laut.de-Biographie
Simply Red
Am 8. Juni 1960 beginnt das Feuer zu brennen. Was muss das für ein Leuchten gewesen sein, als Mick Hucknall in Manchester die Welt erblickte. Für manche ist er ja der Heiland schlechthin und auch die Tatsache, dass Simply Red bislang weltweit über 40 Millionen Platten verkaufen konnten, stützt diese Theorie.
Aber mal im Ernst. Als 1985 das erste Simply Red-Album "Picture Book" erscheint, konnte man noch nicht damit rechnen, dass dieser Name so lange und vor allem auch so erfolgreich im Geschäft bleiben würde. Diese Platte, sanft jazzig und mit Micks unverkennbarem Organ geschmückt, schlägt ein wie eine Granate und machte den Pumuckl zum Weltstar.
Das Markante am Simply Red-Sound ist in erster Linie Micks soulige Stimme. Verpackt in unverfänglichem jazzigen Pop, der ab und an auch mit zeitgenössischen Dance-Rhythmen aufgepeppelt wird, gefällt Simply Red der bügelnden Hausfrau genauso wie dem soziologierenden Studenten. Ein unheimlich großes Verkaufspotential fürwahr.
"Picture Book" hält sich insgesamt 30 Monate in den Britischen Albumcharts und auch die folgenden Scheiben werden Dauerbrenner in den Hitparaden der Welt. Mit der Zeit kristallisiert sich auch heraus, wer bei der Band, falls man sie denn so nennen mag, das Sagen hat. "Simply Red" war nämlich nur einer, und der heißt Mick Hucknall. Wer nicht so will wie er, der kann sein Instrument packen und unter Brücken oder sonstwo weiterspielen, aber nicht in seiner Band.
Die Zeit bis Ende der 90er schlägt Mick mit der Produktion von Hits und dem Einsammeln so mancher Awards tot. Einem Gerücht zufolge hat man Simply Red-Songs sogar schon in Fahrstühlen und Kaufhäusern gehört. Und manch einer munkelt, dass sie dort auch ganz gut aufgehoben sind.
Zum neuen Jahrtausend läuft der Vertrag mit Warner aus. Doch das Label veröffentlicht ohne Zustimmung von Mick ein Best-Of seiner Liebeslieder unter dem Titel "It's Only Love". Daraufhin geht die Band neue Wege und bringt, ohne große Plattenfirma im Rücken und selbstfinanziert, "Home" auf dem eigenen Label simplyred.com raus.
Ende Oktober 2007 gibt Mick gegenüber dem britischen "Gold Radio" bekannt, dass sich die Gruppe nach einer letzten Tournee im Jahr 2010 auflösen und er als Solokünstler weiterarbeiten will. Bei einem der Soloalben, "Tribute To Bobby", handelt es sich um Cover-Songs des schwarzen Blues-Musikers Bobby "Blue" Bland. Für Mick Hucknall bedeutet dies die Rückkehr zu seinen ursprünglichen Wurzeln und erläutert: "Es ist meine eigene, persönliche Odyssee und ich fühle mich damit sehr wohl. Das ist der Beginn für mich und ich hoffe, dass meine alten Fans mit mir gehen und wir auch neue Freunde dazu gewinnen werden."
Knapp fünf Jahre nach der Auflösung wird der Rücktritt vom Rücktritt bekannt gegeben: Nach zwei Solo-Alben tut sich Hucknall wieder mit Saxophonist Ian Kirkham, Gitarrist Kenji Suziku, Bassist Steve Lewinson, Trompeter Kevin Robinson sowie weiteren Weggefährten zusammen. Die wiedervereinigten Simply Red stehen mit ihrer Musik nach wie vor für das jahrzehntelang geglückte Zusammenspiel von Pop, Soul und manch Prise Jazz, getragen von der prägnanten Stimme Mick Hucknalls.
Die Wiedervereinigung wird gefeiert mit "Big Love", 2019 folgt "Blue Eyed Soul", beide kommerziell erfolgreich und von einer bemerkenswerten Vielzahl von Tourneen begleitet. 2023 erscheint "Time", das am 05. Juni in der Shepherd's Bush Empire - Arena uraufgeführt wird. Es folgt, wen wundert's, eine Tour.
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