laut.de-Biographie
Leona Lewis
Manchmal entspringen hochtrabende Gleichnisse dem Wunsch eines faszinierten A&R-Managers, der sein Schäfchen gerne platziert wüsste. Manchmal dienen sie jedoch dazu, neue Künstlerinnen und Künstler musikalisch einzuordnen. Wie auch immer: Vergleiche nützen. Im Fall von Leona Lewis müssen superlative Gegenüberstellungen mit Whitney Houston, Mariah Carey, Celine Dion und Christina Aguilera herhalten, um die Stimmgewaltigkeit der jungen Britin zu beschreiben.
Das Schönste daran: Sie hält allen Konfrontationen stand. Ihre technische Virtuosität, ihre Ausdruckskraft und ihr (Stimm-)Umfang kündigen von einer großen Diva, deren Karriere ihren zarten Anfang 2006 nimmt. Der Opener ihres Debütalbums, "Bleeding Love", platziert sich in Großbritannien aus dem Stand an die Spitze der Charts. Innerhalb der fünf Wochen, die "Bleeding Love" in der Pole Position verharrt, verkauft Lewis mehr als 620.000 Einheiten alleine in England.
Auch der Verkauf des dazugehörigen Albums "Spirit" startet rekordverdächtig: 125.000 Käufer erwerben alleine am ersten Tag Leonas Silberling. Bis zur Veröffentlichung in Deutschland (Januar 2008) gehen 1,2 Millionen Einheiten in den Handel. Damit ist "Spirit" das erfolgreichste Debüt aller Zeiten in der UK-Charthistorie.
Wen wunderts! Immerhin setzt "Spirit" nicht einzig auf die ausdrucksstarke Kreativkraft der Protagonistin. Auch die Entourage lässt keine Wünsche offen: Ein Jahr lang arbeiten Simon Cowell (Westlife) und Produzentenlegende Clive Davis (Santana, Bruce Springsteen, Alicia Keys) an den Songs. Die Hammersingle "Bleeding Love" steuert Ryan Tedder (One Republic) bei, der auch schon für Mary J. Blige, Timbaland, J-Lo und Natasha Bedingfield komponierte.
Die Karriere von Leona Lewis (geboren am 3. April 1985) nimmt im England 2006 ihren Anfang. In der britischen Talentshow The X-Factor nimmt sie den Rang der haushohen Favoritin ein. Ende des Jahres geht sie als Siegerin aus dem Wettbewerb hervor. Die Show fördert damit ein Talent zu Tage, das die Musikwelt nicht alle Tage überrascht. Über ihre ungemeine Ausdruckskraft, ihre technische Versiertheit und ihre stimmliche Vielfalt gibt es nur ein Urteil: A Star Is Born!
22 Jahre ist die aus Hackney, East London, stammende Lewis zum Zeitpunkt ihrer ersten Veröffentlichung alt. Im Dezember 2006 erscheint die Debütsingle "A Moment Like This", die in der Weihnachtswoche auf Platz eins der UK-Verkaufscharts schießt. Doch damit nicht genug der Ehre. Die Single bricht einige Rekorde und mausert sich zur meistverkauften Debütsingle eine Solokünstlerin in England ever.
Jetzt tut Leona Lewis, was sie von anderen Superstars unterscheidet: Für ihr erstes Album lässt sie sich ein Jahr Zeit! Natürlich bleibt ihr Talent der Top-Produzentenriege nicht verborgen. "Wir haben in London mit Steve Mac aufgenommen. In Atlanta haben wir mit Dallas Austin gearbeitet und in Los Angeles mit Soulshock und Carlin sowie mit Jam und Lewis. In Miami trafen wir Walter Afanasieff und Salaam Remi. Sein Studio ist toll. Es ist oben auf dem Dach, direkt neben dem Pool. Vom vielen Sonnen zwischen den Takes habe ich einen ganz schönen Sonnebrand bekommen", beschreibt die junge Schöne die Aufnahmezeit.
Leonas Produzententeam, in das sich auch Branchenlegende Clive Davis einreiht, kann Kollaborationen mit den wichtigsten Soul- und Pop-Künstlern der vergangenen Jahrzehnte vorweisen, darunter Aretha Franklin, Michael und Janet Jackson, TLC, Destiny's Child, Fugees, Usher und Amy Winehouse.
Gemeinsam zimmern sie "Spirit" zurecht, das in London, Atlanta, Miami und Los Angeles eingespielt und gemixt wird. Leona Lewis: "Ich wurde immer als eigenständige Persönlichkeit behandelt. Es gab keinerlei verbindliche Vorgaben. Ich konnte meinen eigenen Stil finden. Es kommt selten vor, dass eine Nachwuchskünstlerin so viel Zeit für eine nachhaltige Entwicklung bekommt. Und ich bin auch noch einem Talentwettbewerb entsprungen! Ich habe das große Los gezogen, das ist mir klar".
Ihr Konzept erläutert die selbstbewusste Sängerin so: "Es ist mir wichtig, dass alle Songs gut sind und nicht nur auf trendigen Sounds basieren. Songs müssen auch akustisch funktionieren. Ich habe früher viele akustische Auftritte gespielt. Ich mag Stücke, die auch dann noch toll klingen, wenn sie auf das allernötigste reduziert sind". Einen ersten Eindruck verschafft am 11. Januar 2008 "Bleeding Love", die erste Singleauskopplung in Deutschland.
Am 25. Januar folgt "Spirit". "Mein Album ist ehrlich und aufrichtig. Jeder, der mit mir gearbeitet hat, soll auf dieses Album stolz sein. Ich will mich lange in diesem Geschäft behaupten. Die Leute können ruhig überrascht sein. Ich habe mich selbst überrascht". Bei den folgenden Alben "Echo" (2009), "Glassheart" (2012) und "I Am" (2015) bringt sich die Künstlerin noch stärker ein und ist auch als Songwriterin beteiligt.
Dank ihrer prägnanten und ausdrucksstarken Stimme nimmt Leona Lewis unter den Casting-Stars eine Sonderstellung ein. Musikalisch wirkt ihre Arbeit schon in jungen Jahren sehr ausgereift: neben R'n'B und Soul kommt stets eine kräftige Prise Pop hinzu.
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