Porträt

laut.de-Biographie

Audio88

"Deutschrap ist ein sehr großer Spast", findet Audio88 im Gespräch mit Monodefekt. "Früher haben wir Spasten beleidigt, weil wir der tiefsten Überzeugung waren, dass sie beleidigt werden müssen. Heute wissen wir: Es gibt einfach so viele Spasten, egal, wohin man schießt, man trifft immer."

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Entsprechend mangelt es Audio88 nicht an Material, was sich über die Jahre in einer ausufernden Diskografie manifestiert. Er veröffentlicht Mixtapes, EPs, Kollaborationen und Freetracks. Trotzdem kennt man den gebürtigen Leverkusener lange Zeit nur im Rap-Untergrund.

Liegts an den sperrigen Texten? Dem beißenden Sarkasmus? Der unverblümt zum Ausdruck gebrachten politischen und moralischen Haltung? Dem unorthodoxen Umgang mit gängigen Reimschemata? Der tiefen Verwurzelung in der Battlerap-Mentalität? An allem zusammen? Man weiß es nicht genau, fest steht jedoch: Audio88 serviert keine leicht verdauliche Kost.

1992 verschlägt es Audio88 nach Cottbus. Über Freestyle-Battles kommt er mit Hip Hop in Berührung, schreibt bald eigene Texte und betätigt sich später auch als Produzent. Im Umfeld von Morlockk Dilemma, Hiob und Retrogott fällt er Szene-intern erstmals auf.

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Mit den beiden erstgenannten rappt Audio88 später zusammen in der bescheiden Die Bestesten betitelten Crew, mit Retrogott hebt er das Kollabo-Projekt Audiogott aus der Taufe. Die ergiebigste Zusammenarbeit ergibt sich aber mit einem anderen Kollegen.

Über einen gemeinsamen Bekannten kommt Audio88 mit Yassin in Kontakt. Die beiden tauschen sich anfangs - ja, zu dem Zeitpunkt existiert die Plattform noch - via MySpace aus, ehe sie sich auf einem Konzert von El-P das erste Mal treffen. Dem ersten gemeinsamen Album "Zwei Herrengedeck, Bitte" von 2009 folgen im Jahr darauf "Nochmal Zwei Herrengedeck, Bitte" und "Das Gleiche Wie Immer, Bitte".

Als allerdings 2015 "Normaler Samt" erscheint, wirkt all das plötzlich wie Vorgeplänkel. Mit diesem Album gelingt Audio88 und Yassin nicht nur der Einstieg in die Charts auf einem respektablen Platz 22, sondern vor allem der Schritt in eine breitere Öffentlichkeit. Audio88 und Yassin spielen jetzt Festivals und Headlinertouren und bestreiten zusammen mit den Kollegen von K.I.Z. eine ausverkaufte Hallentournee.

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Klar lehnt sich der Titel an den Klassiker "Blauer Samt" von Torch an. Der bekommt bei Audio88 und Yassin allerdings ziemlich regelmäßig sein Fett weg. "Bei Savas sehe ich eher den Vater als bei Torch", so Audio88 gegenüber rap.de über seine musikalischen Vorbilder.

"Ich meine nicht, dass er unser Vater ist, sondern für die Art von Rap, den er in die Wege geleitet hat. Außerdem kann man es nicht leugnen, dass wir ihn in unserer Jugend sehr viel gehört haben." Die Battlerap-Komponente bleibt also zentraler Bestandteil des Schaffens von Audio88.

Das acht Tracks starke Folgewerk "Halleluja", das Audio88 und Yassin 2016 nachlegen, bezeichnet ihr Vertrieb als "Appendix zu 'Normaler Samt'". Man darf es aber auch als Hinweisgeber darauf werten, was von Audio88 künftig zu erwarten steht:

Die Professionalisierung der Arbeitsweise lässt sich nicht überhören. Die Kunst steckt darin, den ungeschliffenen Charakter, der den Charme der frühen Werke ausmacht, darüber nicht zu zerstören.

An Inhalten und Grundhaltung ändert sich ohnehin nichts: Audio88 macht "Musik, um sich dabei allein zu betrinken" und zeigt sich dabei misanthropisch, bissig, sarkastisch, hintergründig, authentisch - eben einfach normal.

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  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2022 Schwerer Verlauf

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Berlin, Kesselhaus, 2017 Mit Yassin on stage: Und dann schauten Nico von K.I.Z und Mädness & Döll auch noch vorbei.

Mit Yassin on stage: Und dann schauten Nico von K.I.Z und Mädness & Döll auch noch vorbei., Berlin, Kesselhaus, 2017 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Mit Yassin on stage: Und dann schauten Nico von K.I.Z und Mädness & Döll auch noch vorbei., Berlin, Kesselhaus, 2017 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Mit Yassin on stage: Und dann schauten Nico von K.I.Z und Mädness & Döll auch noch vorbei., Berlin, Kesselhaus, 2017 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Mit Yassin on stage: Und dann schauten Nico von K.I.Z und Mädness & Döll auch noch vorbei., Berlin, Kesselhaus, 2017 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel)

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9 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 9 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 9 Jahren

    Hmm, den Verfasser des Textes würde ich spontan...hmm... einen Spast nennen! Wer für eine Musikplattform schreibt und sich nicht genügend tiefgreifend informiert bzw. gezielt reißerische, völlig realitätsferne Beiträge verfasst, der sollte doch einfach mal über nen Jobwechsel nachdenken. Würde man dem Verfasser dieses Textes seine Tastatur und seine Unwissenheit wegen nehmen, dann könnte man ihn fast für einen... Versicherungskaufmann halten!

    Naja, viel Spaß noch mit Ihrer Trash-Literatur, gerne dürfen Sie mir Ihre Daten und ein schönes Polaroid zukommen lassen, mit größter Freude würde ich ein Portrait über Sie verfassen :)

    Sie Schmutz

  • Vor 9 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 9 Jahren

    Ich traue mich etwas zu schreiben. Das Textfeld spricht mit mir, ich bin dankbar dafür.

    Ich möchte mich meinen Vorkommentierenden anschließen:
    Das ist weder ein Porträt, noch eine Biographie, dies ist ein versucht witziger, aber schlecht verfasster Veriss.
    Erkennbar unter anderem an den Anführungsstrichen, die eher auf das große schreiberische Talent des Verfassers hindeuten.

    Dr. Evil in Austin Powers hat sich des selben Stilmittels bedient.
    Auch möglich wären Kombinationen aus Doppelpunkt, Bindestrich und wahlweise offenen, oder geschlossenen Klammern.
    (Hilfestellung für den Autor dieser Biographie: MWDEDW)

    Hinzufügen möchte ich zwei Dinge:
    Würde man allen Menschen irgendwie ihre Kleidung wegnehmen, sähen alle Menschen irgendwie gleich aus.
    Zweitens wirkt es, als könnte man ihn auf Beleidigungen reduzieren. Bei anderen Deutschrappern gelänge dies sehr viel leichter und es wird nicht als ihre Lieblingsbeschäftigung dargestellt.

    Konstruktiver Vorschlag: Neuschreiben.

    Mit sehr freundlichem Gruße

  • Vor 9 Jahren

    einer dieser typischen brillenmenschen. raptechnisch eine Katastrophe mit emo-texten bestückt ein einziges Ärgernis
    fakt: wer das hört, der sammelt auch beeren im wald

  • Vor 9 Jahren

    Justin & Sandy, ihr sollt doch keine Artikel bei Laut.de schreiben! Zieht jetzt endlich die scheiß Jacke an!