laut.de-Kritik
Kurzweilig, unterhaltsam und erfrischend punkig.
Review von Mathias MöllerDie Briefs machen auch auf ihrem dritten Album ihrem Namen alle Ehre. In einer guten halben Stunde hetzen sie durch vierzehn Songs, dann ist der Spuk vorbei. Kurzweilig, unterhaltsam und erfrischend punkig. Mit den stromlinienförmigen Kollegen aus den Charts haben die vier Seattler nicht viel am Hut. So weit, so nice!
Leider fällt ihnen in Sachen Inhalt nicht viel Neues ein. So muss die Ablehnung von allem "Konventionellem" ("Destroy The USA") im Allgemeinen und des derzeitigen Status Quo in den Staaten ("Orange Alert", oder das "No More Presidents") herhalten. Nicht grade originell, vor allem die Kommentare zu "W" und seiner Administration hängen einem ja schon seit einigen Monaten zum Halse raus.
Dennoch finden sich einige Highlights auf dem Album, vor allem eben jenes "Destroy The USA" ist musikalisch halt doch recht gut. Auch "Halfsize Girl" lehnt den Hörer mächtig nach vorne. Zwischendurch wirds dann recht melodisch, vor allem das unverhältnismäßig lange "Killed By Ants" klingt schon sehr nach Collegerock.
Doch auch die zweite Halbzeit hat ein paar Rohdiamanten in petto, vor allem das lustige "Sally I Can't Go To The Beach" oder das eher betont lustlose "Antisocial" (jaja, noch so ein Punkerklischee wird erfüllt) sticht hier hervor. So dudeln sich die Jungs recht routiniert durch ihre "Half Hour On The Tower Of Power".
Leider war's das auch schon. Eine nette kleine Platte von einem wirklich charmanten Label, die allerdings auch nach mehrmaligem Hören nicht unbedingt unstillbare Lust nach mehr weckt. Schade, eigentlich, denn solide sind die Jungs auf alle Fälle, und in ihrer Art zu punkrocken recht unamerikanisch, ja fast schon britisch.
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