Porträt

laut.de-Biographie

The Sword

2003 in Austin/Texas formiert sind The Sword eines der heißesten Eisen der jüngeren US-amerikanischen Heavy-Metal-Szene. Der Kern der Band besteht aus J.D. Cronise (Gitarre, Gesang), Kyle Shutt (Gitarre) und Brian Richie (Bass). Die Konstanz innerhalb des Bandgefüges trübt Ende 2009 der Ausstieg des langjährigen Schlagzeugers Trivett Wingo, der den langjährigen Tourstrapazen physisch und psychisch Tribut zollen muss. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, hatte die Band doch bis zu diesem Zeitpunkt ihr Profil auf Touren mit Metallica, Lamb Of God oder Trivium schärfen können.

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Die ersten beiden Platten rufen in Kennerkreisen bereits euphorische Reaktion hervor. Mit dem Stil der ersten Black Sabbath-Alben ergibt sich ein Referenzrahmen, der sich jedoch nicht zur Norm verfestigt. Auf der dritten Scheibe "Warp Riders" scheint ein dezenter Kurswechsel erkennbar, möglicherweise auch um neue Hörerschichten zu erreichen. Lyrisch schwenkt Hauptsongwriter J.D. Cronise von Fantasie und Mythologie zu Sci-Fi, musikalisch weist man die doomigen Referenzen der Vergangenheit von sich und orientiert sich eher an Led Zeppelin und NWOBHM-artigen Twin Guitars.

Die Sci-Fi Story funktioniert somit nicht nur konzeptionell, sondern auch in musikhistorischer Hinsicht. Wie sonst ist es möglich, sich auf eine Zeitreise "back to the roots" zu begeben und stellenweise meinen zu müssen, man klatsche nicht einer Band Beifall, die den Nuller-Jahren entstiegen ist, sondern einem der alten Heroen.

Ein auf Authentizität ausgerichteter Vintage-Sound unterstreicht den Anspruch nach einem organischen Klangbild und passt gut zu den 70er Referenzen. Selbstverständlich erscheint jede Neuveröffentlichung auch auf Vinyl. Es gibt Hymnen epischer Breite nebst tonnenschweren, prägnanten Riffs, die haareschüttelnd ausgewälzt werden. Ebenso beherrscht die Band das gleichsam geduldige und sukzessiv aufbauende Spiel mit filigranen Strukturen, die jedoch in der Regel nicht die Grenze zum Prog überschreiten.

Auch wenn sich manche Riffs anhören als hätte man Tony Iommi die restlichen Fingerkuppen gekappt und zum Nachspielen eigener Großtaten gezwungen, auch wenn die Stimme in einer Ähnlichkeit zu Ozzy Osbourne den Äther zerschneidet und somit das Damoklesschwert des Epigonalen und Anachronistischen über den Recken schwebt, tut dies einem unverfroren nostalgischen Hörvergnügen keinen Abbruch.

Auf ihrem "Warp Riders"-Album von 2010 ist der Wechsel von Metal zu Hardrock deutlich vernehmbar, was damit aber sogar noch besser ankommt als die vorangegangenen Alben. Im selben Jahr kommt es dann zu der Australien-, Neuseeland- und Japan-Tour mit Metallica, wovon auch Fear Factory ein Teil ist.

Nach dem Album "Apocryphon" und der anschließenden Tour bringt die Band ihre eigene Hot Sauce mit dem Namen "Tears of Fire", sowie eine eigene Biermarke auf den Markt. Es folgen weitere Alben, unter anderem 2017 die erste Live-Platte "Greetings From...", die ein Jahr vorher auf der Tour mit Opeth entstanden ist.

Nach 19 gemeinsamen Jahren und zehn veröffentlichten Alben verkündet Sänger J.D. Cronise 2022 die Auflösung der Band. Über Social Media bedankt er sich bei den Fans und gibt einen wagen Blick in die Zukunft: "Als ich die Band im Jahr 2004 gegründet habe, konnte ich mir die Erfolge nur erträumen, die wir genießen durften, und ich schätze mich extrem glücklich, meinen Lebensunterhalt über fast zwei Jahrzehnte dadurch zu verdienen. Während dieser Zeit wurde alles gesagt und getan, was ich mit THE SWORD sagen und tun wollte, deshalb ist jetzt die Zeit für mich gekommen, mich zu neuen Unternehmungen aufzumachen".

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