laut.de-Kritik

Viele gute Ansätze und Ideen.

Review von

"You don’t know what you want and who you are and where you go. Too many doubts instead of heights, you're on an alltime low." In wenigen Worten fassen The Stories das jugendliche Lebensgefühl zwischen Orientierungslosigkeit, Sinnsuche und Resignation, ein. Die zweite Platte der Bayern ist ein Abgesang auf die vergangene Jugend.

Der Vorteil von jungen Bands ist ja, dass sie gerne völlig respektlos Stile und Einflüsse miteinander verbinden und so eine spritzige Frische in ihre Musik bringen. Der Nachteil ist allerdings, dass manche Ideen unausgegoren und unfertig klingen. Manchen fehlt es auch an Mut, diese Ideen bis zum Ende durchzudenken. Andere versuchen zu verkrampft, irgendetwas Besonderes zu erschaffen und lassen ihre kreative Energie zu wenig fließen.

Die Stories stecken irgendwie und irgendwo dazwischen. Die Ansätze sind da, es gibt wirklich geile Momente in den Songs, aber auch so viel Nichtssagendes, Uninteressantes und Gezwungenes. Wenn man schon ein Album über das Ende der Jugend schreibt, wünsch ich mir auch einen Tick jugendliche Frische und Respektlosigkeit. Das findet sich leider nur zum Teil auf der Platte.

Bemerkbar macht sich das beispielhaft auf "Sara". Gelangweilt plätschert der Song dahin - Abwechslung Fehlanzeige. Für einen einfachen und fetztenden Punkrock-Track reicht es aber auch nicht, dafür schächelt das Riff und der Sound zu sehr.

"Soma" versucht sich am Elektro-Indie. Keine gute Idee. Schuster, bleib bei deinen Leisten heißt es. Und die liegen bei The Stories eben im Pop-Punkrock. Wenn sie dem frönen, sind sie richtig gut und rocken dreckig und kratzig. Versuchen sie sich an anderen Genres, geht dass oftmals in die Hose.

Das es auch anders geht, zeigt "Zero Note Samba", der beste Song der Platte. Gitarrist Palestrina fegt mit einem messerscharfen PostCore-Riff über sein Griffbrett. Im Vers wechselt die Band in einen Offbeat-Part, der Refrain hingegen rockt straight nach vorne und Jetsets Stimme kratzt heiser, darf sich am Ende sogar schreiend überschlagen. Es geht doch!

Eher ruhig und entspannt zeigen die vier Jungs in "The Drifter", wie man einen verdammt eingängigen Refrain schreibt und wie perfekt Gitarre und Vocals zusammen arbeiten können. Jetset entfaltet seine ganze Stimmgewalt. Der kann was der Junge.

Die Platte ist also wirklich nicht schlecht. Der zündende Funke mag aber nicht überspringen. Gute Ansätze gibt es zuhauf, unfertige Ideen aber auch. Da hilft es auch nicht, dass die Jungs mit Jason Livermore (Rise Against, Thursday, NoFX etc.) einen hochkarätigen Produzenten engagiert haben. Aber gut, das Buch The Stories ist noch nicht fertig geschrieben, man befindet sich ja erst am Anfang. Im Laufe der Geschichte wird es bestimmt besser.

Trackliste

  1. 1. The Burden Commission
  2. 2. Minor Matters
  3. 3. Brethren
  4. 4. Sara
  5. 5. The Drifter
  6. 6. Land Of Mouth
  7. 7. Soma
  8. 8. Palimpsest
  9. 9. Windmills
  10. 10. Zero Note Samba
  11. 11. Tiger

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