Carlton

Karl Walter Buskohl kommt am 20. April 1955 in Irhove/Friesland zur Welt und entdeckt die Musik bereits im zarten Alter von acht Jahren, beim Gitarrenspiel.

43 Kommentare