laut.de-Biographie
Kevin Devine
Für kurze Zeit sieht die Welt für den Singer/Songwriter rosig aus: 2006 veröffentlicht das ehrwürdige Label Capitol Records mit großem Promo-Aufwand sein viertes Album "Put Your Ghost To Rest". Endlich der Durchbruch? Mitnichten, denn kurz darauf kauft EMI das Label auf, bevor es später selbst von Universal geschluckt wird, und setzt Kevin Devine kurzerhand vor die Tür.
1979 geboren und in Brooklyn und Staten Island aufgewachsen, hatte er sein Studium des Journalismus an der Fordham University 2001 erfolgreich abgeschlossen. Schon während seiner Studienzeit verfeinert er seine Fertigkeiten auf der Akustikgitarre und sammelt bei Open Mic-und Campus-Events erste Bühnenerfahrung.
Bevor seine Solokarriere in den Vordergrund rückt, ist er bei der in Staten Island ansässigen Band Delusion und anschließend bei der Kombo Miracle Of '86 aktiv, die sich mit ihrem Namen auf den Baseballverein New York Mets bezieht. Die Band löst sich 2005 auf, weil die Interessen der Mitglieder nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können.
"Ich habe in einer Band namens Miracle Of '86 gespielt, einer lauten Rockband, die sich stilistisch an die Replacements anlehnt", sagt Devine später. "Ich fühlte mich da sehr wohl, aber ich habe eben auch diese folkigen Songs geschrieben, die stilistisch nicht wirklich zu dieser Band passten. Also fing ich an, mich als Soloartist zu versuchen. Beides lief eine Zeit lang ziemlich gut nebeneinander."
Mit der Veröffentlichung seines Solodebüts "Circle Gets The Square" (2002) fährt er mit einer Mischung aus Folk, Emo und Pop seitens der alternativen Musikpresse positive Kritiken ein.
Mit "Make The Clocks Move" (2003) schlägt er dagegen leisere Töne an und erinnert mit seinen vorwiegend akustischen, melancholischen Kompositionen an sein großes Vorbild Elliott Smith. Als weitere Einflüsse benennt er Bob Dylan, Nirvana, Pavement oder Patsy Cline.
2005 erscheint sein dritter Longplayer "Split The County, Split The Streets", der bei üppigerer Instrumentierung stilistisch dennoch an den Vorgänger anschließt. Den aggressiveren Ton dieser Platte führt Kevin auf Auflösung seiner Band Miracle Of '86 zurück.
Schließlich unterschreibt er bei Capitol und geht mit Rob Schnapf (Elliott Smith) ins Studio. Auch wenn die Hoffnungen auf den Durchbruch vergeblich sind, bleibt Devine am Ball. Auf Tour begleitet ihn oft seine Goddamn Band, der auch Mitglieder von Miracle of '86 angehören, dazu kommen regelmäßige Studioalben.
Mit dem Manchester Orchestra gründet Devine 2009 das Nebenprojekt Bad Books. 2012 gelingt es ihm in wenigen Stunden, über Kickstarter genügend Geld für zwei Alben zu sammeln. 2013 stehen also "Bubblegum" (eher poppig) und "Bulldozer" (eher folkig) in den Regalen.
2015 nimmt er mit verschiedenen Künstlern mehrere Vinyl-Singles auf, die 2016 gesammelt auf CD erscheinen. Im selben Jahr veröffentlicht Devine auch sein neuntes Studioalbum "Instigator".
Noch keine Kommentare