laut.de-Kritik

Primordial besingen den Untergang ganzer Nationen.

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Im Universum von Primordial sind drei Jahre zwischen zwei Alben nicht unbedingt eine sonderlich lang Zeit. Die irischen Pagan-Metaller haben in ihren Breitwand-Epen genügend Atmosphäre versteckt, um die Abnutzungserscheinungen ihrer Stücke auf ein Minimum zu reduzieren. So hat "The Gathering Wilderness" nach wie vor kaum etwas von seinem Charme eingebüßt.

Eine knappe Minute darf man sich der Illusion hingeben, dass "Empire Falls" vielleicht mit warmen und sanften Klängen einen gemütliche Einstieg in "To The Nameless Dead" bereitet, doch dann brechen die gewohnten, offenen Akkorde von Ciaran MacUiliam und Michael O’Floinn über einen herein und Alain A. Nemtheangas klagendes Organ besingt den Untergang ganzer Nationen. Obwohl sich Primordial der Moderne komplett verweigern und sowohl live, als auch analog an die Aufnahmen heran gegangen sind, ist der Sound der Scheibe deutlich differenzierter, als noch auf "The Gathering Wilderness".

Geht das nur mir so, dass ich beim Bassintro zu "Gallows Hymne" an die Mondscheinsonate von Beethoven denken muss? Erneut versinkt man zunächst in den ruhigen Klängen der Inselbewohner. Dieses Mal geht der Übergang jedoch fließender vonstatten. Es liegt aber nicht nur an den ruhigen Tönen, dass der Sound des neuen Albums wärmer und auch organischer klingt. Passend zum Namen legt "Heathen Tribes" mit Tribalrhythmen und folklorischen Gitarrenklängen los. Wenn später die verzerrten Gitarren einsetzen, geht das Ganze sogar schon in leichte Humppa-Regionen über, in denen sonst Finntroll wildern.

Man merkt schnell, dass sich Primordial nicht nur auf ihre alten Stärken und bekannte Wege verlassen, sondern viel Wert auf Abwechslung und das ein oder andere Experiment legen. "The Rising Tide" bereitet als Intro auf "Traitors Gate" vor. Jenes zieht als einziger Track das Tempo wieder in Richtung Black Metal an. Ganz anders das abschließende "No Nation On This Earth", in dem man sich von den Gitarrenleads am Anfang fast schon ein wenig an Thin Lizzy erinnert fühlt, ohne dass dabei der typische Primordial-Stil flöten gehen würde.

Trackliste

  1. 1. Empire Falls
  2. 2. Gallows Hymn
  3. 3. As Rome Burns
  4. 4. Failures Burden
  5. 5. Heaven Tribes
  6. 6. The Rising Tide
  7. 7. Traitors Gate
  8. 8. No Nation On This Earth

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5 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Dachte eigentlich, dass ich relativ gut auf 5 zählen kann. Und sooft ich auch nachzähle, da stehen wirklich 3 Punkte! :???: "To the Nameless Dead" ist vielleicht nicht das beste Album des Jahres, aber verdammt weit vorne dabei. Also, Edele, noch mal nachzählen! :)

  • Vor 16 Jahren

    MMn ist dieses (Meister-)Werk, wie auch der Vorgänger dieser absoluten Ausnahmeband, sträflichst unterbewertet.

    The Gathering Wilderness: 5 Punkte
    To The Nameless Dead: Gute 4 Punkte

  • Vor 16 Jahren

    Ein wunderbares Album...ein Meisterwerk, ebenso wie The Gathering Wilderness...was hört Meister Edele da nur (oder was nicht) raus???

  • Vor 16 Jahren

    Also ich bin ja oft mit Eddy einer Meinung, aber hier hat er sich bei den Punkten vertippt, ich mag ja normalerweise den Musikstil den auch Primordial spielen nicht, aber dieses Album hat mich echt weggehauen.

  • Vor 15 Jahren

    Ehrlich - wie kann man ein derartiges Meisterwerk nur mit drei Punkten abstrafen? Dieses Album entwickelt sich ungemein, somit unterstell ich dem Rezensent, dass der das Album nicht genügend auf sich wirken gelassen hat. Auch live zünden die Song!