Porträt

laut.de-Biographie

Adrian Sherwood

Über Jahrzehnte hinweg gilt Adrian Maxwell Sherwood (Jahrgang 1958) als einer der einflussreichsten und innovativsten Figuren der UK-Reggae-Szene. Der Produzent und sein schwer renommiertes Label On-U Sound leisten ab den ausgehenden 1970ern Pionierarbeit in der Fusion von Dub, Rock und Dance. Diese Mischung schlägt nicht nur in Roots-Kreisen hohe Wellen, sondern erreicht, etwa über die On-U-Band The Mothmen, aus denen später Simply Red hervorgehen, auch weite Teile des Mainstreams.

Adrian Sherwood - Presents Dub No Frontiers Aktuelles Album
Adrian Sherwood Presents Dub No Frontiers
Worldwide Female Reggae Trance von Arabisch bis Yoruba.

Zu den frühesten Einflüssen zählen Abende vor einem Londoner Club, an denen der elfjährige Adrian zu den Skasounds tanzt, die durch die Tür dringen. Hier wurzelt seine Liebesaffäre mit jamaikanischer Musik. Nach diversen kurzlebigen anderen Labels gründet Adrian Sherwood 1979 On-U Sound. Neben genannten Mothmen zählt der Jamaikaner Bim Sherman zu den ersten Signings. Anfangs richtet die Plattenfirma den Fokus noch hauptsächlich auf Soundsystem-Shows. Erst nach einer Weile wird das Dub-Plattenproduzieren zum Hauptanliegen.

Weil der überregionale Erfolg des Londoner Labels zunächst auf sich warten lässt, remixt Sherwood die Line-Ups seiner Acts. So entstehen neue Formationen wie die New Age Steppers, African Head Charge, Dub Syndicate oder Mark Stewart & Maffia. Viele dieser Gruppen produziert Sherwood selbst, und auch bei den Slits sowie The Fall hat er ab 1980 die Finger Spiel. Auf diesem Weg wird der On-U-Sound zunehmend bekannter. Unterdessen gründet Sherwood die Hausband des Rap-Labels Sugar Hill (Sugar Hill Gang, Grandmaster Flash And The Furious Five). Unter dem Pseudonym Tackhead erscheinen auch Platten dieser Gruppierung.

Als Person wird Sherwood selbst etwa Mitte der 1980er mit Remixen bekannter Künstler immer öffentlicher und letztendlich berühmt. Der Londoner mixt und produziert Sinéad O'Connor, Depeche Mode und Simply Red. Einige Jahre später vervollständigen Coldcut, Primal Scream, Dubsteps Pinch und Industrial-Formationen wie Ministry, Einstürzende Neubauten, Skinny Puppy und Nine Inch Nails sein ohnehin breitgefächertes Genreroster.

Erst 2003 veröffentlicht Sherwood ein Soloalbum. Auf Real World Records erscheinen "Never Trust A Hippy" und drei Jahre danach "Becoming A Cliché". "Ich wollte mit den Soloreleases aggressiver und moderner sein, als ich es als Produzent bis dahin sein konnte", erklärt der Musiker, bevor er 2010 gemeinsam mit dem legendären Dub-Exzentriker Lee 'Scratch' Perry "Mighty Upsetter" unter die Leute bringt.

Sherwood bezeichnet sich interessanterweise ungebrochen als absolut unmusikalisch. Darin sieht er auch den Grund dafür, dass er sich als Produzent mehr um Sounds und Geräusche kümmert als um klassische Melodieverläufe.

Alben

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