Porträt

laut.de-Biographie

Plaid

Im Umfeld des Sheffielder Labels Warp-Records gedeiht seit Jahren so manch eigenwilliges Elektropflänzchen. Man denke nur an die verzwirbelten Blüten eines Aphex Twin, die schlichte Blätterpracht von Autechre, die verqueren Gewächse von LFO oder eben die verspielten Knospen von Plaid. Für das unverminderte Wachstum letztgenannter liegt die Verantwortung in den Händen der Obergärtner Ed Handley und Andy Turner.

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Außerdem neu am Freitag: Larkin Poe, Epica, Guns N' Roses, Fjort, Louis Tomlinson, Gregorian, Bright Eyes, Michael Patrick Kelly, Plaid, Warhaus etc.

1984 gründen die beiden mit Freunden die Breakdance-Crew Def Squad, mit der sie sich in den folgenden Jahren bei Battles im London einen Namen machen. Dann kommt Acid-House nach England und alles verändert sich. 1989 beackern die Hip Hop-Fans zum ersten Mal gemeinsam mit dem Ex-Matrosen Ken Downie, den sie über eine Anzeige in einem Magazin kennenlernen, das Feld.

Unter dem Pseudonym Black Dog Productions machen sie sich ans Werk und bringen von einem Studio im Londoner East End aus ihre Musik unters Volk. Doch Downie umgibt den Post-Techno von Black Dog Productions mit einem Schleier aus Anonymität und Obskurantismus. Das läuft dem Sendungsbewusstsein von Handley und Turner mit der Zeit immer stärker entgegen, und so veröffentlicht das Duo bereits 1991 die legendäre EP "Mbuki Mvuki" und plant Liveauftritte ohne Downie.

Plaid nennen sie sich von nun an und folgen stärker ihrer eigenen musikalischen Vision, die sie immer seltener mit den Vorstellungen des Vorzeigenerds Downie zur Deckung bringen können. 1995 trennen sich die beiden nach einigen LP und 12" Releases endgültig von Downie. Schon eine Maxi später streckt das Sheffielder Label Warp Records seine Fühler nach dem Duo aus und nimmt die beiden unter Vertrag.

Plaid - Feorm Falorx
Plaid Feorm Falorx
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Auch Björk zeigt sich beeindruckt von den Intelligent-Techno-Tracks von Plaid, bei denen Hip Hop, Break Beat und Techno nicht nebeneinander stehen, sondern zu einem Ganzen verschmelzen. Die Isländerin lädt Plaid als Support-Act auf ihre Asientournee ein. Eine Zusammenarbeit, die seit längerem in der Luft liegt, schließlich betätigten sich Plaid zuvor bereits in der Rolle der Songwriter und Remixer für Björk. Wenig später nimmt auch Nicolette die Dienste der beiden Soundtüftler in Anspruch. 1997 geben Plaid den beiden Chanteusen die Gelegenheit sich zu revanchieren. So bekommen einige der organisch-warmen Elektro-Tracks von "Not For Threes" ihre unverwechselbare stimmliche Ebene.

2000 arbeiten Plaid mit der Compilation "Trainer" ihre Vergangenheit auf und machen längst vergriffenes Vinyl wieder für die Fans zugänglich. Bei Liveauftritten verstärken sich Plaid um den Videokünstler Bob, der die Beatkonstruktionen optisch in Szene setzt. 2003 releasen Handley und Turner ihre gesammelten Remixe erstmals nicht bei Warp, sondern auf traditionsreichen Peacefrog-Label, bei dem unter anderem Luke Slater zum Back-Katalog gehört.

Im selben Jahr schlagen sie mit "Spokes" wieder melancholischere Töne als auf den Alben "Not For Threes" und "Rest Proof Clockwork" an, huldigen unverhohlen ihren Hip Hop-Wurzeln und entdecken ihre Liebe für gebrochene Beats neu.

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Gemeinsam mit dem Videokünstler Bob Jaroc, der Plaid mit seinen Visuals bei Live-Auftritten schon unterstützte, entwickeln und produzieren Handley und Turner "Greedy Baby". Ein audio-visuelles Werk in 5.1 Surround Sound auf CD/DVD, das die Plaidsche Sichtweise von Musik mit optischen Eindrücken entsprechend in Szene setzt. 25 Jahre nach der Bekanntschaft mit Warp zählen Plaid zu den langlebigsten Label-Acts neben Aphex Twin, Autechre und Nightmares On Wax. Passend zum Jubiläum erscheint im Juni 2019 das Album "Polymer". Gerät diese Platte eher finster, hellt sich das Soundbild drei Jahre später auf "Feorm Falorx" wieder deutlich auf. Handley und Turner konzipieren mithilfe von Künstlicher Intelligenz eine Planeten-Story und nutzen die Software auch für ihr Albumcover, aktuelle Pressefotos und das Video zum Song "Perspex".

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Plaid - Polymer: Album-Cover
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2019 Polymer

Kritik von Maximilian Fritz

Die Versöhnung von Natur und Mensch hat ihre Tücken. (0 Kommentare)

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