Porträt

laut.de-Biographie

Kovacs

Die glatzköpfige Sharon Kovacs (Jahrgang 1990) zählt definitiv zu den ungewöhnlicheren Erscheinungen des Jazzpop. Die Niederländerin aus Eindhoven steigt seit ihrer Debüt-EP "My Love" im Frühjahr 2014 rapide vom Geheimtipp zur Sängerin mit Superstarpotenzial auf. Ihre soullastige Musik verortet die Presse zwischen Shirley Bassey und Amy Winehouse unter Beimischung von ein wenig Beth Gibbons-Trip Hop.

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Mit einer Eleganz, die jedem James Bond-Soundtrack zur Ehre gereichen würde, transportiert ihr unwahrscheinlich dunkles Timbre eine nonchalante Schwermut, die schon Jahre vor gefeierten Festivalauftritten auf der Reeperbahn für Eindruck sorgt. Nach Schulband- und Open Mic-Erfahrungen in den Bars von Eindhoven singt sie beim lokalen Rock City Institute zur Probe vor - und wird umgehend an der Musikschule angenommen.

Dort gilt es zunächst, diverse Hürden zu überwinden. "Einige meiner Gesangslehrer wussten einfach nicht, was sie mit mir anfangen sollten", lacht sie. "Einmal haben sie mir sogar geraten, aufzuhören und mir etwas anderes zu suchen. Nach ihren Maßstäben setzte ich meine Stimme angeblich völlig falsch ein. Aber so bin ich eben: Ich kann nicht anders singen."

Kovacs' Durchhaltevermögen macht sich bezahlt, als sie Kontakt mit dem Produzenten Oscar Hollemann (u.a. Within Temptation) aufnimmt. "Als ich sie traf, sah sie ganz anders aus, als ich mir vorgestellt hatte", blickt der zurück. "Obwohl ihre Stimme so unglaublich schwarz klingt, stand da ein weißes Mädchen mit rasiertem Kopf vor mir. Ich war völlig fasziniert, und so begannen wir zusammenzuarbeiten."

Die Sängerin erhält einen Plattenvertrag bei Warner und nimmt die Stücke der ersten EP im kubanischen Havanna auf. Der afrokubanische Sound hat auch Einfluss auf die Erfolgssingle "My Love", in der sich die Stilmittel der kubanischen Tangovariante Habanera wiederfinden. Damit erobert Kovacs die holländischen iTunes-Charts.

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Angesprochen auf ihre Musik erklärt sie: "Dieser düstere Sound entsteht durch meine Stimme und die Arrangements, aber auch durch die Tatsache, dass wir alles in Moll komponieren. Ich mag diese Stimmungsschwankungen, meine Musik hat Seele." Dass ihre Persönlichkeit in der Musik durchscheint, ist ihr ein großes Anliegen.

"Ich verehre die Klassiker, die Diven, die alte Musik. Ich begeistere mich für Etta James und Janis Joplin - wie sie gelebt, wie sie alles in ihre Musik gesteckt haben. Ich finde es höchst inspirierend, wenn Musik eine echte Botschaft hat."

2015 erscheint "Shades Of Black" und vereinigt mit seiner talentierten Protagonistin und ausgefeilten Arrangements vieles, was gelungenes Debüt ausmacht. Stellenweise wirkt das Album aber auch kalkuliert, monoton und unterkühlt. 2018 folgt "Cheap Smell" mit einer inhaltlich etwas weniger düsteren Ausrichtung, 2023 das dritte Studioalbum "Child Of Sin".

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