laut.de-Biographie
Aborted
Den Namen Aborted (zu deutsch: abgetrieben) suchen sich vier Kerle aus Beveren in Belgien aus, als sie 1995 zusammen Lärm produzieren wollen. Da die musikalische Vorgabe irgendwo zwischen Death Metal und Grindcore liegt, sind natürlich entsprechende Pseudonyme vonnöten.
So nennt sich der Frontmann Sven De Caluwé formschön Gurgloroth Sven, Basser Koen findet Bassturbations ganz toll und Gitarrist Niek gefällt sich als Bulging Sick String Mayhem. Nur Drummer Steven fällt offensichtlich nichts ein, weswegen er zwei Jahre später schon wieder weg vom Fenster ist. Sein Nachfolger nennt sich allerdings auch nur Frank und der neu dazugestoßene zweite Gitarrist Christophe kann mit Pseudonymen auch nicht viel anfangen.
Nach zwei Demos erscheint zur Jahrtausendwende mit der Split-EP mit Christ Denied das erste, offizielle Lebenszeichen der Belgier. Schon auf den Demos sind die ausgezeichneten technischen Fähigkeiten der Musiker zu hören, doch der Sound vom in Eigenregie veröffentlichten Debüt "The Purity Of Perversion" fällt eher erbärmlich aus.
Das ist auf "Engineering The Dead" ein Jahr später nur bedingt anders. Zur selben Zeit gründet Sven auch noch die Grindcoreler Leng Tch'E, bei denen er allerdings Schlagzeug spielt.
Kaum steht die erste Scheibe in den Regalen, sind die Jungs auch schon auf Tour und machen wahlweise mit Vader, Cryptopsy, Dying Fetus, Kataklysm oder Catastrophic die Bühnen unsicher. Allerdings vollzieht sich im Laufe der Zeit ein enormer Mitgliederschwund. Nicht nur Christophe fühlt sich bereit für den Abgang, auch Drummer Frank steht für das nächste Album nicht mehr zur Verfügung.
Zwischenzeitlich nehmen Aborted jedoch schon im Januar 2002 mit Misery Index, Brodequin und Drowning eine 4-Split-EP auf und schieben 2003 eine weitere nach. Ähnlich hoch wie der Verbrauch an Musikern ist auch der musikalische Output. Kein Jahr vergeht ohne Aborted-Veröffentlichung. So steht 2004 nicht nur schon die nächste EP in den Regalen, auch der Drumhocker hat sich mal wieder als Schleudersitz erwiesen.
Für "The Archaic Abattoir" holen sich Aborted Gastbeiträge von Bo Summers, Michael Bogballe und Jacob Bredahl. Im Herbst geht es mit Suffocation, Cryptopsy und Despised Icon durch Nordamerika, ehe mal wieder kräftig Stühlerücken angesagt ist.
Das hindert sie jedoch nicht daran, im Januar 2006 schon wieder kreuz und quer durch Europa zu zischen und ihre erste DVD "The Auricular Chronicles" zu veröffentlichen. Dem folgt die einmal mehr bei Tue Madsen aufgenommene "Slaughter", doch dieses Mal ist neben Jacob und Henrik von Hatesphere auch Jeff Walker von Carcass als Gast auf dem Album zu hören. Die Scheibe erscheint Mitte Februar über Century Media und bietet wieder erstklassigen, derbsten Death Metal.
Nach wie vor sind die Jungs sehr fix mit Veröffentlichungen bei der Hand - und wenn es darum geht, ein neues Mitglied in ihre Reihen zu integrieren. Auf "Strychnine.213" setzen sie lange nicht mehr so auf Geschwindigkeit wie noch auf den letzten Scheiben, gehen aber nicht weniger brutal zu Werke.
Weder die Jahre noch die ständigen Wechsel im Line-Up scheinen der Band (also Sven) irgendetwas anhaben zu können. Auch zwölf Jahre nach der Gründung besitzen Aborted eine unglaubliche Durchschlagskraft und ballern auf "Global Flatline" aus allen Rohren.
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