Musiker nach der Wahl: Fler outet sich als Fan von Kanzler Schröder, Smudo als Fan des Wahlergebnisses. Jay Kay von Jamiroquai hat seine eigenen Ambitionen.
Berlin (ola) - "Angie" hat Angela Merkel kein Glück gebracht. Vielleicht hätte sich die Kanzlerkandidatin der Union doch den Text des Rolling Stones-Klassikers genauer ansehen sollen, handelt er doch vor allem vom Scheitern und vom Platzen schöner Träume. Die deutsche Musikszene nimmt's gelassen. Trotz seines unglücklichen Auftritts in der Elefantenrunde, bei dem der Bundeskanzler den Eindruck machte, als liege ihm nur sein eigener Erfolg, nicht aber das Wohl des Landes am Herzen, stehen deutsche Hip Hopper eher hinter Gerhard "Acker" Schröder. Wie schon vor der Wahl.
Der junge Politik-Fan Fler gab gegenüber der Bild-Zeitung zu Protokoll: "SPD ist cooler, sozialer, gerechter und so". Wie um dies zu unterstreichen, folgt die persönliche Einschätzung des Berliners: "Und Schröder is'n Player, der hatte schon viele Frauen und so." Wenn es also mit der Politik nichts mehr werden sollte, hat Aggro vielleicht noch einen Platz für "den Kanzler" frei.
Wahl-Hamburger Smudo von den Fantastischen Vier sieht den Ausgang der Wahl etwas differenzierter. "Das Wahlergebnis ist ein Desaster für Angela Merkel. Ich habe mich sehr gefreut für Gerhard Schröder und die SPD", zitiert ihn der Spiegel. Er habe die Sozialdemokraten schon in der Opposition gesehen. Dennoch scheint für Smudo die Zeit von Gerhard Schröder abgelaufen zu sein: "Ich würde jetzt gerne Schwarz-Rot mit Merkel als Kanzlerin sehen." An die Jamaika-Koalition zu glauben, falle ihm jedoch schwer.
Ginge es nach Jamiroquai-Mastermind Jay Kay und seinen Hamburger Fans, könnte sich Deutschland die Diskussion über Schwampel, Rot-Rot-Grün oder Neuwahlen sparen. Bei einem Konzert in der Hamburger Color-Line-Arena, fragte er am Wahltag ins Publikum hinein, wen sich die Zuschauer als Kanzler wünschten - die Wahl der Konzertgänger fiel einstimmig auf den Briten. Dieser nahm die Wahl an: "Ich bin euer neuer Kanzler!" Gott sei Dank funktioniert Demokratie anders, um nicht zu sagen: spannender!
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