The Juan MacLean - " The Future Will Come"

John MacLean versteckt sich gerne. Hinter Masken und manchmal auch hinter seiner Musik. Der scheue Produzent, der den Labelsound von James Murphys Dfa-Records mitgestaltete, proklamiert auf seinem aktuellen Longplayer wahrheitsliebend: "The Future Will Come".

Der Sound orientiert sich dann aber doch lieber am Vergangenen: Warme 80er-Basslines und Giorgio Moroder-Zitate waren für MacLean schon bei "Less Than Human" stilprägend. "The Simple Life" schließt hier lückenlos an und hüllt den Hörer in eine monochrome Disco-Seifenblase.

Labelkollegin Nancy Whang hat in jüngerer Zeit schon Acts wie Soulwax mit ihrer Stimme begleitet. Sie unterstützt John MacLean netterweise auch am Mikrofon, leider fühlt man sich vom Gesang der beiden derart an The Human League erinnert, dass es fast schon nervt.

Songs wie "Accusations" oder das sehr catchige "One Day" huldigen Cosmic- und Italo-Disco. Eine der starken Seiten MacLeans, die Sounds sind süßlich und die Tracks trotzdem mit einer Prise Punk angereichert. Oldschool-House Chords runden die gefällige Produktion ab.

Der Titelsong "The Future Will Come" ist ein dubbiges Highlight des Albums. MacLean hat hier seine Zukunftskritik in ein cooles Ethno-Beat-Geklöppel gekleidet. Spacige Quetsch-Synthies blasen begleitend zum jüngsten Gericht; Hattrick! Erwähnung sollte auch "Happy House" finden, aus dessen Titel man gleichsam das Genre ableiten kann. Fröhliche, durchaus radiotaugliche Pop-Housemusik zu erschaffen, ist offensichtlich ein weiterer Fachbereich John MacLeans.

Abschließend bleibt zu resümieren, dass "The Future Will Come" ein meist unterhaltsames Electro-Album ist, das sich teils arg in Human League und Moroder- Zitaten verheddert. Kein Grund aber, sich auch in Zukunft hinter Masken zu verstecken.