laut.de-Kritik
Leider kein Metal mehr, nur noch Nickel(back).
Review von Michael EdeleFanden sich auf dem hierzulande erst vor einem Jahr veröffentlichen Vorgänger "One-X" noch diverse Nu Metal-Anleihen, so haben Three Days Grace diese mittlerweile vollkommen über Bord geworfen. Allerdings haben sie auch sämtliche Ecken und Kanten abgeschmirgelt und plattgebügelt und somit weitgehend den Biss verloren.
Übrig bleibt ein ordentliches Alternative Rock-Album, das auf dem US-Markt bestimmt wieder in die Edelmetall-Regionen aufsteigen wird. Mit dem entsprechenden Airplay ist das auch hierzulande durchaus denkbar, denn auf "Life Starts Now" haben sich die vier Kanadier eindeutig an ihren Landsleuten von Nickelback orientiert.
Songs wie "Bully" oder "Goin' Down" sprechen da eine mehr als deutliche Sprache, doch auch viele der anderen Nummern auf dem Album riechen schwer nach dem Kupferrücken. Anstatt zum Eingang mal ordentlich die Eier zu treten, kommt der durchaus ansprechende Opener "Bitter Taste" über das Midtempo nicht hinaus. Das war auf "One-X" noch anders.
"The Good Life" erinnert in seiner Machart sehr an den Opener "It's All Over" vom Vorgänger. Wäre der Sound nicht wirklich dermaßen auf Gleichstrom getrimmt, hätten einige Songs durchaus Potential. Vor allem Adam Gontiers Stimme zeigt immer wieder einen angenehmen Grad an Räudigkeit.
Der geht dem Gitarrensound leider vollkommen ab. So zahnlose Klampfen wie in der Single "Break" hab ich schon lang nicht mehr gehört, und leider ändert sich das auf dem Rest des Album nur selten. Hinzu kommen noch recht cheesige Lala-Balladen wie "World So Cold" und das fast noch schlimmere "Lost In You", die den Eindruck noch mal ganz schön schmälern.
Ärgerlich, denn das Potential der Band wird sich wohl vor alle live zeigen, wenn der Sound deutlich roher rüber kommt und die Nummern einfach mehr drücken. Hinter den Kollegen von Nickelback müssen Three Days Grace sich vom Songwriting her nämlich kaum verstecken, aber ein paar Kanten mehr dürfen es beim nächsten Mal gern sein. Als Euro-Bonus gibt es dieses Mal dafür eine zweite CD mit den Hits der beiden ersten Scheiben.
26 Kommentare
One X fand ich als 16-jähriger hervorragend. Aber jetzt bin ich da raus und werde mir dieses Album somit erstrecht nicht antun.
Scheissband!!!
Stimme der Review leider zu, gebe auch nur 2 Punkte.
Sind ein paar solide Nummern drauf, aber kein kracher und die meisten sind nur Füller. Echt schade... Breaking Benjamin und Nickelback stehen mittlerweile ein paar Stufen über TDG.
@ Morpho
Na siehst du Klang vllt anfangs so, als sei ich unvernünftig, was ich wie du siehst, nicht bin Ja in einigen Foren habe ich schon gesehen, dass es da noch viel heißer her ging als hier Werde für die Zukunft versuchen mich nicht drauf zu verbeißen. Alles klar und Danke.
Ist sehr nice von dir
P.S kannst ja mal in die Band reinhören
@dein_boeser_Anwalt (« bester satz des threads bis jetzt: "Würde es dir nicht auch so ergehen, Morpho?" »):
Aber es stimmt ja. Der Cordas kriegt für seinen Vespertine-Verriss auch noch sein Fett weg. Dem kack ich in die Stiefel.
Habe mich vllt auch etwas reingesteigert. ^^
@dein boeser Anwalt
Hehe, das nehme ich mal als Kompliment.