laut.de-Kritik
Für Freunde unbeschwerter Indieklänge.
Review von Martina KellnerNett. Nicht umwerfend, aber ganz gut. Solide eben. "Firesoul" ist so ein Album: im ersten Moment angenehm, nicht gerade aufregend, aber auch nicht schlecht. Die Skandinavier haben ein bisschen an Drive verloren, das merkt man, eingängig kommen sie immer noch daher – Patt, könnte man sagen.
Der titelgebende Opener kommt noch etwas rauer daher, ebenso "Grace Of Yesterday", insgesamt geben sich die Stücke allerdings von der harmonischeren Seite. "Meltdown" zum Beispiel ist auch äußert eingängig, was vor allem dem Refrain geschuldet ist. "Shine" profitiert vom spannungsreichen Aufbau, "Grace Of Yesterday" von krachiger Instrumentierung.
Wirklich gut funktionieren die Arrangements der Schweden genau dann, wenn etwas Salz in die Suppe kommt und man etwas lauter aufspielt. "Reincarnation", "Get Off" und "Fallen Roses (I Just Want To Go Home)" dümpeln dagegen zu sehr umher, etwas altbacken und auch nicht gerade abwechslungsreich performt. Dass "Do What You Want" den Erstling ("Go Again") sampelt, steigert das Interesse nicht weiter.
Schließlich lullen The Unisex mit ihrer gut gelaunten Unbekümmertheit auch ein. Dem aufmerksamen Hörer könnten auch gewisse Lyrics aufstoßen. "We fly away / There is a lot I wanna say / But you turn away", reimt Linde auf "Lost In Translation" vor sich hin – leider nicht wirklich aufregend.
Freunde leichter Indieklänge finden auf "Firesoul" dennoch allerhand Anknüpfungspunkte. Keane und Starsailor hallen nach – musikalisch könnte man den Fünfer glatt in britische Gefilde verorten, tatsächlich stammen die Herren aus der schwedischen Stadt Enköping und feierten bislang vor allem in Griechenland Erfolge.
Letzteres mutet etwas kurios an, lässt sich mit "Pigs And Their Farms" aber rechtfertigen. Jener Song schlug in der hellenische Republik nämlich groß ein, und das zu Recht, handelte es sich dabei schließlich um ein Highlight des hierzulande 2006 erschienenen Debüts "White Days".
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