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laut.de-Biographie

Ray Davies

"Now, I'm growing up and playing in a band".

Collect Em All: Kinks-Legende zockt mit Metallica Aktuelle News
Collect Em All Kinks-Legende zockt mit Metallica
Wenn Ray Davies ruft, kommen alle: Von Metallica über Billy Corgan bis zu Springsteen und Amy Macdonald (mit Video).

In den 1960ern geht ein musikalischer Ruck durch Großbritannien. Der Merseybeat macht sich breit und Rock'n'Roll orientiert sich am Folk und Blues diverser amerikanischer Musiker wie John Lee Hooker oder Charlie Parker. Mit "You Really Got Me" gelingt der englischen Band The Kinks 1964 der Durchbruch. Der Song erreicht Platz eins in den britischen Single-Charts. Verantwortlich für diesen und zahlreiche andere Hits (u.a. "Lola", "Waterloo Sunset") zeichnet Ray Davies. Er gründet gemeinsam mit seinem Bruder Dave die britische Rockgruppe The Kinks (1963), da ist Ray gerade einmal 19 Jahre alt. Zur Welt kommt er am 21.Juni 1944 in Muswell Hill. Das Schreiben und Komponieren wird ihn sein Leben lang begleiten.

Mit The Kinks schreibt er seine größten Erfolge. Allerdings gehen die vielen Studioaufnahmen und die ständigen Konzertreisen nicht nur dem Hauptkomponisten an die Nieren. Die Streitereien zwischen ihm und seinem Bruder häufen sich. Bereits 1969 sieht es so aus, als stünde die Band vor dem Aus. Immer wieder raffen sie sich auf, bis die Brüder 1996 letztendlich getrennte Wege gehen. Erst 20 Jahre später kommt es wieder zu einem gemeinsamen Auftritt in London. Gemeinsam spielen sie ihren größten Hit "You Really Got Me".

Nach der Trennung bleibt Ray Davies musikalisch aktiv. Er geht mit seinen Songs und Geschichten weiterhin auf Tour. Bis 2001 besucht er intensiv Europa, Japan, Australien und die USA. Dabei steht er auch mit berühmten Kollegen, wie Damon Albarn, Bon Jovi und Metallica auf der Bühne. Ray Davies erstes offizielles Soloalbum erscheint 2006. Other People’s Lives knüpft an den kommerziellen Erfolg der Kinks nicht an. In die Schlagzeilen gerät er allerdings mit einer ganz anderen Geschichte. In New Orleans verfolgt er 2004 mutig einen Straßenräuber, der versucht seiner Bekannten die Handtasche zu klauen. Dabei wird der '007'-Davies vom Dieb angeschossen. Zum Glück wird er nicht lebensgefährlich verletzt. Überzeugt allerdings mit seiner spektakulären Hilfsbereitschaft.

Den größten Teil seines Lebens hat Ray Davies im Norden Londons Muswell Hill gelebt. Er war aber auch schon in New York und New Orleans zu Hause. Einen festen Ort wird es für ihn wohl nie geben. Auch bei seinen Beziehungen kann sich der Musiker nicht wirklich festlegen. Er war zweimal verheiratet und hat vier Kinder von drei verschiedenen Frauen. Die Damenwelt ist ihm nach wie vor ein Rätsel und somit behauptet er in einem interview: "Männer und Frauen sind so verschieden wie Microsoft- und Apple-Computer".

Diesem Vergleich kann man zustimmen oder auch nicht. Musikalisch bleibt er für viele Bands und Künstler ein Vorbild. The Kinks sind die Wegbereiter vieler Britpop- und Indiebands. Die große Bewunderung reicht sogar bis nach Deutschland. In Köln sorgt er für bleibenden Eindruck und gilt als große Inspiration von Wolfgang Niedecken. Somit taucht auch der Song "Waterloo Sunset" als Anerkennung im Film "Viel Passiert – Der BAP-Film" (2002) von Regisseur Wim Wenders auf. Zwei Jahre zuvor widmen ihm bereits Tahiti 80 auf ihrem Album Puzzle einen ganzen Song: "Mr. Davies".

Ray Davies - Americana
Ray Davies Americana
Ein persönliches Songporträt über den Mythos USA.
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Berühmte Namen tauchen immer wieder bei Ray Davies auf. Live oder im Studio. See My Friends erscheint 2010 und auch hier versammelt er große Gaststars wie Bruce Springsteen, Mumford & Sons, Metallica und Spoon um sich. Der Mann will und wird wohl niemals in Rente gehen.

2012 tritt er bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in London auf. Für das Erfolgs-Musical "Sunny Afternoon" steuert er Text, Story und Musik bei. 2015 wird das Stück mit dem Olivier Award ausgezeichnet. 2017 erfolgt die Krönung seines Lebens durch den königlichen Ritterschlag von Prinz Charles. Jetzt darf er sich Sir Ray Davies nennen, so wie einige Kollegen zuvor (Elton John, Paul McCartney). Weitere Auszeichnungen und Anerkennungen folgen. Allein fünf Alben von The Kinks befinden sich unter der Rolling Stone-Liste: "500 Greatest Album Of All Time".

Der gesamte Kinks-Back Katalog (1964-1993) liegt bei Sony Music. Hier veröffentlich er auch 2017 seine ganz persönliche Hommage an die USA. Americana beschreibt die komplizierte Liebesbeziehung zwischen ihm und dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Er singt über seine Erfahrungen und zitiert aus seiner eigenen Autobiographie (2013). Die Geschichte seines Lebens ist damit aber noch lange nicht zu Ende geschrieben.

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Ray Davies - Americana: Album-Cover
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2017 Americana

Kritik von Jasmin Lütz

Ein persönliches Songporträt über den Mythos USA. (0 Kommentare)

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