laut.de-Kritik
Die Griechen meistern den Thrash-Metal und seine Eigenheiten.
Review von Elena VasilicoDas neue Suicidal Angels-Album "Profane Prayer" zeigt, dass die Griechen den Thrash weiterhin beherrschen. Wenn auch nicht mehr ganz so erfolgreich wie zu früheren Zeiten.
Doch die Bandmitglieder spielen ihre Instrumente extrem gut, und man hört ihnen auch die 23 Jahre Erfahrungen an. Sie meistern den Thrash-Metal und seine Eigenheiten. Die Gitarren sind aggressiv und die Vocals von Sänger Nick Melissourgos stabil in ihrer Rauhheit. Jedoch bieten die Lieder kaum Abwechslung, und auch die Lyrics sind eher repetitiv in ihren Themen.
Möchtest du einen Song à la Suicidal Angels schreiben, musst du diesem Schema folgen: Starte mit ein paar Gitarren-Riffs und setze nach zirka einer Minute mit Gesang bzw. Screams ein. Auf den Refrain folgt erneut ein kurzer instrumentaler Teil, in der Bridge ein Heavy-Part und ein Gitarren-Solo. Die Lyrics deines Songs sollten "edgy" sein, aber gleichzeitig nicht viel aussagen. Wie zum Beispiel die Lyrics von "Guard of the Insane": "Relieve your souls in pain / Guard of the insane" oder The knife goes deeper / The return of the reaper" aus dem Song "The Return of the Reaper". Voilà, fertig ist dein eigenes Suicidal Angels-Lied.
Aus dem Einerlei hervor stechen die Songs "Deathstalker" und "The Fire Paths of Fate". "Deathstalker" fängt mit einem akustischen Intro an, bevor die E-Gitarren einsetzen. Melissourgos verwendet auch verschiedene Aspekte seiner Stimme, was eine gute Abwechslung zu den anderen Songs bietet.
"The Fire Paths of Fate" hingegen beginnt mit einer weiblichen Stimme. Es erinnert an den Gesang von Sirenen, die die Zuhörer:innen in ihren Bann ziehen. In der Mitte des Songs findet auch eine traditionelle, griechische Melodie ihren Platz. Eine Hommage an das Herkunftsland der Band. Der Rest klingt leider sehr ähnlich wie die anderen Tracks, und mit zehn Minuten zieht sich das Lied sehr. Gekürzt auf vier Minuten wäre es der beste Song des Albums.
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