Porträt

laut.de-Biographie

John Digweed

Der Brite John Digweed ist leidenschaftlicher Discjockey und Produzent. Obwohl er weltweit zu den bekanntesten Protagonisten elektronischer Clubmusik zählt und seine Diskografie zahllose Mixe, Maxi-Releases und Remixarbeiten umfasst, hat er bislang kein einziges Artistalbum veröffentlicht. Und hegt auch keinerlei Ambitionen in dieser Richtung, wenn man seinen zahlreichen Interviewaussagen dazu glauben schenken darf.

Bereits im frühen Teenageralter beginnt der 1967 in der südenglischen Küstenstadt Hastings geborene John Digweed mit dem Auflegen. Seine wichtigsten musikalischen Vorbilder sind die Beach Boys und New Order. Das mag vielleicht erklären, warum die Sets von Digweed oftmals einen Hang zur Melodie haben. Als er 1987 nach London zieht, stoßen seine Demos dort jedoch auf wenig Gegenliebe. Von seiner Mission bringt das Digweed jedoch nicht ab. Erst 1993 lädt in Alexander Coe alias Sasha ihn in die mittelenglische Stadt Mansfield ein, wo im Jahr zuvor Geoff Oakes seinen Renaissance Club eröffnet hat. Hier prägt das Duo schon bald die Clubabende mit seinem Progressive House-Sound und verhilft Renaissance zu Weltruhm.

Mit erfolgreichen Mix-Compilations auf den Labels Renaissance und Global Underground begründet John Digweed seinen außergewöhnlichen Ruf als DJ. Gleichzeitig arbeitet er an eigenen Produktionen, die unter dem Pseudonym Bedrock erscheinen. Der Track "For What You Dream Of..." schafft es 1996 auf den Soundtrack zu Danny Boyles Spielfilm "Trainspotting" und macht ihn in Europa endgültig zum DJ-Superstar, der auf einer Stufe mit Carl Cox, Laurent Garnier und Richie Hawtin steht.

1996 übernimmt John Digweed zusammen mit Sasha eine Residency im New Yorker Club Twilo, wo sie jeden Monat am letzten Freitag auflegen. Die gemeinsame Sets entwickeln sich zu einem der wichtigen Event für die amerikanische House- und Technoszene. Gleichzeitig steigen Sasha & Digweed zu weltweit anerkannten Star-DJs auf.

"Die fünf Jahre, die ich im Twilo aufgelegt habe, waren absolut überwältigend. Besser wird es nicht mehr. Der Club hatte die beste Anlage auf der ich jemals aufgelegt habe. Hinzu kam das Publikum, das jeden Monat neue und unbekannte elektronische Musik hören wollte. Kombiniert man das mit einer extrem intensiven Atmosphäre, dann hat man einen Club der absolut einzigartig ist", erinnert sich Digweed an die New Yorker Tage.

2001 führt eine Razzia zur Schließung des Kultclubs. John Digweeds Popularität strebt derweil ihrem Höhepunkt entgegen. Im jährlichen Ranking des DJ-Mag belegt er 2001 den ersten Platz. In den folgenden Jahren baut er seine Popularität durch Radio-Sendungen auf Kiss FM, die Compilation-Reihe "Transitions" und ausführliche Tourneen durch die gesamte Welt, konsequent weiter aus.

Trotz seiner enormen Popularität bleibt John Digweed dem musikalischen Underground stets treu und stattet seine DJ-Sets immer wieder mit unbekannten Produzenten aus. Auch als Label-Chef von von Bedrock Records hat er stets ein offenes Ohr für neue Talente und lässt es sich nicht nehmen die zahlreichen Promos, die ihn erreichen, auch durchzuhören. Musik ist für John Digweed eben weit mehr als ein bloßer Beruf. Und aus eigener Erfahrung weiß er, wie wichtig es sein kann, dass Demos auch angehört werden.

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