laut.de-Kritik
Die Seele aus dem Leib und den Hass von der Leber!
Review von Michael EdeleDa kommt mir aber ein mächtiger Hassbolzen auf die Ohren. Zwar ist der Name ziemlich knorke und den Albumtitel wollen wir doch auch nicht als Programm empfehlen, aber die Mucke des Sextetts aus dem englischen Corby knallt einem echt den Mörtel aus den Lauschern.
"We Will Be Dead Tomorrow" ist schon die zweite Scheibe der amoklaufenden Geschwindigkeitshörner, wobei mir das Debüt nicht bekannt ist. Würde mich eh nicht wundern, wenn diese Band von vielen der Einfachheit halber in die Nu Metal-Ecke gesteckt wurde und auch noch wird, was aber Quatsch ist. Die Kerle sind viel näher am Hardcore, als an irgendeiner anderen Musikrichtung. Zwar streuen sie auch mal gerne eine Doom-Variante der Marke Crowbar ("Scaramanga" oder "Heartbreaker") ein, das war's dann aber auch.
Am geilsten kommen aber Nummern wie "Chronic Youth", "Fuck The Voodooman" (genialer politischer Hasstrack) oder "Spitting Blood", wo auf das Derbste drauf los geknüppelt wird und sich die beiden Sänger Frank und John die Seele aus dem Leib und den Hass von der Leber schreien. Wozu es zweier Sänger bedarf, ist mir nicht ganz klar, da die beiden sich in ihrer Stimmlage kaum unterscheiden.
Einen Preis für Originalität werden die Engländer mit Sicherheit nicht gewinnen, aber darauf kommt auch nicht an. Zwar gibt es teilweise auch ein paar Hänger auf der Scheibe ("Scaramanga" kann nach ein paar Durchläufen schon beinahe auf die Eier gehen) aber Raging Speedhorn spielen trotzdem noch im oberen Durchschnitt mit.
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