laut.de-Kritik
Absturz in einem zwielichtigen Nachtclub.
Review von Yan VogelGungfly fühlen sich wohl in einer Mittsiebziger Lo Fi-Atmosphäre, wühlen sich durch vielfältige Genres wie Prog, Metal, Folk und Blues und geben ein wenig Krautrock-Clownerie sowie Canterbury-Diversität dazu. Der krachige Opener "Traveler" deckt dieses Spektrum ab und stürzt im Mittelteil in einem zwielichtig-schwülstigen Nachtclub ab.
Den Titeltrack "Along Together" prägt eine durchdringende Lead-Gitarre, die in der Tongestaltung auch den nervösen Fingern eines Steve Harris entstammen könnte. "Clean As A Whistle" badet in warmen, analogen Klängen und driftet über einen folkigen Beginn hinüber in trancige Traumsphären.
Psychedelic und Epik bilden die Eckpfeiler des monumental konzipierten Abschluss-Longtracks "On The Shoulders Of Giants", der Abrundung durch einige im Sixties Dängel-Stil gehaltene Gitarren-Figuren erhält. Luftige Lifeson-Tagträumereien der Marke "2112" oder "A Farewell To Kings" finden in dieser Ehrerbietung gegenüber den Größen des Genres ebenfalls statt. Auch das verschrobene Gauklertum von Zappa oder Hatfield And The North mischt Sjöblom seinen Songs bei. Ein wenig Piano Man-Tastentum und fertig ist die Mischung.
"Happy Somewhere In Between" ist ähnlich dem Hook-Monster "Life Is A Sine Wave" von Lonely Robot eine schöne Umschreibung der stetigen Ups and Downs, denen man sich im Leben ausgesetzt sieht.
"Alone Together" vollendet Bandleader Rikard Sjöblom, bekannt von Beardfish und Big Big Train, als Trio gemeinsam mit seinen Brüdern und vorherigen Kollaborationspartnern Petter and Rasmus Diamant an Schlagzeug und Bass. Hier klingt Prog mit einer besonderen Portion Rock. Sjöblom selbst nimmt stehend hinter dem Mikro an den sechs Saiten Platz, setzt sich ebenso gerne auf ein Bänkchen und lässt seine Finger über die Tasten tanzen. Ganz der Multiinstrumentalist führt er beide Instrumente zur Meisterschaft.
1 Kommentar
Ganz passabel. Erinnert mich stellenweise an Grobschnitt's "Rockpommel's Land". Kann man sich auf jeden Fall gut anhören. Warum ist die Rezi so kurz ausgefallen?