laut.de-Biographie
Finbar Furey
2013 ist der irische Folk-Sänger auf dem Weg in den Urlaub, als einen Anruf erhält. Ob er nicht als Juror bei einer Castingshow mitmachen wolle, bei der Songwriter eigene Songs vorstellen sollen? "Mein erster Gedanke war: Noch ein Talent-Wettbewerb? Nein danke", erzählt Furey im Nachhinein.
Dass gerade er einen Anruf erhält, ist kein Zufall. 1946 in Dublin geboren, lernt er als Kind Uillean Pipe, die irische Version des Dudelsacks, spielen. Bereits als Teenager gewinnt er damit drei nationale und zahlreiche lokale Meisterschaften. Später kommen Akustikgitarre, Banjo, Flöte und Gesang hinzu.
Mit einem seiner Brüder ist er in den 1960er Jahren als "Finbar and Eddie Furey" unterwegs, 1969 und 1970 gehören sie der Livebegleitung der Clancy Brothers an, die in den USA Erfolge feiern. Ab 1976 ist Finbar mit wechselnden Familienmitgliedern und befreundeten Musikern, unter ihnen Davey Arthur, als The Fureys unterwegs. Ihre Mischung aus folkiger Tradition und poppigem Appeal kommt an, auch international. 1979 erreichen sie mit "The Green Fields of France" die Spitze der irischen Charts, ihren größten Hit landen sie 1981 mit "When You Where Sweet Sixteen" (Platz 1 in Irland, 14 in Großbritannien, 9 in Australien).
1997 verlässt Finbar die Band, die ohne ihn weitermacht, und begibt sich auf Solopfade. Im neuen Jahrtausend ist er auch als Schauspieler aktiv, mit kleineren Rollen in Martin Scorseses "Gangs Of New York" (2002), der irischen Komödie "Adam&Paul" (2004) und verschiedenen TV-Serien.
Nach der Veröffentlichung von "Colours" (2011) sagt Furey in einem Interview, es ruhiger angehen lassen zu wollen und höchstens noch ein Album mit seiner Uillean Pipe aufzunehmen. "Im Grunde hatte ich es mir bequem gemacht. Ich hatte alles erreicht, was man sich nur wünschen kann."
Doch es kommt anders, denn Furey nimmt das Angebot an, wird Juror bei der TV-Show im irischen Fernsehen, nimmt eines der Stücke selbst auf und erreicht mit "The Last Great Love Song" im September 2013 die Spitze der irischen Charts.
Also doch nicht mit der Rente? Im Januar 2015 erscheint "Colours" jedenfalls als "The Last Great Love Song" neu, gefolgt von einer Tour, die Furey auch nach Deutschland führt.