laut.de-Kritik

Zeigt, wo der Elch die Klöten hat.

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Projektcharakter hin oder her - obwohl es einige markante Umbesetzungen im Hause Bloodbath zu verzeichnen gibt, hat das Allstar-Team ein zweites Mal einen Maßstab in Sachen Old-School-Death Metal hingelegt. Doch dieses Mal gibt es nicht nur Futter für ewige Nostalgiker.

Kommen wir zunächst mal zu den personellen Veränderungen. Da sich Mikael Akerlfeldt (Opeth) aus Bloodbath ausgeklinkt hat, klemmt sich dieses mal Peter Tätgren (Hypocrisy, Pain) hinters Mic. Kann man sich über seine Gesangsleistungen bei seinen beiden Hauptbands genüsslich streiten, so steht er bei Bloodbath ganz im Dienste der Sache. Tätgren geht ein ganzes Stück derber vor als sein Vorgänger, was den Songs aber nur zugute kommt.

Da sich Dan Swanö (Edge Of Sanity, Nightingale) inzwischen auch die Klampfe umgehängt hat, um mit Anders Nyström (Katatonia, Bewitched) ein Mörderriff nach dem anderen aus den Boxen zu feuern, musste auch ein neuer Drummer her. Dieser hört auf den Namen Martin "Axe" Axenrot und knüppelt sonst für Witchery und Satanic Slaughter.

Dieses Quintett zeigt auf "Nightmares Made Flesh" mal wieder ganz deutlich, wo der Elch die Klöten hat. War das Debüt noch so etwas wie ein Huldigung an die Helden des Schwedentods, so muss man das Zweitwerk schon beinahe als Maß der Dinge für alle anderen Bands dieses Genres heranziehen. Auch wenn ich mir persönlich ein paar richtige Blastbeat-Nummern gewünscht hätte, lassen es die Jungs erfreulich ausgewogen angehen. Bevorzugen sie es weitestgehend, mit einer gewissen Geschwindigkeit in die Songs einzusteigen, so kommen weder Grooves noch fiese Soli irgendwo zu kurz.

Wenn man den technisch sehr versierten Opener "Cancer Of The Soul" mal außer Acht lässt, geht es hier schwedischer zur Sache als bei IKEA. "Outnumbering The Day" lässt sehnlich daran denken, was Entombed früher mal auf dem Kasten hatten, und was man von Bloodbath eine ganze dreiviertel Stunde lang geboten bekommt. "Eaten" doomt heftig und dürfte live ein absoluter Hit sein, bevor einem "Bastard Son Of God" direkt im Anschluss das Fell über die Ohren zieht. Jetzt fehlen nur noch ein paar anständige Auftritte, und die Sache ist geritzt.

Nach einer längere Durststrecke dürfen die Death Metal-Freaks endlich mal wieder zum CD-Dealer laufen und sich neben Bloodbath auch gleich mal die demnächst erscheinende Illdisposed vormerken. Geiler Stoff, beides.

Trackliste

  1. 1. Cancer Of The Soul
  2. 2. Brave New Hell
  3. 3. Soul Evisceration
  4. 4. Outnumbering The Day
  5. 5. Feeding The Undead
  6. 6. Eaten
  7. 7. Bastard Son Of God
  8. 8. Year Of The Codaver Race
  9. 9. The Ascension
  10. 10. Draped In Disease
  11. 11. Stillborn Saviour
  12. 12. Blood Vortex

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