Porträt

laut.de-Biographie

Joel Brandenstein

"Ich schöpfe für meine Songs aus meinen Gefühlen und Erlebnissen, die ich gern mit anderen Menschen teile", sagt Sänger/Songschreiber Joel Brandenstein zu seinem zweiten Album "Emotionen": ein Satz wie aus dem Poesiebuch-Malen-nach-Zahlen. Aber um allzu viel Tiefgang oder gar komplexes Liedgut geht es ja auf dem Weg in den Deutschpop-Olymp auch gar nicht: Brandenstein gilt dort im Frühjahr 2017 als neuer Superstar.

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2011 richtet sich der gelernte Industriekaufmann aus Ratingen ein YouTube-Profil ein. Dort veröffentlicht der Sänger, der sich am liebsten mit Zehn-Tage-Bart und Wollmütze zeigt, zunächst einige Jahre lang Coverversionen von Liebesliedern.

Er interpretiert Songs von Laith Al-Deen, Philipp Poisel, den Goo Goo Dolls, Max Herre, den Söhnen Mannheims und Silbermond mit seiner emotionsgeladenen Reibestimme. Dazu begleitet sich Brandenstein zumeist ganz schlicht selbst am Klavier.

Der Erfolg in den sozialen Netzwerken schwillt tatsächlich nach einer Weile immer weiter an. Brandenstein erreicht erste Klickmillionen mit seiner simpel gehaltenen Schlagerbardenromantik, die jederzeit "die Liebe" und "sie" besingt. "Wie konnte das bloß passieren, wie konnte ich dich finden und wieder verlieren?"

Nicht wenige fühlen sich offenkundig von der bewusst unkonkret gehaltenen Gefühlsduselei verstanden und berührt. Ende 2014 erreicht die Single "Diese Liebe" die Top5 der iTunes-Charts: Motivation genug, um über ein eigenes Album nachzudenken. Das entsteht dann auch, und zwar über den Zeitraum von etwa vier Jahren.

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Im Zuge der Langspielpremiere im Frühjahr 2017 weiß Brandenstein nicht nur Sony Music als große Vertriebsinstanz hinter sich, sondern sieht seine Hitsingle "Farbenmeer" auch bei den Privatsendern in der Rotation. Siehe da: Gleich die erste umfassende Deutschlandtournee von Joel Brandenstein ist kurz darauf restlos ausverkauft.

Brandensteins drittes Album erscheint im Juli 2020. "Frei" enthält unter anderem das Duett mit Vanessa Mai mit dem Titel "Der Himmel Reißt Auf".

"Schwarz & Bunt" steigt Anfang 2023 auf Platz 2 der deutschen Charts ein, ist aber eine Woche darauf schon nicht mehr in den Top 100. Und man versteht schon, warum das auf einen Deutschpop-Fan zunächst beeindruckend wirkt: Die Stimme des bekennenden Christen klingt groß, die Delivery, als würde gerade etwas Wichtiges passieren, und der Text hat zumindest Form und Vokabular von irgendetwas Traurigem. Aber statt den Fluss der immergleichen digitalen Balladenbeats irgendwie abzuwechseln, röhrt er nur Song für Song so viel rein, wie es geht.

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