laut.de-Biographie
Stryper
Jesaja 53,5: "Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden." 'Luja sog i!
Die Striemen sind die Heilung und die Heilung, die bei Jesaja erwähnt wird, haben vier gottesfürchtige Jünglinge anno 1981 auf ihre schwarz-gelb gestreiften Fahnen geschrieben. Sie wollten das Wort des Herrn verbreiten und kreierten so das krasseste Gegenstück zum Black Metal, den White Metal.
Süß, nicht wahr? Süß ist denn auch die Übersetzung der Namen der Bandgründer. Die Gebrüder Michael (Gesang, Gitarre) und Robert Sweet (Schlagzeug), sowie Timothy Gaines (Bass) und Richard 'Oz Fox' Martinez (Gitarre) aus Orange County in Kalifornien sind die Recken mit den toupierten Mähnen, die sich dem Satan mit harmlosem Mainstream-Heavyrock in den Weg stellen wollten. Während andere Bands ins Publikum rotzen und unflätige Geschichten absondern, werfen Stryper lieber Bibeln ins Publikum.
Stryper sind schon eine spezielle Erscheinung. In Metal-Kreisen sind die Jungs fast schon zum Running Gag mutiert. Harte Jungs haben mit Gottes Wort wohl nicht so viel am Hut. Um jemanden als Weichei zu dissen, genügt es schon, ihn als Stryper-Fan zu outen und ruckizucki ist der Ruf futsch.
Im gottesfürchtigen Amerika sind die Herren aber der Renner und veröffentlichen eine Single nach der anderen. Gold und Platin sind an der Tagesordnung, ehe 1990 mit "Against The Law" erst einmal das letzte, stark vom restlichen Material abweichende, Studioalbum erscheint. Es folgen noch Compilations und Live-Scheiben, doch Stryper sind quasi am Ende.
Michael Sweet trällert seine Psalmen lieber solo und auch wenn das verbliebene Trio noch versucht, eine Zeit lang weiter zu machen, ist der Ofen doch recht bald aus. Während Michael mit seinen Soloscheiben recht erfolgreich ist, krebst sein Bruder Robert mehr schlecht als recht vor sich hin und auch SinDizzy, die Band von Timothy Gaines und Oz Fox kommt nicht wirklich in Schwung.
Eine erste Reunion auf Probe kommt 1999 zustande, als Michael mit SinDizzy eine Show spielt. Als wenig später ein Event namens 'Stryper Expo' ins Leben gerufen wird, ist die Reunion in trockenen Tüchern. Allerdings kratzt Basser Timothy 2004 mal die Kurve, eher er zwei Jahre später wieder zur Band zurück kehrt.
"The Covering" soll 2011 eigentlich das letzte Album von Stryper werden, auf dem sie ein paar Bands covern, welche sie in ihrer Karriere beeinflusst haben. Doch nach wie vor ist kein Ende in Sicht, denn im März 2013 liegt mit "Second Coming" schon die nächste Bibelvertonung in den Regalen. Dafür reinterpretieren sie alte eigene Klassiker und spielen außerdem zwei neue Songs ein. Das nächste richtige Album – inzwischen bereits das zehnte – folgt nur wenige Monate später: "No More Hell To Pay".
Bevor im Oktober, kurz vor Start einer "To Hell With The Devil"-Jubiläumstour "Fallen" erscheint, veröffentlichen Stryper das Live-Album "Live at the Whisky". Sie nehmen es im legendären Rockerclub Whiskey A Go Go in Los Angeles auf. Ansonsten tut sich nicht viel im Bandgefüge – zumindest an der Oberfläche. Darunter brodelt es dagegen schon und 2017 fliegt plötzlich Tim Gaines. Perry Richardson ersetzt ihn und spielt bereits auf dem nächsten Album "God Damn Evil", das im April 2018 erscheint.
In Ästhetik und biblischer Grundthematik bleiben sich Stryper treu, allerdings wagt Michael Sweet, der in der Zwischenzeit gemeinsam mit George Lynch (KXM, ex-Dokken) das Nebenprojekt Sweet/Lynch startete, auch Experimente. Im Opener "Take It To The Cross" grunzt Shadows Fall-Sänger Matt Bachand – ein aggressives Novum im Stryper-Kosmos. Nicht wenige bezeichnen "God Damn Evil" als das härteste Album der Karriere. Mit "Even The Devil Believes" (2020), "The Final Battle" (2022) und "When We Were Kings" (2024) veröffentlichen Stryper aber auch im Herbst ihrer Karriere weiter fleißig Alben.
2 Kommentare
Dieser Kommentar wurde vor 11 Jahren durch den Autor entfernt.
dieser text ist ungefähr so objektiv und wahrheitsgemäß wie der inhalt eines links- oder rechtsextremistischen magazins... es wird sofort deutlich, dass der autor die musik nie gehört und die texte (vor allem der neueren alben) nie gelesen hat.