laut.de-Biographie
Frittenbude
Wenn sich eine Band Frittenbude nennt, ist das schon einmal ein Zeichen für eine gesunde Portion Selbstironie. Gehobenen kulturellen Anspruch reklamieren die Herrschaften aus Bayern mit Sicherheit auch nicht für sich.
Schließlich verkörpern Josef Utzenbacher, Rüdiger Streuner und Schranz Beckenhauer - schöne Alter Egos, übrigens - eindeutig ein spätes Nachbeben hyperventilierender Bands wie Deichkind, Mediengruppe Telekommander und überhaupt des Hypes um "3 Tage Wach". Auch die neuerliche, mit Sex und Rock'n'Roll kokettierende Tanzbegeisterung, ausgelöst von Justice und andere Acts des französischen Ed-Banger-Labels, ist sicher nicht ganz abträglich.
Jedenfalls zitieren, rezitieren und basteln die drei Twens kompromisslos Versätze von Techno, Rave und Rap zu einer bunten Lach- und Schießgesellschaft zusammen, der es in erster Linie um gereimten Party-Hedonismus und ein bisschen Teenage Riot geht. So stehen die Chancen gar nicht schlecht, dass Frittenbude mit ihrem Heiß und Fettig auch ordentlich Umsatz machen.
Mit dem Hamburger Label Audiolith haben sie nicht zuletzt eine glaubwürdige und gut vernetzte Rave-Streitmacht im Rücken, deren vorauseilender Ruhm für volle Jugendzentren landauf, landab sorgt. Mit dem Pandabären als Party-Maskottchen und digitaler Bastelvorlage mutieren die Konzerte gerne zu wilden Maskenbällen für die Internetgeneration.
Nach dem Debüt "Nachtigall", das humorvolle und gesellschaftskritische Texte gleichermaßen vereint, geht der Rave mit dem Zweitling "Katzengold" nahtlos weiter. Die Limited-Edition der Platte beinhaltet direkt das Remix-Album "Plörre", das wiederum sämtliche Remixe der Band birgt - unter anderem für Kettcar, Egotronic und Supershirt.
Frittenbude machen sich insbesondere mit zahlreichen Festival-Auftritten einen Namen. Doch den beim Chiemsee Reggae Summer 2011 sagen sie dankend ab - aus Protest gegen den Künstler Capleton, der bekannt für seine homophoben Texte ist.
"Ich mag Bier und ich mag Rave." - die Aussage des Lead-Sängers trifft wohl am besten auf den exzessiven Musikstil der Truppe zu. Doch mit dem Release der 2012er-Platte "Delfinarium" zeigt die Band, dass es im Hause Frittenbude mittlerweile etwas ruhiger und bedachter zugeht.
Audiolith bleiben sie auch mit dem vierten Release treu und behalten ebenso die Tradition der Tiernamen im Album-Titel bei: "Küken Des Orion" erscheint 2015.
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