laut.de-Biographie
Kula Shaker
Es ist eine Eingebung, die Kula Shaker den Erfolg bringt. Die lässt Frontman Crispian Mills 1995 nach einem Indientrip nämlich wissen, dass er seine glücklose Band The Kays nach einem Imperator des 9. Jahrhunderts umbenennen muss.
Und siehe da; der Erfolg stellt sich ein. Innerhalb kürzester Zeit klettert das schlicht "K" betitelte Debütalbum auf den vordersten aller Chartplätze und die Engländer sichern sich überwältigende Kritiken.
Dass sie dabei von der indischen Kultur und deren musikalischer Vielfalt beeinflusst sind und sich maßgeblich bei den Rockelementen der 70er bedienen, hört man an allen Ecken und Enden heraus. Doch peinlich ist dem Quartett das nie, denn sie verstehen es, Zitate aus der Vergangenheit mit großartigem Songwriting zu verbinden.
Ihre spirituelle Vorliebe lässt sie während ihrer vierjährigen Schaffenszeit zwar immer wieder aus dem Gros der britischen Rockbands hervorstechen; macht sie aber auch angreifbar. Aussagen von Mastermind Mills, er wolle auf der Bühne "große, brennende Hakenkreuze" haben (er spielt dabei auf ein spirituelles Symbol an), können von der Band nie richtig erklärt werden.
Nichtsdestotrotz feiern Kula Shaker weltweit Erfolge. Zwar kann "Peasants, Pigs And Astronauts" kommerziell nicht mit "K" mithalten, doch musikalisch machen Kula Shaker konsequent da weiter, wo sie mit dem Vorgänger aufgehört haben.
Nur drei Monate nach Veröffentlichung der zweiten CD gibt es Kula Shaker allerdings nicht mehr. Crispian Mills gibt seinen Ausstieg bekannt und erklärt, er wolle mit einem eigenen Projekt weitermachen. Ideen und Songmaterial sind bereits in der unmittelbaren Nach-"Peasants, Pigs and Astronauts"-Zeit entstanden. "Es kommt einfach die Zeit, in der man sein eigenes Ding machen will." In Streit gehen Jay, Alonzo, Paul und er deswegen aber nicht auseinander. Crispian: "Sie werden immer meine Freunde und viel, viel mehr für mich sein."
Crispian gründet mit Dan McKinna und Andy Nixon die Jeevas. Ein eher minder erfolgreiches Projekt, das immerhin zwei Alben auf den Markt bringt ("1-2-3-4" 2002 und "Cowboys And Indians" 2003). Anfang 2006 kündigen Kula Shaker ihre Reunion an, im April geht es auf Tour durchs United Kingdom. Über iTunes veröffentlichen sie die EP "Revenge Of The King". Im Sommer 2007 erscheint mit "Strangefolk" das dritte Album der Briten.
"Pilgrims Progress" wendet sich etwas von den alten Britpop-Wurzeln ab. Mit viel Phantasie und Gefühl für wohlklingenden Folk zeugt das Album von anhaltender Qualität.
Danach wird es allerdings wieder still um die Band. Crispian beginnt mit dem Schreiben von Drehbüchern, während sich Paul mit Nebenprojekten beschäftigt und Alonzo ein eigenes Studio aus dem Boden stampft.
Fünf Jahre ziehen in die Lande, ehe sich die Band wieder im Studio trifft, um gemeinsam am nächsten Album zu arbeiten. Dieses heißt "K 2.0", erscheint im Februar 2016 und präsentiert die Band auf einem weiteren Höhepunkt ihres Schaffens: "Der Punkt ist: Wir spüren keinerlei Druck mehr. Wir machen Musik nur noch aus Leidenschaft. Und das wird auch so bleiben. Wenn es passt, werden wir zur Tat schreiten. Und wenn nicht, dann werden wir warten bis es wieder soweit ist"
Nach längerer Pause folgt 2021 wieder ein Lebenszeichen: Kula Shaker kündigen das Doppel-Album "1st Congregational Church Of Eternal Love And Free Hugs" an. Zuvor veröffentlicht die Band Ende des Jahres im noch zwei digital vertriebene Coversionen. "Snowflake" von der eher unbekannten Bristol-Band Bucky sowie "Christmas Time" von den Beatles.
Auch 2022 gibt es für die fans nur gute News. Gründungsmitglied Jay Darlington kehrt an die Keyboards zurück, und Kula Shaker gehen 2023 wieder in der ursprünglichen Besetzung auf Tour durch Großbritannien, Amerika und Japan. Auch in Deutschland spielen sie ein energetische Konzert, u.a. im Bürgerhaus Stollwerk, und stellen mehrere Songs vom kommenden Album "Natural Magick" vor.
Das siebte Album erscheint im Februar 2024 und liefert den typischen Kula-Shaker-Style aus dampfendem Britpop und indischen Einflüssen. Allerdings fließen zunehmend amerikanische Country- und Blues-Elemente ein. Auch fast 30 Jahren später geht die Band unbeirrt ihren Weg fort und biedert sich wahrscheinlich auch in Zukunft keinen Trends an.
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