laut.de-Kritik

Der Soundtrack zur Protestbewegung.

Review von

Taub und machtlos schaut die Bevölkerung im Fernsehen zu, wie eine Gruppe Polizisten einen schwarzen Mann zu Boden ringt und ihm so lange die Luft abschnürt, bis sein anfängliches Schreien nur noch ein Flüstern ist: "Ich bekomme keine Luft mehr." I can't breathe. Die zugehörigen Bilder hat sicherlich jeder ihm Kopf. Was hier allerdings beschrieben ist, ist nicht die Ermordung George Floyds, sondern die fast unheimlich präzise anmutende Schilderung Killer Mikes, der seinen Zorn über Polizeigewalt und den Umgang der Medien in "Walking In The Snow" packt.

Obwohl der Song Monate vor den aktuellen Protesten in den USA aufgenommen wurde, rechtliche Streitigkeiten um ein Sample verzögerten das Release, fühlt sich das vierte Album, das Killer Mike zusammen mit seinem kongenialen Partner El Producto aufgenommen hat, nicht nur an dieser Stelle an, als spreche es genau aus der aktuellen Lage heraus zu uns. Das ist einerseits wenig verwunderlich, hat es die gesellschaftliche Lage, zumindest der vergangenen Jahre, doch an sich, dass wütende Protestmusik à la Run The Jewels stets klingt, als sei sie genau auf den Moment zugeschnitten. Schon bei den drei vorhergegangen Alben war dies nicht anders, und immerhin ist auch "I Can't Breathe" spätestens seit der Ermordung Eric Garners im Jahr 2014 (die der George Floyds auf reichlich perverse Art und Weise ähnelt und auf die sich Mike wohl bezieht) zentraler Slogan der Black Lives Matter-Bewegung.

Klar ist aber auch: Je furchteinflößender die politische Situation wurde, desto stärker haben sich Run The Jewels gegen die gesellschaftlichen Missstände positioniert. So wie "Walking In The Snow" in konsequenter Entwicklung von Mikes wiederkehrender Kritik an rassistischer Polizeigewalt steht (von "Reagan" auf R.A.P Music über "Early" auf dem zweiten Album des Duos), gipfelt auch "Run The Jewels 4" in der bisher deutlichsten Attacke gegen jene Kräfte, die den gesellschaftlichen Diskurs im Land zersetzen, von Fox News bis hin zu den evangelikalen Unterstützern des Präsidenten. Somit positionieren sich die beiden Rapper mit der zentralen Aussage "We don't mean no harm / but we truly mean all the disrespect" gleich zu Beginn des Albums als wichtige Stimme für einen friedvollen, aber zornigen Protest.

Dass ein solches Gegenhalten über einen simplen Dualismus und stumpfe Parolen hinausgeht, zeigt nicht zuletzt die öffentliche Rede, die Killer Mike vor wenigen Tagen nach den wütenden Ausschreitungen in Atlanta hielt. Wie der Sohn eines Polizeibeamten hier gegen unkontrollierte Ausschreitungen und für ein strategisches Vorgehen plädiert, bestärkt den Eindruck, dass er wohl auch einen ziemlich guten und vor allem diplomatischen Politiker abgeben würde, schriebe er nicht gemeinsam mit seinem Partner den Soundtrack zur Protestbewegung.

Tut er aber nun mal, und das nach einem durchaus wirkungsvollen Konzept. Nach drei gemeinsamen Alben wissen die Zuhörenden zugegebenermaßen doch ziemlich genau, wie ein Run The Jewels-Song klingt. Wenn man einen merklichen Unterschied im Soundkonzept festmachen will, dann besteht der wahrscheinlich darin, dass das Duo mit dem wachsendem Hass und der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft noch kompromissloser und härter als ohnehin schon klingt.

Wohl auch um ein Festfahren in liebgewonnenen Konventionen zu verhindern, findet sich auf dem vierten Alben deutlich mehr Unterstützung, als das bisher der Fall war. Die verschiedenen Stimmen helfen dabei auch, unterschiedliche Fassaden der beiden Protagonisten herauszustellen. Während Zack de la Rocha, als Bruder im Geiste mittlerweile fast so etwas wie ein drittes Crew-Mitglied, gemeinsam mit Pharrell Williams die Wut über soziale Ungerechtigkeit und das Geldsystem herausschreit, stellt die Kooperation mit 2 Chainz mehr den gewohnten, ziemlich derben RTJ-Humor in den Fokus.

Eine weitere liebgewonnene Konstante bestätigt sich: Wie man von den vorhergehenden drei Alben weiß, kommen die absolut herausragenden Songs stets ganz zum Ende. Auch auf dem vierten Album stechen die apokalyptisch düsteren "A Few Words For The Firing Squad" und "Pulling The Pin" (sicher nicht zuletzt dank der emotionalen Performance der großen Mavis Staples) aus der ohnehin schon hohen Qualität der vorhergehenden zehn Lieder noch einmal merklich heraus.

Run The Jewels bleibt eine großartige Symbiose, die beiden Rappern mit mittlerweile weit über vierzig in mehrerlei Hinsicht einen absoluten Karriere-Höhepunkt beschert. Nicht nur dass die Zusammenarbeit Jaime und Mike zu neuen qualitativen Höchstleistungen treibt, mit zunehmender Reichweite sind Run The Jewels angesichts stetig wachsender gesellschaftlicher Gräben im Land auch relevant wie nie zuvor. Wie stellt Killer Mike in seiner Rede in Atlanta heraus: "Wir wollen keine Läden brennen sehen. Wir wollen sehen, dass das System, das für den systemischen Rassismus sorgt, bis auf die Grundmauern niederbrennt." Dass dieses Ziel in weiter Ferne scheint, wird wohl dafür sorgen, dass sich auch ein mögliches fünftes Album des Duos anhören wird, als sei es genau für diesen Moment geschrieben worden.

Trackliste

  1. 1. Yankee And The Brave Ep. 4
  2. 2. Ooh La La feat. Greg Nice & DJ Premier
  3. 3. Out Of Sight feat. 2Chainz
  4. 4. Holy Calamafuck
  5. 5. Goonies vs. E.T.
  6. 6. Walking In The Snow
  7. 7. Ju$t feat. Pharrell Williams & Zack De La Rocha
  8. 8. Never Look Back
  9. 9. The Ground Below
  10. 10. Pulling The Pin feat. Mavis Staples & Josh Homme
  11. 11. A Few Words For The Firing Squad (Radiation)

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13 Kommentare mit 55 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Plündern ist kein politischer Protest.
    Die 4 Cops die am Tot von George Floyd beteiligt waren, waren nicht alle Weiße, sondern hatten zum Teil asiatischen und lateinamerikanischen Background.George Floyd war ein mehrfach vorbestrafter Verbrecher der u.a. eine schwangere Frau mit einer geladenen Waffe ausraubte.
    Gangculture,freier Zugang zu scharfen Waffen und Polizeigewalt stehen im direkten Kontext zueinander.
    Schwarze Amerikaner haben exakt die selben Rechte wie alle anderen Amerikaner. Das mantraartige Wiederholen von White Guilt,Rassentrennung und Sklaverei (was keiner der demonstrierenden je persönlich erlebt hat ) führt zu Hass gegen weiße und zu einer Opfermentalität bei den Afro Amerikanern die sie wiederum auch schneller zu Tätern werden lässt.Schaut man sich mal die Kriminalstatistik der USA an zum Thema interracial violence, stellt man fest das Schwarze 10 mal häufiger Gewaltverbrechen an weißen verüben als umgekehrt.

    Wenn also jemand auf die Straße gehen müsste wegen rassistischer Gewalt, dann wären es vornehmlich die weißen.

    • Vor 3 Jahren

      Okay. Und wie gefällt dir RTJ4 so?

    • Vor 3 Jahren

      oh, der faden scheint mir aber potential zu haben.
      heut abend, nachdem die #blm-fraktion ihr zuvor erstandenes vepser-paket aus dem görlitzer park verdaut hat, dürfte hier ja einiges geboten werden.

    • Vor 3 Jahren

      Ok, dann fang ich doch direkt mal an: spreitzer, lösch Dich direkt wieder! Habe garkeinen Bock auf dein scheiss Faschogelaber einzugehen, da schon allein der allerletzte Satz dich zu 100% disqualifiziert.

      ABER LÖSCH DICH!

    • Vor 3 Jahren

      ich bin zwar anderer meinung, aber spreitzer hat doch immerhin ordentlich argumentiert. meiner ansicht nach zu oberflächlich und die schlussfolgerung im letzten satz ist natürlich blödsinn, ABER "lösch dich" ist auch kein argument.

    • Vor 3 Jahren

      Eine Bagatellisierung von strukturellem Rassismus und ein Zitieren von komplett frei erfundenen Zahlen einer angeblichen Kriminalstatistik um einen angeblichen Hass gegen Weiße zu untermauern, ist aber kein ordentliches Argumentieren, sondern Desinformation und blame shifting. Hier wären übrigens Zahlen, die zwar auch nichts endgültig belegen (was wird überhaupt zur Anzeige gebracht?), aber zumindest eine Quellengrundlage haben und (oh Wunder) ein bisschen anders aussehen: https://qz.com/556988/here-are-four-charts…

    • Vor 3 Jahren

      Wenn du so ein relativ transparentes rassistisches dog whistling als "ordentliche Argumentation" empfindest, solltest du vllt einmal ordentlich in dich gehen.

      Gehen wir hier einmal spaßeshalber davon aus, dass alle hier gemachten empirischen Aussagen korrekt ist, ist das rein argumentativ immer noch absoluter Schwachsinn:

      "Plündern ist kein politischer Protest."
      1.) Ansichtssache. (Stichwort: Boston Tea Party) 2) Keinerlei Zusammenhang zur restlichen Argunentation und billiger Versuch eine gesamte Protestbewegung zu diskreditieren.
      Nebelkerze

      "Die 4 Cops die am Tot von George Floyd beteiligt waren, waren nicht alle Weiße, sondern hatten zum Teil asiatischen und lateinamerikanischen Background."

      Und deswegen können sie nicht rassistisch gewesen sein bzw. die Polizei systematisch (rassistische) Gewalt ausüben.
      Nebelkerze

      "George Floyd war ein mehrfach vorbestrafter Verbrecher der u.a. eine schwangere Frau mit einer geladenen Waffe ausraubte."

      Vollkomme irrelevant. Rechtfertigt nicht die Ermordung eines in dem Moment wehrlosen Menschen.
      Schürung von rassistischen Ressentiments a la "er hat ja nichts anderes verdient"

      "Gangculture,freier Zugang zu scharfen Waffen und Polizeigewalt stehen im direkten Kontext zueinander."

      Behauptung. Irrelevant in Bezug auf den Kontext. Rassistisches Stereotyping (gangculture = "alle" Schwarzen)

      "Schwarze Amerikaner haben exakt die selben Rechte wie alle anderen Amerikaner."

      Auf dem Papier. Darum geht es aber Niemandem. Schließt in keinster Weise die Möglichkeit von rassistischer Diskriminierung aus, wird hier aber ganz klar impliziert.

      "Das mantraartige Wiederholen von White Guilt,Rassentrennung und Sklaverei [...] führt zu Hass gegen weiße und zu einer Opfermentalität bei den Afro Amerikanern die sie wiederum auch schneller zu Tätern werden lässt."

      Bloße Behauptung. Täter-Opfer-Umkehr (Hass auf Weiße wird als realerer Faktor dargestellt als rassistische Diskriminierung, was statistisch nicht haltbar ist.)

      “(was keiner der demonstrierenden je persönlich erlebt hat )"

      In Bezug auf Rassentrennung: falsch

      "Schaut man sich mal die Kriminalstatistik der USA an zum Thema interracial violence, stellt man fest das Schwarze 10 mal häufiger Gewaltverbrechen an weißen verüben als umgekehrt."

      Daten zusammenhangslos hereingeschmissen ohne sie auf Faktoren wie Populationszusammensetzung, sozioökonomischen Status zu bereinigen.

      "Wenn also jemand auf die Straße gehen müsste wegen rassistischer Gewalt, dann wären es vornehmlich die weißen."

      Interethnische ist nicht das gleiche wie rassistische Gewalt. Schwarzr sind in Bezug auf letzteres und in Bezug auf Polizeigewalt nachweislich signifikant stärker betroffen.

      Was hier betrieben wird ist billigstes Schüren von Ressentiments, Verharmlosung struktureller Gewalt und eine gehörige Position Täter-Opfer-Umkehr. Nur weil das auf fornaler Ebene aussieht wie eine "Argumentation", ist es das noch lange nicht.

    • Vor 3 Jahren

      Was ist denn daran bitte "ordentlich argumentiert"?

    • Vor 3 Jahren

      Gegenposition inklusive relevanter Statistiken, Einordnung des historischen Kontext und Lösungsansätzen:
      https://www.youtube.com/watch?v=Wf4cea5oObY

    • Vor 3 Jahren

      Ich fand MannIn's Hinweis auf eine Selbstlöschung eigentlich schon ziemlich angemessen. spreitzer hatte sich offenbar im Internet verlaufen, würde er das Zeug an einer anderen Stelle posten, würde er von den dortigen Nutzern sicherlich gefeiert werden. Das "Lösch dich" meinte MannIn sicherlich nicht böse.

      Und noch ein Tipp: setz doch einen Link zu einem Onkelz-Video unter deinen Beitrag, dann hat man beim Lesen noch 'nen schnieken Soundtrack dazu.

    • Vor 3 Jahren

      ordentlich argumentieren heißt doch nur, dass er argumente vorbringt und die können eben falsch, oberflächlich, irrelevant, ... sein. habe doch selbst geschrieben, dass ich anderer meinung bin. "lösch dich" ist kein argument, dass ist eine aufforderung. beleidigungen hat ebenso nur MannIN rausgehauen. wie gesagt bin auch völlig anderer meinung und wollte jetzt sicher keine blockwart kloppe provozieren.

    • Vor 3 Jahren

      "Plündern ist kein politischer Protest."

      - Stimmt. Und ein Hurensohnkommentar ist kein agebrachter Gegenentwurf zu "Black Lives Matter", hält dich aber auch nicht auf.

      "Die 4 Cops die am Tot von George Floyd beteiligt waren, waren nicht alle Weiße, sondern hatten zum Teil asiatischen und lateinamerikanischen Background."

      - Getötet hat ihn Derek Chauvin. Der weißeste Hurensohn, den man sich nur vorstellen kann, hinlänglich bekannt für die Ausübung von Gewalt im Dienst, den tödlichen Gebrauch seiner Dienstwaffe und mehrere interne Beschwerden und Disziplinarverfahren, du Hurensohn.

      "George Floyd war ein mehrfach vorbestrafter Verbrecher der u.a. eine schwangere Frau mit einer geladenen Waffe ausraubte."

      - Wenn er vorbestraft war, dann wurden diese von dir erwähnten Vergehen wohl geahndet. Auf das In-Umlauf-Bringen eines falschen 20-Dollar-Scheines wird dagegen in keinem US-Staat die Todesstrafe verhängt. Davon würden nur Hurensöhne wie der Verfasser des obigen Kommentars ausgehen.

      "George Floyd war ein mehrfach vorbestrafter Verbrecher der u.a. eine schwangere Frau mit einer geladenen Waffe ausraubte."

      - Überflüssige Floskel, die nicht mehr als ein "Hurensohn" verdient hat.

      "Schwarze Amerikaner haben exakt die selben Rechte wie alle anderen Amerikaner."

      - Unter anderem, nicht getötet zu werden. Aber auch das fällt einem Hurensohn natürlich nicht auf.

      "Das mantraartige Wiederholen von White Guilt,Rassentrennung und Sklaverei (was keiner der demonstrierenden je persönlich erlebt hat )"

      - Welche Rolle spielt es, dass niemand der Protestierenden die Sklaverei erlebt hat? Ist das eine Bedingung, um sich im 21. Jahrhundert für Gleichberechtigung einzusetzen oder wolltest du nur wie ein kompletter Hurensohn die Geschichte relativieren?

      "führt zu Hass gegen weiße und zu einer Opfermentalität bei den Afro Amerikanern die sie wiederum auch schneller zu Tätern werden lässt.Schaut man sich mal die Kriminalstatistik der USA an zum Thema interracial violence, stellt man fest das Schwarze 10 mal häufiger Gewaltverbrechen an weißen verüben als umgekehrt."

      - Ich würde an deren Stelle auch eher Weiße ausrauben. Klar, die haben ja in der Regel mehr Kohle, da bessere Aufstiegschancen. Als erstes dich, trotz nicht vorhandener Aufstiegschancen, da maximaler Hurensohn.

      "Wenn also jemand auf die Straße gehen müsste wegen rassistischer Gewalt, dann wären es vornehmlich die weißen."

      - Mach du bitte mal den ersten Schritt. Stell ich mit nem Schild mit der Aufschrift "Neger sollen sich nicht so anstellen und aufhören uns zu hassen" in die Öffentlichkeit und erzähl uns, wie es war. Bis dahin bleibst du leider erstmal ein Hurensohn

    • Vor 3 Jahren

      Nach der Definition könnte man auch "ordentlich" dafür argumentieren, dass schwarze genetisch unterlegen sind oder es den Holocaust nie gegeben hat. Es gibt natürlich immer einige fehlgeleitete Irrlichter, die solchen Theorien auf den Leim gehen und im besten Gewissen dafür argumentieren.
      Im Normalfall ist das aber ein relativ transparenter Versuch, Hass zu schüren und rassistische Positionen in den Diskurs zu schmuggeln. Wenn ich mich auf irgendeine Form von Argument berufen kann - und mag es auch noch so abstrus sein - dann kann ich ja gar kein Rassist sein und wer mir das vorwirft ist dann super unfair und hasserfüllt.

      Wenn dein Verständnis von ordentlicher Argumentation bei reiner Etikette aufhört, greift es deutlich zu kurz.

    • Vor 3 Jahren

      Mit der überflüssigen Floskel meinte ich natürlich die Gang-Scheiße. Hab mich vercopiet. Komplett zusammenhangloses Argument, dessen Platzierung in dem Kommentar ein noch größeres Fragezeichen aufwirft als der mögliche Grund dieser schier unfassbaren Hurensöhnlichkeit des Verfassers.

    • Vor 3 Jahren

      Ging an @nomansrap

    • Vor 3 Jahren

      Team GleepGlorp und morpheau! Obs nun ein doofer Trollkommentar war oder nicht - schön, daß Ihr den Quatsch nicht stehengelassen habt!

    • Vor 3 Jahren

      ich gebe zu, dass "ordentlich" keine passende wortwahl war. "oberflächlich" schließt meines erachtens nach ein, dass bei genauerem hinschauen auch das gegenteil einer annahme der fall sein kann. davon bin ich bei den argumenten von spreitzer fest überzeugt. deshalb habe ich geschrieben, dass ich anderer meinung bin. deswegen ist meiner meinung nach auch seine schlussfolgerung "blödsinn". ich war noch nie in den usa und habe auch nicht amerikanische geschichte studiert. trotzdem glaube ich, dass es sklaverei und rassendiskriminierung gegeben hat. ich glaube auch, dass rassismus strukturell verankerte wirklichkeit ist, auch in europa, auch in deutschland. ich glaube das, weil das "wissen", was ich mir im laufe meines lebens angeeignet habe, dies plausibel scheinen lässt. ich glaube allerdings auch, dass man sich ausnahmslos immer auf einer argumentativen ebene treffen muss, wenn man von einem ernsthaften diskurs ausgeht, auch wenn die argumente der gegenseite noch so schwer zu ertragen sind. sobald man persönlich und beleidigend wird, wird man die gegenseite nicht erreichen. die gegenseite gewinnt dadurch nur an subjektivität und wird ihre meinung weiter verfestigen.

    • Vor 3 Jahren

      "trotzdem glaube ich, dass es sklaverei und rassendiskriminierung gegeben hat." staatlich legitimierte und organisierte

    • Vor 3 Jahren

      Joa, da bin ich generell bei dir. Ich denke auch, dass gerade bei Diskussionen, wo es auch "Zuschauer" gibt wie hier, die beleidigende Herangehensweise nie die idealste und eine inhaltliche Auseinandersetzung tendenziell besser ist, selbst wenn es nur deswegen ist, weil sich die andere Person dann als Opfer stilisieren kann.

      Ich glaube aber auch nicht, dass das immer nötig ist. In Fällen wie hier, in denem zum Beispiel vollkommen verschiedene Themen präsentiert werden, die aber argumentativ erstaunlicherweise alle in die selbe Richtung gehen (die Proteste sind ungerechtfertigt und die echten Opfer sind die Weißen), ist es auch relativ klar, dass die Person nicht an einer ehrlichen Auseinandersetzung interessiert ist bzw sich seine Argumente nach dem Weltbild zusammensucht und nicht anders herum. Da bringt dir die inhaliche Auseinandersetzung sowieso meist wenig und da kann man der Person dann auch einfach mal klar machen, dass so eine Verharmlosung/Umkehrung von realer Gewalt hier einfach nicht willkommen ist.

    • Vor 3 Jahren

      joe rowan wurde (unbewaffnet) erschossen. nichts passierte. (außer ein paar happenings, wo in seinem namen gesoffen und musik gemacht wird. klandestin natürlich) eric banks wurde erschossen. nichts passierte. lavoy finicum wurde erschossen. nichts passierte. Ein random schwarzer stirbt durch polizeigewalt-->ASAP Straßenkrieg und Rassenunruhen. Plündereien und Brandschatzen. Jedes. fucking. mal.
      Nehmts mir nicht übel, aber das sieht für mich nicht so aus, als wären die Staaten ein Rassismus und white supremacy Disneyland

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Oh, Junge. Dass die Proteste sich auch ganz allgemein gegen Polizeigewalt richten, von einem breiten Teil der nicht-Schwarzen Bevölkerung mitgetragen werden (nix Rassenunruhen) und die geforderten Reformen teilweise auch ganz hautfarbenunabhängig Tode und Gewalt verhindern könnten, habe ich mir wohl alles nur eingebildet.

      Davon mal abgesehen:
      "Ein random schwarzer stirbt durch polizeigewalt-->"

      Du bist intelligent genug zu erkennen, dass es nicht nur um die eine Person geht, sondern dass solche Instanzen der Tropfen sind, der ein weit weit breiteres Fass an durch Rassismus begründeten Problemen zum Überlaufen bringt. Lass die Kacke bitte einfach.

    • Vor 3 Jahren

      Danke Gleep und morph.

      @torque: das was gleep sagt UND:
      Joe Rowan wurde laut Wikipedia nicht von der Polizei erschossen.
      Eric Banks habe ich nicht gefunden.
      Zu Lavoy Fincum steht zu seinem Tod geschrieben:
      "After fleeing the officers, Finicum was stopped by a roadblock, where he challenged officers to shoot him. He was shot and killed by state troopers while moving his hands toward his pocket, where officers later found a loaded weapon."

      Ich weiß nicht, ob du heute Medis nimmst oder deine alten eigenmächtig abgesetzt hast, aber sowas wäre die einzige Erklärung wie man diese Fälle in Verbindung mit George Floyd setzen könnte.

    • Vor 3 Jahren

      Und nochmal etwas zu "Gangculture,freier Zugang zu scharfen Waffen und Polizeigewalt stehen im direkten Kontext zueinander."

      Das Entstehen der gang culture ist schon eine Folge der systematischen Diskriminierung der Schwarzen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Rückzug der Polizei aus den schwarzen Vierteln zu einem Gewaltvakuum führte, ohne welches derartige Strukturen gar nicht erst hätten entstehen können. Auch die Überschwemmung der schwarzen Vierteln erst mit Heroin und dann mit Crack tat ihr übriges. Beides geschah zufällig relativ kurz nach Rosa Parks, Martin Luther King und Malcom X.

    • Vor 3 Jahren

      ...und ich denke Keinem von den von torque Genannten sind 3 Pigs 8:46 min auf Hals und Rücken gekniet, obwohl er davor schon mit gefesselten Händen auf dem Boden lag.

      Aber danke für die vielen guten Kommentare hier. Müllgelaber wie das von spreitzer (und natürlich auch das von Umvolkungs-Experte vonwelt) darf einfach nicht toleriert werden!

    • Vor 3 Jahren

      Eric Banks war Sänger bei Bound for Glory und wurde '93 von Mitgliedern der Skinheads against racial prejudice erschossen. Hab dazu 'nen Vice Artikel gefunden, der zufälligerweise in die gleiche Kerbe wie Torque' s Beitrag schlägt.

      https://www.vice.com/en_us/article/4wnked/…

    • Vor 3 Jahren

      Der Autor dieses Artikels wird lustigerweise als geistiger Übervater der Alt-Right Bewegung genannt. :D

    • Vor 3 Jahren

      Hast du mal nen Artikel von dem gelesen? :D

    • Vor 3 Jahren

      es ist zumindest der erste vice artikel, der mir nicht beim lesen schmerzen bereitet

      @capsi ♥

      " Auch die Überschwemmung der schwarzen Vierteln erst mit Heroin und dann mit Crack tat ihr übriges. Beides geschah zufällig relativ kurz nach Rosa Parks, Martin Luther King und Malcom X"

      da liest jemand gern james ellroy, hm? :kiss:

      "Das Entstehen der gang culture ist schon eine Folge der systematischen Diskriminierung der Schwarzen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Rückzug der Polizei aus den schwarzen Vierteln zu einem Gewaltvakuum führte, ohne welches derartige Strukturen gar nicht erst hätten entstehen können."

      erklärt deine theorie auch das entstehen aller anderen kriminellen/devianten subkulturen, die es in den staaten für JEDE, wirklich JEDE, ethnie gibt?
      tatsächlich ähnelt deine these ziemlich der "Broken windows" theory, müsste man demnach nicht deutlich mehr deutlich besser ausgerüstete polizisten in schwarze nachbarschaften schicken? Die mit Giuliani-artiger zero tolerance jegliche Devianz ahnden und im Keim ersticken?
      Ich persönlich fand die Subkultur-theorie von Cohen einleuchtender...

    • Vor 3 Jahren

      Ich vermute mal, die These vom Rückzug der Polizei war etwas unglücklich formuliert von Cappi.

      Und ja, an Cohen ist mMn viel Wahres dran. Es ist davon auszugehen, daß "Ethnie", "Religion" oder "Kultur" in dem Zusammenhang höchstens oberflächliche Identitätsstifter sind. Gibt es Repression, keine involvierten Institutionen, keine Hilfsangebote einerseits, und Elend ohne Aussicht auf Entkommen sowie Bevorzugung anderer Identitätsstifter in allen Lebensbereichen andererseits, wird jede benachteiligte Gruppe sich lebenserhaltende Strukturen schaffen.

      Davon aber völlig abgesehen - zieht man den Anteil ab, zu dem Nicht-Weiße (Latinos sogar noch mehr als Schwarze) öfter verhaftet, angezeigt und eingesperrt werden, sind Afroamerikaner bemerkenswert unkriminell. Es ist erstaunlich, wie friedlich die Proteste angesichts der kriechend langsamen Fortschritte seit hundert Jahren sind.

    • Vor 3 Jahren

      wieso ist das bemerkenswert? afro-AMERIKANER haben deutlich mehr privilegien als zb latinos. Sie sind seit ende der sklaverei zumindest formell US-Staatsbürger. Sie hatten deutlich mehr zeit sich räumlich einzurichten und niederzulassen. Sie haben trotz segregation zugang zu (aus)bildung und arbeit gehabt. manche sollen sogar aufs college gegangen sein. ich habe gehört, einer ist sogar mal präsident geworden. Für die latinos die zu großen teilen immer noch mehr oder weniger legale einwanderer sind, bzw die in den letzten 100 jahren eingewandert sind (auf mehr oder weniger legale weise) trifft/traf vieles davon nicht zu

    • Vor 3 Jahren

      Ich sage ja, Latinos geht es in praktisch allen Belangen schlechter, z.T. wesentlich. Die Errungenschaften, die nun erkämpft werden, werden aber ebenso auf sämtliche anderen Minderheiten angewendet wie es in der Vergangenheit auch jedes mal geschah. Der Verweis auf eine Personengruppe, der es sogar noch schlechter geht, ist so faul wie im Grunde beliebig fortführbar.

    • Vor 3 Jahren

      kannst mal nach afrika schauen, welche " errungenschaften" man sich da grade zu erkämpfen im begriff ist :lol:

    • Vor 3 Jahren

      vonwelt eigentlich vomdorf :conk:

    • Vor 3 Jahren

      hat denunziantftw schon vor 100 jahren gebracht, aber nice try ;-)

    • Vor 3 Jahren

      keine ahnung, aber recht hat er!

    • Vor 3 Jahren

      und was missfällt dir an einem dörflich geprägten hintergund?

    • Vor 3 Jahren

      naja, du bist ein weißer cis hetero mann (von welt) das ist das wahrscheinlich schlimmste vergehen unserer zeit. allerdings fällt diese selbsterkenntnis den menschen aus eher dörflich geprägten regionen schwerer als den guten und gebildeten städtern, die in so wunderbaren multikulturellen orten wie Berlin oder Duisburg aufwachsen. oder gar new york oder L.A.
      auf jeden fall musst du dich laut und deutlich BEKENNEN zu deiner SCHULD und dich von deiner WEISSEN cis hetero männlichkeit LOSSAGEN.Und BEREUEN, was du und alle deine vorfahren seit der eroberung roms durch die barbaren angerichtet haben. Mindestens 5x am tag. du musst auf all deine privilegien verzichten. am besten du nimmst auch einen sklavennamen an. also ich heiße ja jetzt torque-jamal.

      als nächstes lernen wir dann, wie wir amazon und apple stores plündern. für die gute sache. BLACK POWER!!1

    • Vor 3 Jahren

      Keine Ahnung, was oder wer vonwelt reitet, die BLM-Proteste mit einem afrikanischen Staat in Verbindung zu bringen. Vermutlich versteht man diesen Gedankensprung erst durch jahrelanges Lesen von "Mein Kampf" und einer alkoholischen Kampagne gegen die eigenen Hirnzellen.

      War jedenfalls trotzdem unterhaltsam, sich mit Euch Möchtegern-Opfern auseinanderzusetzen.

    • Vor 3 Jahren

      das ist mutmaßlich eine der größten leistungen des rechten spektrums. leuten aus der gegenseite einzureden, man habe MK tatsächlich und wirklich gelesen. also richtig. NIEMAND hat das. wirklich NIEMAND. selbst diejenigen, die darauf schwören, als wäre es eine bibel, haben es nicht gelesen. Es hatte schon seinen sinn, dass der führer postkarten gemalt hat. aber sags nicht weiter

    • Vor 3 Jahren

      also trifft wohl zweitens zu :)

    • Vor 3 Jahren

      Breakforhatefest, ich habe bei meinem Vater, der für die BBC über Kriegsverbrecherprozesse berichtete, ein originales Exemplar gelesen. Und ja, die feinste Literatur ist es sicherlich nicht. Bemerkenswert ist allerdings sein verhetzendes Potenzial. Es fängt sehr unscheinbar und harmlos mit Allgemeinplätzchen an, an denen man wenig aussetzen kann.
      Wie dann nach und nach komplett irrer Schwachsinn und darunter lapidar Hass auf Juden und Nonkonformisten etabliert wird, paßt perfekt zur späteren Propaganda. Wer etwas unaufmerksam liest, wird relativ schnell mit in den Wahnstrudel eingesaugt. Insofern wäre es gut, wenn tatsächlich wenige Rechte dieses Buch gelesen haben.

    • Vor 3 Jahren

      ich bleibe dabei. es ist schwer zugänglich, abstrakt und völlig panne. es haben auch "damals" die wenigsten wirklich gelesen. das haben mir auch verwandte gesagt, die überzeugte hitleristen waren. über den krieg hinaus. also auch leute, die danach nicht so getan haben, als hätten sie von nichts gewusst. dafür waren jedoch des Führers Reden, deren Transkripte und andere Texte aus der damaligen zeit deutlich eingängiger, schmissger und für die Sache überzeugend

    • Vor 3 Jahren

      Torque macht ja aus seiner Gesinnung keinen Hehl, aber immer schön, wenn "bürgerliche" Volltrottel wie vonwelt sich live und in Farbe selbst demaskieren. :D

    • Vor 3 Jahren

      breakforhatefest ist eben ein wunderbarer nazi.

    • Vor 3 Jahren

      Keine Zeit gerade, bin eigentlich im Urlaub, wollte nur Mal anmerken, dass ich das erste Drittel von "Mein Kampf" gelesen habe.

    • Vor 3 Jahren

      Da geht es den Hartzern wie den "Arbeiternehmern", im Urlaub hat man keine Zeit für Laut.de. :lol:

    • Vor 3 Jahren

      Fantastisch wie Torque hier seit Äonen mit seinem widerlichen Gewäsch durchkommt, weil natürlich „Satire“ blablabla.....
      Während ein harmloser Trottel wie dHvW regelmäßig vom Laut.de Bodensatz angegangen wird.
      Widerliche Heuchler! Allesamt!

    • Vor 3 Jahren

      wie gesagt, er ist ein wunderbarer nazi.

    • Vor 3 Jahren

      "wehe es kommt wieder so ein arschloch und sagt:das ist alles nur 'satire'. Ich bin nur lustig. das ist alles" (outdoor Illner 2018)

    • Vor 3 Jahren

      Ein gutes Müsli kann eine verständnisvolle Frau jederzeit ersetzen. Ich sehe hier bei den Beiträgen also langfristig kein Problem.

  • Vor 3 Jahren

    Zum Album: Wurde hier ja schon zur Genüge gesagt, es ist wie nicht anders zu erwarten gewesen mal wieder bockstark geworden. Ob da jetzt das eine Vorgängeralbum noch etwas besser ist oder ob das eher 4 oder 5 Sterne sind, sind da wirklich nur noch Detailfragen.

    Würde noch hervorheben wie gut die Features allesamt gelungen sind und wie frisch die klingen, selbst bei Künstlern mit teilweise sehr unterschiedlicher musikalischer Ausrichtung. Favorit bisher pulling the pin bzw. die beiden letzten Tracks.

  • Vor 3 Jahren

    Ich find es etwas overhyped. Pro Album schaffen es 3-4 Songs in meine Playlist und selbst auf die muss ich dann richtig Bock haben, um sie zu pumpen. Die Analogie zu RATM passt also schon, bei denen verhielt es sich früher so ähnlich.