Im Halbfinale mit Rita Ora kämpften zwölf Kandidaten um vier Finaltickets. Vor allem die Moderatoren zeigten sich dabei von ihrer schlechtesten Seite.
Berlin (hhu) - The Voice Of Germany nähert sich mit großen Schritten dem Staffel-Ende. In der ersten Liveshow duellierten sich gestern Abend die letzten drei Talente eines Teams um den Finalplatz. Eröffnet wurde das Spektakel standesgemäß durch Rita Ora, die zusammen mit den Kandidaten ihre aktuelle Single "Let You Love Me" aufführte. Fazit: Da singt der ein oder andere durchaus besser als der Pop-Superstar. Aber Rita muss ja nicht mehr um ihren Platz im Musikbusiness kämpfen.
Die Coaches sind abgemeldet
In den darauf folgenden Duellen haben die Coaches zum ersten Mal nichts zu sagen. Die Entscheidung, welches der drei Talente eines Teams ins Finale einzieht, fällt nämlich das Publikum. Dadurch sinkt der Redeanteil von Kelly und Co. drastisch. Kompensiert wurde das durch das Moderatorenduo Thore Schölermann und Lena Gercke. Vor allem ersterer liefert eine unterirdische Moderation ab.
Team Mark
Seine Anmoderation zu Diana ist sogar Mark Forster peinlich. Dem ist es sichtbar unangenehm über die freizügigen Outfits seiner Kandidatin und deren Effekt auf den Moderator zu sprechen. Ein Glück, dass die Regie ihn erlöst und Diana auf die Bühne schickt. Die "Atombombe aus Hannover" liefert mit "Crazy" zwar gut ab, reicht aber nicht an ihr "Nutbush City Limits" aus den Sing-Offs heran.
Rahel präsentiert sich hingegen in Höchstform. Ihrem "Schön Genug" glaubt man sofort jede Zeile. Vielleicht sitzt nicht jeder Ton, Yvonne verdrückt trotzdem die eine oder andere Träne. Für tonale Perfektion ist eh Jessica zuständig. Das beweist sie auch dieses Mal bei "Head Above Water", auch wenn sich ab und zu kleine Fehler einschleichen.
Generell wirken die Stimmen etwas schwächer als in den Runden zuvor. Liegt das am erhöhten Druck? Oder ist einfach die Tonqualität bei der Liveübertragung schlechter als in den Runden zuvor? Trotz dieser kleinen Mängel zieht letzten Endes Jessica ins Finale ein und kann gar nicht aufhören zu grinsen. Durchaus zu Recht, ist ihre Stimme doch die variantenreichste der drei.
Team Fanta
Weiter geht es mit dem Team Fanta. Dort duellieren sich Eros, Clifford und Coby um das Finalticket. Den Anfang bestreitet Eros mit dem Überhit "Another Love". Das Arrangement dazu beginnt denkbar simpel. Eros, seine Gitarre und dezente Streicher. Erst im Refrain steigert sich die Intensität, der junge Sänger steht sogar auf und singt ohne seine Gitarre weiter. Man sieht ihm aber deutlich die mangelnde Sicherheit ohne sein Instrument an.
Rapper Clifford wirft 2Pacs "California Love" in den Ring und liefert mies ab. Klar, Eros singt beeindruckend, aber Clifford zerlegt eben die ganze Halle. Vor allem Hip Hop-Veteran Smudo wünscht sich einen der Seinen im Finale. Da hat aber auch Australierin Coby noch ein Wörtchen mitzureden. Die hat für "Let It Go" extra australische Sommer-Weihnachten im Kreise der Familie gegen den deutschen Winter eingetauscht. Vielleicht kullern ihr deswegen während ihres Auftritts vereinzelt Tränen über die Wange.
Eventuell weiß sie aber einfach, dass es für sie nicht ganz reichen wird. In einer knappen Entscheidung setzt sich nämlich Eros durch, während Coby vielleicht doch noch die Festtage mit ihrer Familie verbringen kann.
Team Yvonne
Im Team Yvonne treten danach drei waschechte Küken gegeneinander an. Sowohl James als auch Linda zählen erst 16 Jahre, womit der 21-jährige Benjamin der Opa des Teams ist.
Vorlegen darf James mit "Summer Love". Seine astreine Gesangstechnik lässt zwar anfangs aufhorchen, doch nach kurzer Zeit wirkt sein Vortrag mangels Charakter ziemlich langweilig. Davor ist Linda allein schon durch ihre Stimme gefeit. In "Scars To Your Beautiful" hat sie in den Höhen zwar nicht ganz die Brillianz von James, dafür aber in den Tiefen das Rauchige eines alternden Barsängers.
Gegen den dritten im Bunde haben allerdings beide nicht den Hauch einer Chance. Vollkommen verdient zieht Benjamin mit nahezu unmenschlicher Brillanz und "Can't Help Falling In Love" ins Finale ein. Weder James noch Linda kommen ihm auch nur nahe.
Team Paddy
Drei der vier Finaltickets sind also schon vergeben, es fehlt nur noch die Voice des Teams Paddy. Dort beginnt "der Lebensretter aus der Steiermark", Matthias mit "Wrekcing Ball". Dabei trägt er natürlich Kleidung (auch wenn Thore das bemängelt) und hat die Abrissbirne gegen überdimensionale Stahlketten eingetauscht. Probleme hat er allerdings in erster Linie in Bezug auf seine Stimmfarbe. Die klingt im Refrain furchtbar schräg und schlichtweg falsch.
Ganz anders Samuel. Der hat die gleiche Gabe wie Rahel am Anfang der Show und vermittelt glaubhaft jede Silbe von "Der Weg". Sein Coach ist ganz stolz und bescheinigt ihm seine beste Leistung bisher. Zum Abschluss bleibt dann nur noch Bernarda mit "Free Your Mind". Die blinde Schweizerin ist nicht nur eine verdammt coole Socke, sondern auch eine Naturgewalt von Sängerin. Vor allem Michi Beck ist ganz hin und weg.
Das reicht ihr nur leider nicht für den Einzug ins Finale, den sichert sich nämlich Samuel. Damit steht die Besetzung des Finales also fest mit Jessica, Eros, Benjamin und Samuel.
Wer gewinnt, wird nächsten Sonntag in Sat.1 ermittelt. Als Stargäste schauen Olly Murs, Jess Glynne, Zara Larsson, Lukas Graham und Herbert Grönemeyer vorbei.
2 Kommentare
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The Voice Of Germany - wer glaubt, denn noch, dass hier nur die Qualität der Sänger zählt. Diese Casting Show steht von Beginn an unter der Fuchtel von Universal Music und alleine dort bestimmen die Verantwortlichen, wer in die Live Shows kommt und wer nicht. Die Juroren sind doch nur vertraglich gebundene Marionetten.