laut.de-Biographie
Patrick Nuo
Patrick Nuos Lieblingsgetränk ist Erdbeersaft, wie dem "Steckbrief" auf seiner offiziellen Seite 2003 zu entnehmen ist. Das passt gut zum Rosenwasser-Image, das er auch in seinen Videos, Lyrics und in der Danksagung seines Debütalbums "Welcome" verbreitet: "Zu allererst möchte ich Jesus Christus für all seine Liebe danken und für die Hilfe dabei, meinen Lebenstraum zu verwirklichen", schreibt er da.
1982 im Schweizer Kanton Luzern geboren, hängt Nuo mit vierzehn den Traum einer Tenniskarriere an den Nagel und beschließt, Musik zu machen. Erste Erfahrungen sammelt er in der eidgenössischen Heimat, stellt jedoch bald fest, dass es dort nur wenig Möglichkeiten gibt, um sich zu profilieren. Er zieht deshalb nach Hamburg.
In der Hansestadt verdingt er sich als Studiobackgroundsänger, bis David Jost 2002 auf ihn aufmerksam wird. "Ich hatte zu diesem Zeitpunkt gar nicht vor, so eng mit jemandem zusammen zu arbeiten. Aber als ich Patrick gehört habe, war es für mich klar, dass ein gemeinsames Projekt großes Potenzial besitzt", erklärt das ehemalige Mitglied der deutschen Boygroup Bed & Breakfast.
Das "gemeinsame Projekt" sieht folgendermaßen aus: Obwohl der musikalische Input angeblich von Nuo stammen soll, ist es Jost, der im Hintergrund die Fäden zieht. Er schreibt die Lieder, wirkt als Manager und Produzent, sucht die Mitarbeiter aus und verleiht dem Unterfangen kommerziellen Hochglanz. Zu den Promo-Maßnahmen gehört etwa ein Gastauftritt in der Seifenoper "Marienhof".
Trotz aller Beteuerungen, Nuo sei authentisch, besitze Persönlichkeit und habe seinen Studioaufenthalt keinem Casting zu verdanken, unterscheidet sich das Endprodukt kein Stück von dem anderer "Superstars": Er sieht gut aus, hat eine angenehme Stimme, trifft die Noten fehlerfrei und singt über Liebe, Herzschmerz und Versöhnung.
Mit dieser Mischung arbeitet sich Patrick Nuo im Spätsommer 2003 immerhin bis in die hohen Etagen der Charts hinauf. Seinen einzigen Headliner-Auftritt vor deutschem Publikum bestreitet Nuo aber im Dezember in Arnstadt bei Erfurt.
Die Kooperation mit Jost überdauert die hektische Zeit der Promotion für sein Debütalbum und findet ihren Niederschlag in der Arbeit für den Nachfolger "Superglue", der im Frühsommer 2005 erscheint. Nach wie vor schmachtet sich Nuo durch mehr oder weniger erträgliche Herz-Schmerz-Balladen, die höchstens als Soundtrack durchgehen, um in lauen Sommernächten vom letzten Ferienflirt zu träumen.
Die Chance auf einen Flirt mit Patrick Nuo selbst ist seit dem Sommer jenes Jahres allerdings rapide gesungen. Er heiratet die US-amerikanische Schauspielerin Molly Schade und wird im Juni 2006 Vater einer Tochter. Ein Jahr später kommt auch sein drittes Album zur Welt, aus dem bis zu seiner Veröffentlichung schon wieder zwei Titel ausgekoppelt wurden.
Die Single "Too Late" versucht sich in Rock, während die restlichen Songs auf "Nuo" der Liebe gewidmet sind und alle irgendwie auf seine neue Familie gemünzt werden können. Patrick Nuo ist offensichtlich richtig glücklich. Dies lässt sich bei zahlreichen Live-Auftritten im Sommer 2007 überprüfen.
Der richtig große Durchbruch lässt aber hartnäckig auf sich warten. Nuo bespielt weiterhin hauptsächlich Schul- und Kirchenfeste, den ZDF-Fernsehgarten und ähnliche Familiensausen. Für den Christopher Street-Day in Hamburg ist er allerdings ebenfalls gebucht.
In Filmen wie "The Fury" oder "Das Traumhotel - Brasilien" versucht sich Patrick Nuo als Schauspieler. Auch in der Telenovela "Lotta In Love" ist er zu sehen. Wirkliche Präsenz im Fernsehen beschert ihm allerdings erst der Juroren-Job bei "Deutschland sucht den Superstar" - auch wenn er an der Seite Dieter Bohlens erwartungsgemäß wenig zu melden hat.
Spätestens im Februar 2012 liegt Patrick Nuos heile Welt in Trümmern. Seine Ehe geht in die Brüche. Seine mittlerweile zwei Kinder müssen die Scheidung ihrer Eltern aushalten - und die Tatsache, ihren Vater im Dschungelcamp öffentlich seine Porno-Sucht gestehen zu sehen.
Immerhin: Bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" schlägt sich Nuo weit besser, als sein anfangs blasser Auftritt vermuten ließ. Er verlässt im Januar 2013 die siebte Staffel des ebenso gehassten wie gefeierten Formats als Fünftplatzierter.
Noch keine Kommentare