Porträt

laut.de-Biographie

Mark Keller

"Ich werde für meine Mutter zum Film gehen", nimmt sich der junge Mark Keller am Grab derselbigen vor. "Ach, Junge", hält seine Großmutter entmutigend dagegen, "arm geboren, arm gestorben. Das wird bei dir auch nichts werden." Bekanntermaßen klappt es doch - dank Rudi Carrell. 1989 drängt es Keller in "Die Rudi Carrell Show - Laß dich überraschen". In der ARD-Show fallen ihm die zahlreichen Imitatoren von Elvis Presley auf. Bewusst singt er "Everybody Loves Somebody" von Dean Martin, einem "der coolsten Entertainer, die es jemals gab." Keller gewinnt - und nutzt es als Sprungbrett.

The Masked Singer: Zebra gewinnt, Ork schlägt alles
The Masked Singer Zebra gewinnt, Ork schlägt alles
Passions-Finale: Maria gegen Judas, Jesus bringt den Pokal. Auf dem Papier siegt Ella Endlich. Alle getoppt, weil alle gefoppt hat aber Nora Tschirner.
Alle News anzeigen

Mark Keller wird im Mai 1965 in Überlingen am Bodensee geboren. Seine Mutter stirbt bereits, als er acht Monate ist. Bei seinen Großeltern wächst er unter dem musikalischen Einfluss von Jazz-Pianisten wie Nat King Cole oder Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin vom Entertainer-Ensemble Rat Pack auf. Kellers Vater hält seine Ambitionen für "Quatsch" und drängt seinen Sohn zu einer Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. "Lieber Gott, was mach' ich hier?", beschreibt er rückblickend im SWR seine Gedanken am ersten Tag: "Ich hab' keinen Plan von dem, was die reden."

Er quält sich zwar durch das unbekannte Terrain, schließt 1985 dennoch eine Ausbildung an der Freiburger Schauspielschule an. Die drei Semester Unterricht bei gescheiterten Schauspielern bewertet er ebenfalls eher negativ. Als die Bundeswehr anklopft, wehrt er sich sogar anwaltlich gegen die Einberufung. Ein spezielles Angebot überzeugt ihn schließlich doch vom Wehrdienst. Die Big Band der Bundeswehr, einst von Helmut Schmidt initiiert, der sich einen "modernen Sound für eine moderne Armee" gewünscht hat, sucht einen Leadsänger. Keller verpflichtet sich für drei Jahre.

Der besagte Auftritt bei Rudi Carrell weckt das Interesse der ARD. Für die Serie "Sterne des Südens" darf Keller die Titelmelodie singen und gleich noch eine Hauptrolle spielen. Sein erstes Album "Mark Keller" erscheint 1992 über Metronome. Die meisten Spuren aus dieser musikalischen Frühphase sind mittlerweile verwischt. Stärkeren Eindruck hinterlässt er als Schauspieler. Erst tritt er in einigen Ausgaben des Dauerbrenners "Tatort" auf, dann erhält er Ende der 1990er eine der Hauptrollen in der RTL-Actionserie "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei".

Ab dem Millennium wechselt Mark Keller ins Kinofach. Er verdingt sich vor allem in geschmacksunsicheren deutschen Komödien. Unter der Regie von Till Schwieger tritt er in "Barfuss" und "1 ½ Ritter", neben Kaya Yanar in "Agent Ranjid rettet die Welt" und an der Seite von Marco Rima und Esther Schweins in "Liebling, lass uns scheiden" auf. Mit "Andersrum" schreibt und produziert er seinen ersten eigenen Film für ProSieben. 2008 erhält er eine Daueranstellung im bräsigen ZDF-Format "Der Bergdoktor", der ihm über mehr als 15 Jahre ein Auskommen sichert.

Mark Keller - Mein Kleines Glück Aktuelles Album
Mark Keller Mein Kleines Glück
Nicht nur die späte Geburt steht der Rat-Pack-Mitgliedschaft im Weg.

2022 drängt er in die etwas weniger betagte Zielgruppe. Verkleidet als Dornteufel gibt er bei "The Masked Singer" Songs wie "Enjoy The Silence" von Depeche Mode, "Uprising" von Muse oder "Hound Dog" von Elvis Presley zum Besten. Am Ende belegt Mark Keller in der ProSieben-Show den zweiten Platz hinter Ella Endlich. Mit ihr tritt er auch gemeinsam in einem weiteren reichweitenstarken Format zum Osterfest auf. In RTLs Trash-Spektakel "Die Passion" mimt er den Verräter Judas, der "Durch den Monsun" von Tokio Hotel oder "Symphonie" von Silbermond anstimmt.

Mit einem Auftritt bei "Schlager-Spaß mit Andy Borg" bereitet er das Publikum auf sein erstes deutschsprachiges Album vor, das 2023 für ihn im Mittelpunkt steht. "Mein Kleines Glück" schwankt zwischen Swing und Schlager. Zudem covert der passionierte Chansonnier Karat, Udo Jürgens und Christian Anders. "Mit 60 Mann im Studio zu stehen: Das ist ein Traum, den ich als kleiner Junge hatte", berichtet er mit ehrlicher Begeisterung bei "Hier und heute" im WDR von den Aufnahmen, "Ein großes Glück wird es, wenn ich wirklich Bestand hab' und sehr erfolgreich werde."

News

Alben

Surftipps

Noch keine Kommentare