laut.de-Kritik
Solider Rock mit den nötigen Zutaten
Review von Alexander CordasTracy Bonham, Lady In Rock meldet sich nach einer halben Ewigkeit mit ihrem zweiten kompletten Album zurück. Nachdem "The Burdens Of Being Upright" 1996 ziemlich rotzig aus den Startlöchern kam, war ich gespannt, ob jetzt der obligatorische Weichspüler für Alanis Morissette-Fans kommt.
"Freed" schwingt sich aus einem sanften Streicherintro hinauf in hymnische Sphären und Tracy startet dabei mit ihrer markanten Stimme den Nachbrenner. So kann's weiter gehen und "Behind Every Good Woman" hopppelt recht munter durch die Gegend. Nach den ersten Stücken von "Down Here" wird jedoch schnell klar, dass ein zweites "Mother Mother" auf dieser Platte nicht zu finden sein wird. Auf der einen Seite ist das wohl verständlich, niemand, ausser vielleicht den Dumpfbacken von Modern Talking, will sich selbst wiederholen. Etwas heftiger hätte es wohl sein können. Doch solider Rock mit den nötigen Zutaten und auch sanfte Passagen mit den Bonham'schen Streicherarrangements sind die Basis für ein ordentliches Stück Musik und das ist "Down Here" auf jeden Fall.
Kompliment vor allem dafür, dass Bonham kein Kuschelrockalbum gemacht hat und der Sound schön knarzt. Schreie aus dem Mund der Schönen hört man nicht und das vermisse ich ein wenig. Kommt in etwa so rüber, als ob hier mit angezogener Handbremse gearbeitet wurde. Das zweite Album wird in der Karriere immer als das schwierigste angesehen und trotzdem klingt "Down Here" nicht verkrampft. Wohlwollendes Kopfnicken von meiner Warte aus.
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