laut.de-Kritik
Urban Soul, wie ihn die Musikwelt nicht alle Tage gebiert.
Review von Kai KoppWenn ich von etwas sehr begeistert bin, fehlen mir manchmal die Worte. Und das ausgerechnet, wenn es darum geht, dem Album der Woche zu huldigen. Ehrfurcht zu erweisen vor der künstlerischen Größe und Eigenständigkeit der jungen Protagonistin ist ebenso angebracht wie überschwängliches Begeister-Sein über ihr Songwriting-Talent. Ihr stimmliches Vermögen wage ich gar nicht zu erwähnen.
Elf Tracks offeriert der Falke, so heißt 'Asa' auf Yoruba, der adulten Musikgemeinde. Elf Tracks voller künstlerischer Individualität, nach der sich andere die Finger lecken. Elf Tracks, die verzaubern, verführen, und dabei nichts verweigern. Kein Verlangen, das Asa nicht ausgiebig stillt, keine Sehnsucht, der sie sich nicht voller Leidenschaft widmet, kein Gefühl, dem sie sich nicht hingebungsvoll opfert.
Hab ich schon genug geschwärmt? Ich kann ja mal ein paar Infos einstreuen. Gemeinsam mit dem in Afrika als Legende geltenden Cobhams Asuyuo erfindet Asa eine Singer/Songwriter-Welt, deren Türen man viel zu selten öffnet. Der Falke und der Pultmeister verzaubern mit Akustik-Soul auf der Höhe von India.Arie, Netsayi und Erykah Badu. Gesungen wird auf Englisch und Yoruba.
Genug? Darf ich Asa wieder anhimmeln? Abwechslungs- und ideenreich jongliert die Sängerin und Gitarristin ihre Songs durch die soulaffine Poplandschaft. Sie schafft es, selten erforschtes Terrain zu betreten und verlässt den eingeschlagenen Pfad auf gesamter Albumlänge nicht. Will sagen, keine Albumfüller, kein mittelmäßiges Material und keine überflüssigen Songs. Nichts von alledem!
Das kommt selten vor in der Musiklandschaft. Wir haben es also mit einem klassischen Albumformat zu tun. In Zeiten von iPod und Downloads ein Vertreter einer aussterbenden Gattung. Es ergeht deshalb die Aufforderung, dieses Opus nur am Stück aus dem Netz zu ziehen und als Gesamtkunstwerk zu betrachten. Lediglich auf "Bibanke", "Eye Adaba" und "Awe" könnte man unter gewissen Umständen verzichten.
Zu den absoluten Highlights zählen dem gegenüber "Jailer", "360", "Subway", "Fire On The Mountain" und "So Beautiful". Fünf Gründe Asa zu lieben. Und da ich über das Album glücklicherweise schon seit Dezember verfüge, kann ich aus Erfahrung berichten, dass "Asa" über eine dicke Schicht Pattex verfügt. Das Ding haftet in meinem CD-Player, rotiert und rotiert, und ich will mich einfach nicht satt hören. Ich deklariere das als Zeichen musikalischer, emotionaler und künstlerischer Tiefe und klebe ein dickes Qualitätssiegel drauf.
13 Kommentare
@Obi Wan KaiNobi (« Hey Jan, ja ich habe auch ein Kai K. unter der Rezi erwartet
Rezi-Zeit für Kai kommt ab jetzt. [color=red:8cc77e67b2]Heute ist Asa online gegangen[/color:8cc77e67b2] und im Lauf der nächsten Woche kommt noch JBBG. Beides Alben, die ich dir sehr gerne ans Herz legen würde und mich auf deine Meinung diesbezüglich freue...
kai »):
Gelesen und auf Myspace gehört. Absolut famos. Wo nimmst Du nur all die tollen Frauen her?
Im Moment stelle ich das Album aber noch ein wenig zurück, ein paar andere Dinge haben derzeit Vorrang.
Aber es wird auf keinen Fall in Vergessenheit geraten, dafür haben mir die Songs auf Myspace wesentlich zu gut gefallen.
Hey Jan,
schön zu hören
Dann wünsch ich dir viel Spaß mit den Dingen die im Moment Vorrang haben..
Kai
Ja, auch ich war in letzter Zeit öfters über ein paar meiner Meinung nach nicht passenden Rezensionen bzw Bewertungen enttäuscht oder gar entrüstet ^^
Aber hiermit habt ihr alles wieder gut gemacht. Ich habe die Rezension heute Mittag gelesen und mir daraufhin eine Hörprobe im Internet angehört. Keine zwei Stunden später saß ich im Auto, um mir die Platte zu kaufen.
Jetzt bin ich stolzer Besitzer und bin sowas von begeistert. Tolle CD und bei 360, Bi Ban Ke und No one knows könnte ich sterben vor Glück... und auch der Rest des Albums ist grandios.
Danke für diesen Tipp... dadurch mind. 1 CD mehr an den Mann gebracht - DEFINITIV
Platz 3 in den Vorlaut-Charts - das ist der Hammer!
Das war doch klar, bei der Musik!
absolut phänomenal, gehört mit zu den besten alben im '08. in ihrer musik finden sich diverse stile von reggea über soul und r'n'b - ohne die songs zu überladen. und über allem asas sinnlich, relaxter .... exzellenter gesang. die schwärmende, vergötternde - aber umso herrlicher zu lesende rev. von kai - animierte mich überhaupt mich mit der künstlerin zu befassen - und dies lohnte sich absolut!