Vorchecking: Kati K, Beatsteaks, Johnny Cash

Außerdem neu am Freitag: Lil Yachty & James Blake, Imagine Dragons, The Warning, KAFVKA, Camilla Cabelo, Megan Thee Stallion etc.

Konstanz (laut) - Jedes Land bekommt die Popstars, die es verdient. Deswegen kriegen wir in Deutschland Kati K: Eine Fangemeinde hatte die sich bereits als Influencerin aufgebaut. Via Social Media erteilte sie unter anderen Ratschläge bei Liebeskummer, die inzwischen auch in Buch-Form erschienen sind. Ihre wahre Bestimmung sieht Kati aber wohl in der Musik. Seit 2019 veröffentlicht sie bereits Songs, der erste Chartseinstieg gelang ihr jedoch erst unlängst mit "Erwischt", ausgerechnet mit einer Kollaboration mit Finch Asozial. Ohje. Für ihre aktuelle Single legte sie bei der Partnerwahl (was nicht allzu schwer gefallen sein sollte) etwas mehr Geschmackssicherheit an den Tag: Den "Abschiedskuss" gibt ihr Philipp Dittberner. Es könnte, wie wir gesehen haben, deutlich schlimmer sein.

Bereits seit der Kindheit spielt der Sister-Act The Warning aus Monterrey in Mexico zusammen. "Keep Me Feed" führt die integre wie marktgerechte Marschroute aus schnoddrigem Indie-Rock britischer Prägung und kraftvollem Alternative-Rock amerikanischer Machart fort. Bei allem Zucker gibt es doch auch reichlich Zunder. Ob kraftvoll zupackend wie im bedrohlich dröhnenden "Sharks" oder leichtfüßig-hymnisch wie im mit Glam und Synthie-Wolken ausstaffierten "Hell You Call A Dream": Die Mischung machts, und sie verfängt. Mit dem spanischsprachigen "Que Mas Quieres" gibts obendrein lyrische Street Credibility. Das Trio macht vieles richtig und es vielen recht.

Sie feiern ihre neunte Album-Veröffentlichung mit zwei großen Open Air-Konzerten in der Berliner Wuhlheide am 28. und 29. Juni, wo rund 30.000 Besucher erwartet werden. In dieser Liga spielen hierzulande nicht viele Acts, natürlich geht es um die Beatsteaks. Auf "Please" erwarten den Fan elf neue Songs, die auch deshalb die ersten seit langen sieben Jahren sind, weil die Berliner an den Spielwitz und die Unrast einer explosiven Debütscheibe herankommen wollten. Wissen sie doch von einigen ihrer eigenen Idole selbst am besten, dass bei Erreichen des verkehrberuhigten Karrierestatus oftmals der kreative Stillstand droht.

---------------------------------------------

24/7 Indie, Pop & Alternative: Willkommen bei laut.fm/eins! Mit den Neuvorstellungen Romy, The Haunted Youth, Nick Cave & The Bad Seeds, The The, Kate Bollinger, Awolnation, Willow, Eli & Fur, Amyl & The Sniffers, Washed Out, Beatsteaks etc.

---------------------------------------------

Auch wenn die KI eifrig dran ist, diese Weisheit zu widerlegen: Wer von uns gegangen ist, kann keine neuen Songs mehr aufnehmen. Von Legenden wie Johnny Cash existieren dennoch zahlreiche Aufnahmen, die er zu Lebzeiten - aus welchen Gründen auch immer - nie veröffentlichte. Der großen Nachfrage folgend, kommen all diese Versionen früher oder später ans Licht. "Songwriter" beinhaltet elf Songs, die die Country-Ikone im Jahr 1993 aufgenommen hat, kurz bevor ihm Produzent Rick Rubin ein neues Kapitel seiner Karriere bescherte. Nur zwei dieser Songs ("Drive On", "Soldier Boy") kamen im Folgejahr auf das "American Recordings"-Album.

Crossover gegen den Frust: Auf "Kaputt" legen KAFVKA bereits zum vierten Mal mit ihrem bissigen Mix aus Rap und Punk den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft und schießen gegen Rechtsruck, Wohnungsnot und soziale Ungerechtigkeit. So muss das!

Von Lil Yachty ist man inzwischen ja einiges gewöhnt. Wer ihn nach "Let's Start Here" immer noch rein in der Hip Hop-Ecke vermutet, dem ist wahrscheinlich nicht mehr zu helfen. Trotzdem könnte "Bad Cameo" als die überraschendste Kollabo des Jahres durchgehen: James Blake produzierte die wilde Electronic-Ambient-Mischung, zu der dann auch Yachty Vocals beisteuert. Das Resultat: alles andere als ein Rap-Album und vielleicht gerade deswegen ein völlig einzigartiges Hörerlebnis. Ihr wollt einen Eindruck davon, wie diese ZUsammenarbeit vonstatten ging? Bitteschön:

Alle Neuerscheinungen am 28. Juni auf einen Blick:

Aaron Frazer - Into The Blue
Anvil - One and Only
Beatsteaks - Please
Bodysync - NUTTY
Camila Cabello - C, XOXO
Conny Frischauf - Kenne Keine Töne
Crystal Viper - The Silver Key
Cupcakke - Dauntless Manifesto
Danny Paul Grody Duo - Arc Of Night
Dapayk & Padberg - In Between
Dirty Three - Love Changes Everything
Eiko Ishibashi - Evil Does Not Exist
Firewalker - Hell Bent
Gabriel Birnbaum - Patron Saint Of Tireless Losers
G-Eazy - Freak Show
Guided By Voices - Strut Of Kings
Halo - In The Company Of No One
Hiatus Kaiyote - Love Heart Cheat Code
Homeshake - Horsie
Imagine Dragons - Loom
James Arthur - Bitter Sweet Love (Deluxe Edition)
Johnny Cash - Songwriter
KAFVKA - Kaputt
Kate Nash - 9 Sad Symphonies
Kati K - Alles oder Nichts
Katy The Kyng - Selfies Of You
Knappe - Rendezvous
Lil Yachty und James Blake - Bad Cameo
Loma - How Will I Live Without A Body?
Lucta - Eterna Lotta
Mabe Fratti - Sentir Que No Sabes
Madeleine Peyroux - Let's walk
Megan Thee Stallion - Megan
MILLY - Your Own Becoming
Nathaniel Rateliff & The Night Sweats - South Of Here
Nearea - All Is Dust
Neil Young With Crazy Horse - Early Daze
Nothing More - Carnal
Omar Apollo - God Said No
Previous Industries - Service Merchandise
Queen Of Jeans - All Again
Redd Kross - Redd Kross
Sabire - Jätt
Shackleton & Six Organs Of Admittance - Jinxed By Being
SML - Small Medium Large
Sour Widows - Revival Of A Friend
Storefront Church - Ink & Oil
Suss - Birds & Beasts
The Drin - Elude The Torch
The Folk Implosion - Walk Thru Me
The Warning - Keep Me Fed
Wade Bowen - Flyin
Witherfall - Sounds of Forgotten
YELKA - For
Yellow House - Psalms Of Yellow House
YouNotUs - Celebrating The Drop (EP)