laut.de-Kritik
Pushende House-Euphorie und lockere Afterhour-Deepness.
Review von Daniel StraubWas der Berliner DJ Ruede Hagelstein mit "Watergate 13" abliefert, darf man jetzt schon zu den besten Sets des Jahres zählen. Und mehr noch: Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese Einschätzung auch noch in neun Monaten, wenn die Jahres-Bestenlisten erstellt werden, Bestand haben wird. Mit viel Feingefühl für die Tracks und ihre Atmosphäre hat Ruede Hagelstein ein Set aus 24 Stücken zusammengestellt, das zwischen pushender House-Euphorie und entspannter Afterhour-Deepness hin und her pendelt.
Der Start fällt mit dem Prins Thomas-Track "Symfonsik Utviklingshemming" zurückhaltend und fast schon melancholisch aus. Danach groovt sich Ruede Hagelstein aber schnell ein und baut mit den nächsten Tracks Stück für Stück Druck auf. Ein bisschen Acid klingt bei Chris Wood & Meat auf "Cock Robin" an, bevor es mit "Set Me Free" von Strangers In Heaven feat. Jonny Cruz und "A.R.G.O.", einer Hagelstein-Eigenproduktion, zusammen mit Emerson Todd eine Spur weniger zwingend mit Blick auf die Tanzfläche, dafür aber melodischer und deeper wird.
Nach diesem Muster mixt sich Ruede Hagelstein durch sein gesamtes Set. Er unterteilt die 24 Tracks in kleinere Einheiten von sechs bis acht Stücken. Jede dieser Einheiten würde für sich genommen auch wieder wie ein Mini-DJ-Set funktionieren. So nimmt er nach dem ersten Teil seines "Watergate 13"-Mixes erst einmal das Tempo raus und spielt mit einigen zurückhaltenden Tracks, mit denen er die Stimmung für den nächsten Höhepunkt vorbereitet. Der kommt dann mit dem vor einigen Jahren veröffentlichten Marshall Jefferson-Track "Mushrooms".
Kurz darauf überrascht Hagelstein mit der alten Playhouse-Nummer "Open Door" von Losoul. Erstaunlich, wie gut die immer noch kommt, nach all den Jahren. Insbesondere wenn er wie hier dazu dient, den Groove für den Höhepunkt von "Watergate 13" in Fahrt zu bringen. Der ist schließlich mit dem wunderschönen und im Original natürlich in aller Ausführlichkeit zelebrierten Carl Craig-Remix von Henrik Schwarz' "Take Words In Return" erreicht. Freundlicherweise gibt es den Track auf dem hauseigenen Watergate Records zu kaufen. Ein sicherer Winner für jedes DJ-Set.
Eine Top-Compilation, die Ruede Hagelstein hier zusammengemixt hat. Ein wirklich großer Mix und der beste in der Watergate-Serie seit langem.
2 Kommentare
alter, der name is ja echt die härte...der sollte echt mal ne kollabo raushaun mit "rochen wurzelfeld" und "pony lippenschwein". gehostet wird das ganze dann von "pinsel waldgruetze". man man man
Kein Wunder, das ist ja auch einer der grauenhaftesten Laeden in Berlin. Als ich da letztes Mal freundschaftsdienstlich drin war, irgendwann 2011, habe ich einem besoffenen Touri MXE statt Dreckspep in die Hand gedrueckt und ihm seinen Geldbeutel geklaut.