laut.de-Kritik

Für diese Platte haben sich die Tüchtigsten und Besten um Herrn Bailey geschart

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Ganze 10 Jahre hat Victor Bailey sich Zeit gelassen, um sein zweites Album nach "Bottom´s Up" zu veröffentlichen, Zeit, in der wie er sagt, alle Producer nur noch radiotauglichen Sound haben wollten und niemand sich seiner Sache annahm.

Bei der Produktion zu "Lowblow" nun konnte er auf auf die Mithilfe prominenter Kollegen bauen:

An den Tasten: Jim Beard, der Ihn schon bei "Bottom´s Up" begleitete, Michael Bearden , mit dem er auch bei Chaka Khan arbeitete, Henry Hey, den Bill Evans mit ins Studio brachte, der wiederum mit Kenny Garret, einem alten Hasen aus gemeinsamen Miles Davis´- Tagen die Saxophonien auf "Lowblow" besorgt. Neben eben Victor Bailey himself am Bass bilden Omar Hakim, Kollege von Weather Report und Drummer bei Sting, Miles Davis und Michael Jackson sowie Dennis Chambers, der für Größen wie Bootsy Collins, John Scofield und George Clinton trommelte, die Rhythmusgruppe. Wow!

So haben sich die Tüchtigsten und Besten um Herrn Bailey geschart, um eine Ansammlung mittelprächtiger Weatherreportgeorgelinfizierter Stücke in technischer Perfektion einzuspielen, die dem Jazzpuristen wohl angedeihen mögen, dem AlltagsUnsereins jedoch ganz kalt zu nichtssagend erscheinen.

Als Anspieltips zur Ausnahme seien unter diesem Aspekt genannt, das feine, funkige Tribut an Larry Graham- "Graham Cracker", der Sambatrack "Brain Teaser" als auch die Ballade zur Blauen Stunde "She Left Me". Der wohl persönlichste Track der Platte ist "Do You Know Who/ Continuum", eine Coverversion des und ein Gedenken an den verstorbenen Bassisten Jaco Pastorius, dessen Komposition er beibehalten, aber einen eigenen Text hinzugefügt hat.

Trackliste

  1. 1. Lowblow
  2. 2. Sweet Tooth
  3. 3. City Living
  4. 4. Do You Know Who/ Continuum
  5. 5. Knee- Jerk Reaction
  6. 6. She Left Me
  7. 7. Graham Cracker
  8. 8. Baby Talk
  9. 9. Feels Like A Hug
  10. 10. Brain Teaser

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1 Kommentar

  • Vor 16 Jahren

    DEM KANN ICH NUR HEFTIGST WIDERSPRECHEN:

    Erstens: Man muss wirklich nicht Jazzpurist sein, um diese geile Musik zu mögen.
    Zweitens: Der Verfasser scheint nicht viel mehr Fusion als die Musik von Weather Report zu kennen; anders kann ich mir nicht erklären, warum er diese Scheibe ausgerechnet mit Weather Report in Verbindung bringt - es gibt einen ganzen Haufen aktueller Musik, die sich viel eher zum Vergleich anböte und es ist billig, dies als gekonnten Abklatsch dieser Band darzustellen, nur weil man weiß, dass Bailey selbst einmal darin mitgespielt hat und man sonst auch persönlich diese Art Musik wohl weder oft hört noch mag.
    Und Drittens: Sicherlich - vielleicht muss man ein bisschen mehr in der Materie sein, damit einem auffällt, dass es sich hier um ein wirklich absolut besonderes aktuelleres Fusion-Album überhaupt handelt: besonders vor allem, weil es - oft untypisch für diese Gattung - eben nicht aus leerem, gekonntem Gefrickel besteht, sondern schöne, sehr interessante Melodien im Vordergrund stehen. Ähnliches gilt für den Groove: Chambers und Bailey sind ja an sich schon Autoritäten, aber auch hier ist gerade der coole, fette, lebendige Groove ein Gegenbeispiel zu durchaus verkopfteren und technisch überladenen Stücken von ebenso hochrangigen Musikerkollegen!
    Darüberhinaus ist "Low Blow" eine der Solo-Bassisten-CDs der letzten Jahre überhaupt (Baileys folgende Scheibe "That´s right" ist dagegen auch gut, aber deutlich schwächer)!

    Also: Zugegeben, diese Musik ist nicht so sehr für den "Alltagsunsereins" gemacht, hat allerdings meines Erachtens durchaus viele Anklänge an gängige Muster. Aber wenn der Verfasser doch weiß, dass diese Art Musik im Allgemeinen ihn nicht anspricht, dann sollte er auch nicht einen derartigen Meilenstein der bassorientierten Fusion stellvertretend für das ganze Genre verreißen.