laut.de-Kritik

Einfach nur den Fans aufs Maul geschaut?

Review von

Anhand der letzten beiden Veröffentlichungen "Assembly" und "Storm" konnte man den Eindruck gewinnen, Theatre Of Tragedy wüssten nicht so recht, in welche Richtung es fortan weiter gehen solle. "Assembly" war ein elektronisch verseuchtes Pop-Album, "Storm" der vage Versuch, sich wieder mit den Gothic-Wurzeln zu arrangieren. Wird "Forever Is The World" nun also Klarheit bringen?

Ganz deutlich wird das auch nach diversen Durchläufen nicht, denn der Gothic-Einschlag des Openers "Hide And Seek" lässt sich schwer verleugnen, was nicht nur an den Grunts von Fronter Raymond liegt, sondern auch an den recht breit bratenden Gitarren. Die kehren für das düstere "Frozen" nochmal zurück, bleiben aber ansonsten weitgehend außen vor. Das soll weiß Gott nicht heißen, dass auf "Forever Is The World" keine Gitarren zu hören wären.

Sie werden einfach nur anders eingesetzt, anstatt in Form von tiefen, satten Riffs, mit offenen, warmen Akkorden, die immer wieder Parallelen zu The Gathering oder dank manch elektronischer Ergänzung auch zu Hooverphonic aufweisen. Die tauchen vor allem in Songs wie "Revolution" oder "Hollow" auf, auch wenn man sich gern an Paradise Lost zu "Host"-Zeiten erinnert fühlt. Bei letzterem Song darf Raymond auch mal wieder vorbei husten, ansonsten wird er aber weitgehend zum Zuschauer degradiert. Was macht der eigentlich live dann die ganze Zeit? Einen heben?

Wenn man sich seinen ganz furchtbaren, monotonen Sprechgesang in "Astray" und "Illusions" anhört, ist man aber fast froh, dass er auf "Forever Is The World" nicht noch mehr Raum bekommen hat. Keine Ahnung, was die Band sich dabei gedacht hat, das klingt so dermaßen stinklangweilig, dass einem die Ohren abfallen. Eine Parallele zu "Storm" sozusagen.

Sängerin Nell doppelt ihre Stimme relativ selten und klingt somit zwar natürlich und leicht fragil, aber eben auch ein wenig dünn. Zumindest auf CD fällt das aber kaum störend ins Gewicht. Schließlich ist ein auf simplen Melodien basierender Song wie "Transition" mittlerweile weit jenseits von Metal, auch wenn die Gitarren im Refrain wieder verzerren. Egal: Wer der Band bis hierhin gefolgt ist, wird auch weiter am Ball bleiben. Den anderen kanns eh scheißegal sein.

Trackliste

  1. 1. Hide And Seek
  2. 2. A Nine Days Wonder
  3. 3. Revolution
  4. 4. Transition
  5. 5. Hollow
  6. 6. Astray
  7. 7. Frozen
  8. 8. Illusions
  9. 9. Deadland
  10. 10. Forever Is The World

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13 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Oh, da hat aber jemand so gar keine Lust gehabt...
    "Den anderen kanns eh scheißegal sein." - wie dem Reviewer anscheinend auch.
    Wäre es nicht sinnvoller dann jemanden ranzulassen, der zumindest einen Versuch startet, sich mit dem Album auseinanderzusetzen, anstatt in jedem Satz diese Scheißegal-Stimmung durchschimmern zu lassen?
    Offene warme Akkorde? Parallelen zu Paradise Losts Host und Hooverphonic? Ich glaube wir haben unterschiedliche CDs gehört.
    Wie lange wurde jeder Song angespielt, bevor das Review geschrieben wurde? 10 oder 15 Sekunden?
    Aber das "Egal" am Ende des Reviews beschreibt es zumindest gut.
    Interessierten wird es nicht helfen, Uninteressierten wird es scheißegal sein.
    Völlig überflüssiger Review.

  • Vor 15 Jahren

    Genau wie dein Geschwurbel. Kommt wohl immer drauf an, mit welcher Erwartungshaltung man die Review liest. Dass der Grundton hier durchaus positiv ist, scheint dir nicht ins Hirn gesickert zu sein. "Den anderen kanns eh scheißegal sein." heißt eigentlich nur: wer mit der Band eh nicht kann, dem sind die Veränderungen auch auf DER Scheibe egal. Vielleicht solltest DU erst mal in "Host" und "Hooverphonic" reinhören ... Mal wieder n typisches Beispiel von nix geblickt, aber das Maul aufgerissen.

  • Vor 15 Jahren

    @eddy (« Dass der Grundton hier durchaus positiv ist, scheint dir nicht ins Hirn gesickert zu sein. »):

    Also bei mir kommt das auch nicht an. Wenn das ein positiver Grundton ist hast du einen ziemlich miesen Tag gehabt. :tongue: