laut.de-Kritik
Genickbrecher und mächtige Groove-Walzen.
Review von Michael EdeleFür Leute, die auf hyperfette Grooves stehen, scheint die letzte Aprilwoche ein wahres El Dorado zu sein. Nicht nur, dass Hellyeah mit ihrem gleichlautenden Debüt gerade ein Groovemonster vor dem Herrn veröffentlich haben. Auch L'Oreal-Wunder Wayne Static und seine Jungs legen mit "Cannibal" einen wahren Genickbrecher vor.
Allerdings ist auch wieder die Pharma-Industrie gefordert, denn der Einstieg des Titeltracks "Cannibal" könnte akute Kopfschmerzen auslösen. Nach kurzer, akustischer Schmerzattacke legt das Quartett aber fast schon im Ministry-Style los und startet eine mächtige Groove-Walze. Die Rückkehr von Original-Gitarrist Koichi Fukuda macht sich deutlich bemerkbar, denn nicht nur die Soloparts sind deutlich ausgeprägter geworden, auch die elektronische Komponente ist präsent wie selten zuvor.
"No Submission" klingt mit den Breakbeats und dem ganzen Elektrogeblubber fast schon nach The Prodigy und könnte deren Fans durchaus ebenfalls schmecken. Waren die Leads in "Cannibal" noch richtig fein (und stammen teilweise von Rob Zombie-Klampfer John 5), geht das Solo hier aber voll auf den Sack. Fast schon futurepop-artig geht "Behemoth" los, macht aber ganz schnell klar, dass es hier dem Titel gemäß nichts zum Träumen, sondern monstermäßig auf die Löffel gibt. Stimmlich erinnert Mr. Static hier nicht unmaßgeblich an Dez Fafara von DevilDriver.
Im Grunde genommen ist "Cannibal" wieder deutlich straighter und brachialer ausgefallen als noch der Vorgänger. "Chemical Logic" zischt schon wieder kräftig ab, blubbert elektronisch gut vor sich hin und hat wieder kerniges Solo, während Wayne einem bei "Forty Ways" einfach mal die Trommelfelle bis zurück ins Rückenmark brüllt. Nicht weniger brachial, aber dafür eine Spur langsamer und auch relaxter kommen Nummern wie das geile "Destroyer" und das ebenfalls mächtig drückende "Chroma-Matic".
"Cuts You Up" wartet in der Strophe mit seltsamen Sounds auf, besitzt zum Refrain hin aber fast die eingängigsten Melodien. Während "Reptile" recht monoton und dadurch ein wenig nervig klingt, gibt "Electric Pulse" wieder mit fetten Riffs und satten Soli ordentlich Gas. Mit "Goat" und dem genial betitelten "Hate Team" schließt die Scheibe ein wenig langsamer ab. Dennoch gehören die beiden Songs mit ihren wirbelverziehenden Grooves zu meinen Favoriten.
"Start A War" hat mir mit seiner teilweise melodischeren Ausrichtung zwar ebenfalls gut gefallen, doch auch mit "Cannibal" machen Static X keine Gefangenen. Auf der Homepage kann man sich - passend zum Titel - als einer der Musiker durch das Publikum zur Bühne vor nagen. Guten Appetit!
27 Kommentare, davon 20 auf Unterseiten
Ich hab mir die CD vor kurzem gekauft.
Sie knüppelt sämtliche Knochen kaputt.
Dröhnende Riffs und zerfetzende Bassgewitter.
Alles beim Alten - einige Songs die ganz groovig sind oder aufreibend schickes Tempo vorweisen können, aber alles in allem keine Innovation im Sound. Teilweise wird probier nur durch das Gebrüll von Wayne Static das Ruder an sich zu reißen, wobei dann leider der Wert einer guten musikalischen Untermalung verlohren ging.
Shadow Zone war für mich scheinbar das letzte "GUTE" Album der Band aus Wisconsin. Schade eigentlich, dass ich mich nicht zum Kauf durchringen konnte......
Shadow Zone fand ich persönlich total schwach..
WDT und Machine waren wirklich 2 sehr gute Alben.
Shadow Zone jedoch war ein außergewöhnliches und nahezu perfektes Album.
Deswegen sehe ich Cannibal als das schlechteste Static-X Album an. Zu viel Gebrüll zu wenig ernst zu nehmende Melodien. Schade eigentlich, die Band und allen vorran Wayne kann wesentlich mehr bringen als auf dem aktuellen Album zu hören ist.
Mir gefällt Start A War am besten.
Cannibal hat ein bisschen länger gebraucht um zu gefallen, mags aber inzwischen auch sehr gern.
die ersten 4 tracks ballern ja mal recht schön^^ aber iwie wird das album auf dauer etwas eintönig und langweilig... gerade das hätte ich bei static-x ned erwartet...
der titeltrack is trotzdem genial