laut.de-Kritik

Hier wird gegroovt, bis die Läuse aus dem Pelz fallen ...

Review von

Eigentlich hatte ich Dänemark erst mit Mnemic richtig auf der Metal-Landkarte verzeichnet, dabei hab' ich aber übersehen, dass Raunchy 2002 ja schon ihr kerniges Debütalbum abgeliefert hatten und jetzt mit "Confusion Bay" auch einen anständigen Nachfolger in elf Gängen servieren.

Ähnlich wie bei den diese Woche erscheinenden Monstrosity ist das auf der CD vermerkte Line-Up schon nicht mehr aktuell, da Sänger Lars Vognstrup die Band kurz vor der Veröffentlichung verlassen hat. Ersatz gibt es aber auch schon in Person von Kasper Thomsen, von dessen Live-Qualitäten man sich hoffentlich schon bald überzeugen kann. Schon mit ihrem Debüt legte man der jungen Band die schwere Bürde auf, den Posten der zu diesem Zeitpunkt dahin geschiedenen Fear Factory neu zu besetzen, was eigentlich nur in die Hose gehen kann.

Die Dänen selber haben sich davon aber eher weniger beeindrucken lassen und legen zwei Jahre nach "Velvet Noise" jetzt mit "Confusion Bay" amtlich nach. Dabei machen sie schlauerdings nicht den Fehler, auf Teufel-komm-raus den Sound der Angstfabrik zu kopieren, sondern gehen dieses Mal wesentlich weniger kalt und klinisch zu Werke wie noch auf dem Vorgänger.

Natürlich ist die stilistische Nähe zu Burton C. Bell und Co. nach wie vor vorhanden, doch unterscheidet sich Lars' Stimme deutlich genug von Burtons, weshalb es den Jungs nicht allzu schwer fallen sollte, eigene Duftmarken zu setzen. Dasselbe lässt sich hoffentlich auch von seinem Nachfolger behaupten. Der Sound ist wie gesagt eine Spur wärmer, ohne dabei an Härte einzubüßen. Die Gitarren und die Drums hämmern nach wie vor auf die Fresse, und es wird gegroovt, bis die Läuse aus dem Pelz fallen. Raunchy sind aber stilistisch so weit offen, dass sie sogar eine fast schon poppige Nummer wie den Titeltrack "Confusion Bay" aufnehmen können, ohne dabei an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Es hilft eben doch, wenn man sich von vorne herein nicht limitiert.

Weitere Anspieltipps sind "I Get What I See", "Show Me Your Real Darkness" und "Insane".

Trackliste

  1. 1. Join The Scene
  2. 2. I Get What I See
  3. 3. Summer Of Overload
  4. 4. Watch Out
  5. 5. 9 - 5
  6. 6. Show Me Your Real Darkness
  7. 7. Confusion Bay
  8. 8. The Devil
  9. 9. Insane
  10. 10. Morning Rise And A Friday Night
  11. 11. Bleeding #2

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