Auf der Wahlkampfzielgerade wird Hip Hop wieder politisch und wettert gegen Schwarz! Neben Afro-Hesse machen auch Flaash-Rudel auf sich und ihr Anliegen aufmerksam.

Berlin (ola) - War vor kurzem noch von Nutten, Koks oder Wellen die Rede, setzen sich deutsche Hip Hopper neuerdings auch konkret mit der Politik auseinander. So auch Afro-Hesse aus Darmstadt. Unlängst aus Hessen abgeschoben und mit Künstler-Asyl in Paris angekommen, schickt er via Internet seine Wahlempfehlung an seine Hörer. Textlich schießt er dabei den Vogel ab. In "Deine Politik Ist Ein Arschloch" leistet er mit "ehrlicher Kritik" seinen Beitrag, um Angela vom Regieren abzuhalten.

Das ist nur konsequent, schließlich sieht er die SPD "auf dem richtigen Weg". In seinen Tiraden schmeißt er mit den Fäkalbegriffen um sich, die die deutsche Sprache hergibt, und zielt konsequent unter die Gürtellinie. Auch Lafontaine, der "dumme Stricher", bekommt sein Fett weg. Diese doch eher beleidigende Charakterisierung ist aber nichts im Vergleich zu den Attributen, die Afro-Hesse Merkel, Koch und Stoiber zuschreibt. Szenenahe Foren wie hiphop.de oder DACity.net diskutieren den Track kontrovers. Dabei herrscht sowohl über die von Afro-Hesse eingeschlagene Richtung wie auch über die musikalische Qualität Uneinigkeit.

Volle Breitseite bekommt Angie auch von Flaash Rudel, die via eigenem Weblog auch dazu aufrufen, ihre Songs zu remixen und zu verbreiten. Das Rudel glänzt in "Angie Part 1" mit Ironie oder in "Angie Part 2 (Schlagt Alarm)" mit Nachdruck und den besser produzierten Beats. Der zählbare Erfolg lässt dabei nicht auf sich warten. Die Downloadzahlen sollen Anfang dieser Woche noch die 100.000er Marke überschreiten.

Es sieht danach aus, als rücke ein "CNN für Schwarze" hierzulande wieder ein Stückchen näher.

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