laut.de-Kritik
Versetzen dem Trauerkloß-Metal einen Faustschlag.
Review von Michael EdeleZu behaupten, dass es bei Trail Of Tears im Karton mächtig gerappelt hat, ist wohl die Untertreibung des Jahres. Außer Growler Ronny Thorsen ist kein einziges Mitglied der letzten Scheibe mehr dabei. Allerdings hat er sich Cathrine Paulsen zurück ins Boot geholt, die schon "A New Dimension Of Might" eingesungen hat.
Und mal ganz ehrlich: Die Frau hat eine hammermäßige Stimme! Hier gibt es nämlich nicht den sonst für Gothic und Metal so typischen Wechsel zwischen Grunzgoten und Trällerliesel. Cathrine verfügt über eine kräftige, soulige Stimme, die den ohnehin schon guten Nummern auf "Bloodstained Endurance" einen gehörigen Extrakick verpasst. Anspieltipps? Na eigentlich die ganze Scheibe.
Wem bei der Erwähnung von Gothic Metal sonst immer mindestens eine Gesichtshälfte einschläft, sollte sich diese Scheibe gerade deswegen mal antun. Hier stehen mit "Triumphant Gleam", dem straighten "In The Valley Of Ashes" oder "The Desperation Corridors" ein paar Songs zu Buche, die dem typischen Trauerkloß-Metal einen Faustschlag versetzen.
Dabei finden sich auch durchaus ruhigere Momente auf dem Album. "A Storm At Will" beginnt sehr zaghaft, nur mit Klavier und leichter Orchestrierung. Auch Cathrine fängt mit sanftem Gesang an, lässt aber immer wieder durchschimmern, dass da noch einiges an Temperament schlummert. Hier mag der Name Nightwish über allem schweben, was sich aber durchaus verkraften lässt, da es sich dabei auch um die einzige Nähe zu den Finnen handelt.
Daran lässt schon allein das nachfolgende "Take Aim, Reclaim, Prevail" keinen Zweifel. Hier dominieren trotz einiger Chöre und orchestraler Untermalungen erneut die rockigen Töne. Ein abruptes Break leitet in einen chansonartigen Zwischenteil über und ehe man sich versieht, geht es auch schon wieder ab. Ideen sind bei den Norwegern also alles andere als Mangelware und auch das neue Team um Ronny Thorsen bewährt sich absolut.
2 Kommentare
Ist echt ein gutes Teil geworden.
Besonders im Vergleich zu den anderen Mittneunziger Gothic Metal Bands, die nur noch ein Schatten ihrer selbst sind
Grunzgoten!
Ich krach mich weg.