laut.de-Kritik
Africa meets India - Perfekt produziert aber ohne Kick
Review von Kai KoppAls erklärter Trilok Gurtu Fan hab ich mich echt gefreut, "African Fantasy" in meinen CD-ler zu schieben. Tja, wie soll ich sagen, dieses Werk ist (wie alles, was Herr Gurtu bisher verbrochen hat) perfekt eingespielt und produziert. Und dennoch, so richtig bei den Eiern packen will es mich einfach nicht. Africa meets India. 10 Kompositionen aus der Feder des Meisters selbst.
Mir fehlt definitiv die Vision hinter der Musik.
Seine Erste bei ESC, "Kathak" ('98), lebte vom ganz besonderen Charme, den die einzelnen MusikerInnen der Musik verliehen. Das Ganze war mehr als die Summe seiner Teile. Obwohl sich die aktuellen Gäste (Angelique Kidjo, Sabine Kabongo - ex Zap Mama - und Oumou Sangare) nicht hinter denen von "Kathak" (Neneh Cherry und Steve Lukather) zu verstecken brauchen, fehlt
doch der Ear-Catch-Faktor.
Mag es daran liegen, daß in Triloks Vertrag ein 2 Jahre-Turnus für Veröffentlichungen mit einer Mindestspieldauer von 45 Minuten eingebaut ist?
Mit einer Gesamtlänge von 51 Minuten kommt er also gerade so hin. Und es könnte erklären, warum mir für so eine interkontinentale Fusion der treibende Kick, der Background, die Vision fehlt. Denn ohne tiefergehende
Idee wird Musik irgendwie belanglos.
Einziges Highlight ist der Namensgebungstitel "African Fantasy", den Angelique Kidjo singt und auch mitkomponiert hat.
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